Das Feuer des Lebens, das die Zukunft begründet, wird an einzelnen Funken der Hoffnung entzündet.
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Dieses außerordentlich komplexe Konzept haben wir uns natürlich nicht selbst ausgedacht, sondern von Dave Eggers geborgt...
Intelligent, skurril, furios - ein Krimi, wie man ihn von Høeg erwartet. Hochspannend und unterhaltsam - einer der wenigen Krimis auch für Nicht-Krimi-Fans wie mich.
Todenhöfer reist in das Gebiet des so genannten Islamischen Staates und versucht zu ergründet, wie sich das Leben unter diesem Terror-Regime anfühlt. Das Ergebnis ist ein hochinteressanter und einmaliger Einblick in die Strukturen, das Denksystem und den Alltag im Leben unter dem IS. Vollkommen zu Unrecht wurde Todenhöfer dafür kritisiert, auf diese Weise den IS zu demystifizieren. Genau das ist die Aufgabe des Journalismus, und Todenhöfer hat sie mutig und klug erfüllt.
"Wenn eine Frau dich liebt und du ermessen kannst, was dieses Geschenk bedeutet, dann reicht kein Gott an Dich heran."
Im lakonischen Ton Vanderbekes begleiten wir ein paar in den Sommerurlaub in - wie könnte es bei Vanderbeke anders sein - Südfrankreich. Es soll eine kurze Auszeit vom Alltag werden und wird stattdessen der Sommer der Wildschweine.
Richtig und Falsch, Heldentum und Verrat, Freiheitskampf und Terrorismus - oft ist es eine Frage der Perspektive und Haltung, wie wir ein Verhalten bewerten. Dies zeigt Oz mutig im Spiegel der Geschichte Israels. Hätte man mit und seit der Gründung Isreals einen anderen, weniger abgrenzenden Weg gehen können und sollen, der jene Menschen, die heute als Feinde und Verräter gelten, als Freunde umarmt hätte?
Dieses Buch hat heftige und zum Teil sehr ablehnende Reaktionen ausgelöst - insbesondere in Frankreich. Das ist durchaus verständlich, denn Houellebecq hält der französischen Gesellschaft und insbesondere der politischen und intellektuellen Kaste den Spiegel vor. Er entwirft darin ein Zukunftsszenario, in dem sich Frankreich einer religiös-totalitären Minderheit unterwirft - verführt durch Annehmlichkeiten und ermöglicht durch rückgratlose Politiker und Eliten, die sich auf Nebenkriegsschauplätzen zerstritten haben. Ein großartiger Kommentar zu unserer Zeit, der nicht nur für Frankreich Gültigkeit besitzt.
Ich muss leider sagen, dieses Buch hat mich überhaupt nicht gepackt, ganz anders als zum Beispiel »Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte«, der letzte große Roman von Rushdie. Natürlich, auch »Golden House« ist schön erzählt, Rushdie ist eben ein großartiger Erzähler, der weiß, wie man eine Geschichte aufbaut und der hervorragend formuliert, und es ist auch eine schlüssige Geschichte die zwischendurch sogar so etwas wie Spannung aufkommen lässt - oder zumindest Interesse, wie es wohl weitergeht und sich das konstruierte Familiengeflecht auflöst. Aber dennoch fragt man sich am Ende der Geschichte ein wenig »Was war das?«. Wenn der Autor mehr transportieren wollte, als die vordergründig erzählte Geschichte, habe ich es leider nicht verstanden. Wenn die Geschichte eine Parabel ist, frage ich mich »...auf was?«. Und wenn der Autor vor allem die Botschaft transportieren wollte, dass die USA mit der Wahl von Donald Trump bewiesen haben, dass sei ein gespaltenes Land sind und ein Großteil der Amerikaner entweder einen menschenverachtenden Politiker unterstützt oder gleichgültig ist, dann ist diese Botschaft überdeutlich und ein wenig platt rübergekommen, aber auch nicht wirklich neu. Ich lege das Buch auf jeden Fall ein wenig ratlos zur Seite und freue mich schon auf den nächsten Roman von Rushdie.
"Die einzige Person, von der du heute meinst, sie belüge dich, ist der Experte, der tatsächlich etwas weiß. Er ist aber derjenige, dem man nicht glaubt, weil er zur Elite gehört, und die Eliten sind gegen das Volk, sie machen es nieder. Die Wahrheit zu kennen heißt, elitär zu sein. Wenn du sagst, du habest das Antlitz Gottes in einer Wassermelone gesehen, werden dir mehr Menschen glauben, als wenn du den Missing Link fändest, denn dann wärest Du ein Wissenschaftler, dann wärest Du elitär. Reality-Fernsehen ist fake, aber nicht elitär, darum glaubwürdig. Nachrichten, die sind elitär."
"Es gelang ihm nicht immer. Aber er scheiterte auch nicht immer."
"Man kann schließlich überall glücklich werden, vielleicht nur mit einem einzigen Menschen, mit dem aber an jedem Ort."
Eine ergreifende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der faschistischen Diktatur Pinochets. Allende, die Autorin des Weltromans »Das Geisterhaus«, zieht den Leser auch in diesem Roman bereits auf den ersten Seiten unweigerlich in die Handlung hinein, indem sie nicht nur die Geschichte einer großen Liebe erzählt, die gegen jede Macht und jede Vernunft besteht, sondern zugleich ein plastisches Porträt des Lebens im Chile der Pinochet-Ära zeichnet. Man begegnet in diesem Roman zahlreichen Figuren, die sich auf unterschiedlichste Art zur Militärdiktatur verhalten - glühende Anhänge, Mitläufer, Menschen, die sich schweigend arrangieren, Widerstandskämpfer und auch gänzlich unpolitische Menschen, die dennoch eine Haltung haben und in dem Moment, auf den es ankommt, das Richtige tun. Ein Roman über Liebe, Mut, Verbindlichkeit und Anstand in dunklen Zeiten, der nie so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, wie er verdient hätte.
4 3 2 1 erzählt die Lebensgeschichte eines im Jahr 1947 in den USA geborenen Jungen - allerdings wird sein Lebensweg nicht einmal, sondern gleich in vier verschiedenen Variationen erzählt. Die Kernfrage des Buches ist »Was wäre wenn?« In den vier Variationen entfalten sich trotz gleicher Ausgangsvoraussetzungen vollkommen unterschiedliche Lebenswege - geprägt durch äußere Einflüsse und eigene Entscheidungen. Damit zeigt Auster einen kleinen Ausschnitt des Spektrums auf die Antwort der Frage, die sich wohl jeder gelegentlich stellt: »Was wäre, wenn ich mich anders entscheiden würde?« oder »Wie wäre es gekommen, wenn ich mich anders entschieden hätte.« Die vier möglichen Lebenswege werden hier nicht nacheinander, sondern episodenweise ineinander verschachtelt erzählt. Ein Ansatz, der dem Leser einige Aufmerksamkeit abverlangt, dafür die Geschichte(n) aber umso plastischer transportiert. Und ganz nebenbei erhält man auch einen spannenden Einblick in die gesellschaftlichen Entwicklungen der USA in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts - von den biederen fünfziger Jahren über die Black Panther-Bewegung bis zum Vietnam-Krieg. Ein, wenn nicht sogar DAS Meisterwerk von Paul Auster.
Dies ist ohne Frage eines der intensivsten Bücher, die ich bisher gelesen habe.
Ein moderner Krieg der Welt in 1001 Nacht. Aktueller kann ein Buch kaum sein, denn es liest sich als Parabel auf eine Welt, die aus den Fugen geraten ist und scheinbar noch nicht genug Leid und Absurdität erlebt hat, um wieder zur Besinnung zu kommen.
"Eigentlich sind wir verdammt lausige Akrobaten, aber wir machen manchmal ein paar richtig tolle Sprünge, alter Freund, und es gibt all diese anderen Akrobaten, die nie springen."
Ein ausgesprochen überraschendes Buch. Im gewohnt lakonischen Ton begleitet Vanrderbeke in dieser Erzählung ein paar, das vordergründig durch einen Unfall aus dem Alltag gerissen wurde und nun langsam wieder auf die Beine kommt. Im Verlauf der Geschichte zeigt sich aber, dass der Autounfall nicht die eigentliche Tragödie ist, die es zu verarbeiten gilt, denn die noch viel größere Tragödie hat sich bereits in der Kindheit der Protagonistin ereignet. Und so entwickelt sich die Geschichte zu einer Aufarbeitung von familiären Gewalt- und Missbrauchserfahrungen, die die Betroffenen ein Leben lang prägen können und die nicht nur durch die Täter, sondern auch durch schweigende, ignorante Mitwisser für hilflose Kinder zu klaustrophobischen und scheinbar ausweglosen Erfahrungen werden.