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Dieses außerordentlich komplexe Konzept haben wir uns natürlich nicht selbst ausgedacht, sondern von Dave Eggers geborgt...
In ihrem eigenen Garten eingegraben, Schnitte in denen Blumensamen sind und eine Herbstzeitlose in ihrem Mund - so wird Fr. Sieker von ihrem Hund und Mann aufgefunden. Kommissarin Katharina Winkler übernimmt den Fall und bekommt zur Unterstützung den Bürohengst Sebastian Fischer zur Seite gestellt. Schon bald kommt es zu weiteren Opfern, im gleichen Zustand wie die erste gefundene Leiche. Und der Täter scheint gewieft, und stellt auch den Ermittlern einige Fallen. Das Cover des Buches ist typisch für Bücher des Autors; zudem ist es passend und ein echter Hingucker. Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - hervorragend; Orte und Personen werden bildgewaltig dargestellt. Wieder gibt es ein neues Ermittlerteam. Die beiden ungleichen Polizisten haben gleich den Weg in mein Herz gefunden; ein echt tolles Paar, das hoffentlich noch viele Fälle zu lösen bekommt. Die Spannung ist das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau. Wie gewohnt darf auch der Täter einzelne kurze Kapitel aus seiner Sicht erzählen; der Täter selbst ist aber wohl ein Kaliber schlimmer als alle anderen in den Büchern des Autors. Die Ermittlerarbeit steht hier definitiv im Vordergrund, was normalerweise eher bei Krimis der Fall ist und doch passt das Genre Thriller besser. Im Prinzip ist es aber auch Wortklauberei. Wer Spannung sucht, ist bei Gunnar Schwarz im Normalfall richtig. Fazit: Neue Ermittler, gewohnt hohe Spannung. 5 von 5 Sternen
Bei der Renovierung des Flensburger Stadttheaters wird eine eingemauerte Leiche gefunden, die schon bald als die einer vor 39 Jahren verschwundenen jungen Dänin identifiziert werden kann. Anne Anders und Hendryk Larsson übernehmen den Fall, und schon bald werden 2 wichtige Zeugen ebenfalls ermordet. Doch wie sollen die beiden Ermittler den Täter so nach so langer Zeit überführen? Das Cover ist wieder hervorragend gelungen und auch der Schreibstil ist gewohnt gut. Orte und Charaktere werden wieder bildhaft beschrieben. Die beiden Ermittler gefallen mir immer besser; im ersten Teil war dies zu Beginn noch nicht so. Der Spannungsbogen ist hoch; es gibt doch einige Verdächtige, sodass auch der Leser gut mitraten kann. Die Lösung ist logisch und gut gemacht, auch wenn am Ende alles etwas schnell geht. Mittlerweile mag ich die 2 Ermittler eben (und ebenso ihre weitere Kollegin) und kann mir eine weitere Reihe um die beiden sehr gut vorstellen. Fazit: Spannender Krimi mit (fast) neuen Ermittlern. 5 von 5 Sternen
Die Hunters haben sich auf Ciùineas langsam eingelebt und ihr erster Auftrag führt sie zum Institute for Paranormal Science, das auch zerstört wurde. Sie wollen mehr über die Machenschaften des Instituts herausfinden. Schließlich muss sich auch Ayden seinen Dämonen der Vergangenheit stellen, während sein Sohn Henry von Albträumen geplagt wird - ein Krake der Menschen Amok laufen lässt. Das Cover ist ein echter Hingucker und lässt einen sofort auf das Buch aufmerksam werden. Es ist passend zum Buch und auch zum Vorgänger. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer grandios; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben, wie man es von Nadine Erdmann gewohnt ist. Die Autorin nimmt sich wieder Geisterjäger vor - wie schon in der Reihe "Die Geisterjäger". Obwohl beide Serien viel vereint, sind sie doch ganz unterschiedlich. Sicher gibt es auch Gemeinsamkeiten, allerdings sind die Unterschiede doch größer. Die Hunters - allen voran Henry - muss man sofort in sein Herz schließen. Und wie auch schon in den bisherigen Büchern der Autorin merkt man nicht nur ihre Kinderliebe und den Wunsch nach Gleichheit aller Menschen, sondern auch ihre Detailverliebtheit. Man erfährt nicht nur einiges über Aydens Vergangenheit (bzw. über die Mutter von Henry), sondern auch warum das IPS der Todfeind der Hunters ist. Auch für Romantik und andere herzzerreißende Momente ist neben der Spannung gesorgt. Den 3. Band erwarte ich voller Vorfreude - und hoffe, dass es nicht nur eine Trilogie bleibt. Fazit: Geniale Fortsetzung. 5 von 5 Sterne und absolute Leseempfehlung
In seinem 16. True-Crime-Buch nimmt uns der Autor mit auf eine Reise nach Asien, genauer gesagt nach Japan. 14 Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte aus diesem Land bringt uns der True-Crime-Experte in diesem Buch näher. Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zum Buch, ebenso wie zur bisherigen Reihe und ist ein echter Hingucker. Auffallend ist, dass das Buch diesmal den Staat vor True Crime stehen hat. Der Schreibstil ist wie immer großartig; und dass das Buch wieder perfekt recherchiert ist, brauche ich wohl kaum noch zu erwähnen. Trotz des doch eher nüchternen Schreibstils kommen aber (wie immer) aufgrund der Fälle und deren Beschreibung Emotionen beim Lesen hoch. Der Autor beschäftigt sich in den meisten Fällen um Täter und Opfer gleichermaßen. Auch das Motiv nimmt eine wichtige Rolle ein, ebenso das Gerichtsurteil und was mit den Tätern in der Gegenwart ist bzw. geschehen ist. Und die Fälle sind zum Großteil wirklich schockierend, und das aus verschiedenen Gründen. Die Länge der Fälle ist genau richtig, sodass jeder Fall hinreichend erörtert wird. Dadurch ist auch die Spannung hochgehalten. Das Buch lädt auch wieder dazu ein einfach weiterzugooglen. Einige Fälle waren wieder emotional sehr bedrückend. Bekannt war mir diesmal nur der berühmte Fall der Anschläge auf die U-Bahn in Tokio durch eine Sekte. Interessant an diesem Buch ist auch, dass in Japan noch die Todesstrafe aktuell ist und wie oft die Polizei in den verschiedensten Fällen aus verschiedensten Gründen versagte. Auch Polizeigewalt dürfte dort ein Thema sein. Fazit: Bereits der 16. Band der True-Crime-Reihe und hoffentlich noch lange kein Ende in Sicht. 5 von 5 Sternen
Kate, die ihre Eltern bei einem Urlaub verliert, wird zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgenommen. Doch mit dem Tod der Eltern kommt sie nicht zurecht. In Jefferson City lernt Inspector Aidan Cartner Jessica kennen, die kurz darauf eine Paketbombe bekommt. Deren Freundin Emily misstraut dem Ermittler. Als einige tote Männer auftauchen, die vergiftet wurden und Gemeinsamkeiten zu dem Anschlag auf Jessica aufweisen, nimmt Aidan Jessica zu sich. Das Cover ist gut gemacht, wirkt geheimnisvoll und macht Lust auf das Buch. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend beschrieben. Den 2. Teil über Aidan und Jessica kannte ich bereits, so war es interessant zu erfahren, wie die beiden sich kennengelernt haben. Die Spannung des Buches ist leider durch die Vorhersehbarkeit getrübt, denn schon relativ schnell dürfte wohl jedem Leser klar sein, was Jessica und Kate verbindet und wer der Täter ist. So ist für mich tatsächlich die Fortsetzung um einiges besser als dieser erster Teil, obwohl auch dieser seine Spannungsmomente hat und man das Buch immer weiterlesen möchte. Fazit: Leider zu vorhersehbar. 4 von 5 Sternen
Octavum, eine KI, die der Welt viel gutes getan hat, will jetzt die Menschen assimilieren, da die Kreativität verloren gegangen ist. Lyn, die die KI mitentwickelt hat, folgt ihrem Bruder, einem Künstler, um die Welt zu retten. Dazu müssen sie den Stein der Weisen von einer Zen-Meisterin holen und sich selbst besser kennenlernen. Das Cover des Buches ist wundervoll geworden; passend und macht auch neugierig auf das Buch. Der Schreibstil des Autors Nestor T. Kolee ist diesmal leider nicht gut; bisher konnte er mit philosophischen Kurzgeschichten überzeugen. Und bei diesen Kurzgeschichten ist er auch sehr gut aufgehoben. Hier wirkt alles zu gedrängt und alles wird kurz abgehandelt - wie in einer Kurzgeschichte. Auch die Charaktere werden hier nicht näher beschrieben und wirken daher farblos und man kann sich nicht mit ihnen identifizieren. Und genau das ist das Manko des Buches. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass das Buch nur 150 Seiten hat, das ist bei so einem Buch zu wenig. Die Geschichte und auch wie sie zum Andenken anregt, noch dazu bei einem aktuellem Thema, ist natürlich sehr gut gewählt. Fazit: Zu kurz geraten, daher nicht so gut, wie es sein könnte. 3,5 von 5 Sternen
Als bei Vimmerby eine tote Frau aufgefunden wird, übernehmen der lokale Polizist Marten Henriksson und seine Ex-Frau, die Mordermittlerin Lena Wallin, den Fall. Dabei trifft Lena nicht nur auf alte Bekannte, sondern muss sich auch ihrer Vergangenheit stellen. Aber vorerst müssen die Ermittler mit ihrem Team erstmal die Identität der Toten klären. Das Cover ist passend zu einem Schweden-Krimi, wirkt aber etwas einfallslos, obwohl es ansprechend ist. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt gut; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Das Ermittler-Duo (und das ganze Ermittlungsteam) konnten mich noch nicht wirklich überzeugen. Dass ein Pärchen oder Ex-Pärchen miteinander ermittelt ist nichts Neues, und in diesem Band stechen sie dann auch nicht durch Besonderes hervor. Dadurch wirken sie etwas langweilig, auch im Vergleich mit den bisherigen Ermittlern der Autorin. Allerdings steckt sicher auch noch Potential in den beiden. Der Fall selbst ist wieder gut gewählt, auch das man Schweden als neuen Schauplatz gewählt hat. Allerdings ist auch der Spannungsbogen nicht so hoch gesetzt, wie von der Autorin gewohnt, da die Spannung immer wieder dazwischen abfällt. So war dies auch das erste Buch der Autorin das teilweise etwas langatmig und zäh wirkte. Natürlich gab es auch überraschende Wendungen, aber einiges war doch vorhersehbar - ebenso wie Lenas Geschichte, die nicht wirklich überraschen konnte. Fazit: Solider Krimi, aber von der Autorin ist man besseres gewohnt. 4 von 5 Sternen
Der 14-jährige Jacob Edwards entdeckt dass er Telekinese beherrscht, als er an einem Stück Pfannkuchen zu ersticken droht. Schließlich verständigen seine Adoptiveltern den Direktor der NeoGen-Academy - einer Schule für Kinder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Schon bald findet er erste Freunde - vor allem in seinem Zimmerkollegen, dem 12-jährigen Felix. Und er kann jede Hilfe gebrauchen, denn schon bald entdeckt er, dass er ein dunkles Erbe in sich trägt. Das Cover ist ein echter Hingucker und macht Lust das Buch in die Hand zu nehmen. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Handlung des Buches ist interessant - auch wenn es natürlich einige erfolgreiche Buchreihen gibt, die ähnliches zu Beginn haben - Vor allem natürlich "Harry Potter" oder "Keeper of the lost cities". Zu Harry Potter lassen sich dann auch noch einige Parallelen ziehen, der riesige grimmige Hausmeister, die Hauptperson mit einem weiblichen und einem männlichen Freund, der Schuldirektor (der in einigem doch Dumbledore sehr ähnlich ist), eine Lehrerin (die Snape ähnelt) und einiges mehr. Und um nicht zu vergessen natürlich ein sogenanntes Geheimnis das den Hauptprotagonisten mit dem Antagonisten vereint. Wer jetzt aber glaubt, das Buch ist einfach gut kopiert worden, der irrt sich, denn im Laufe der Geschichte nimmt die Story doch auch einige überraschende Wendungen und kann den Leser begeistern. Die Spannung ist insgesamt sehr hoch; auch der Humor kommt nicht zu kurz. Der vorliegende Band macht auf jeden Fall Lust auf mehrere Bände und Abenteuer die die Protagonisten zu erleben haben. Wer die oben genannten Bücher mag, liegt auch bei diesem auf keinem Fall falsch. Fazit: Fans von "Harry Potter" werden auch dieses Buch lieben. 5 von 5 Sternen
Paula Geertsen wird tot aus dem Wasser gefischt, doch sie ist nicht ertrunken, sondern wurde vergiftet. Die Kommissare Silja Hansen und Eike Norden, die seit neuestem auch ein Liebespaar sind, übernehmen den Fall, der sie zu einer Masterclass von Krimi-Autoren führt. Auch das Opfer war Mitglied in dieser Klasse, wo es für den Gewinner um einen Verlagsvertrag geht. Und schon bald wird ein weiteres Opfer aus dieser Klasse tot aufgefunden. Schließlich kommt auch SIljas Freundin Rebecca zur Hilfe, begibt sich dabei aber selbst in Gefahr. Das Cover ist passend und typisch für Krimis, welche an der Nordsee spielen, wobei mir dieses hier außergewöhnlich gut gefällt. Es passt auch sehr gut zur bisherigen Reihe und natürlich zum Buch selbst. Wobei auf manchen Seiten auch ein anderes Cover mit Leuchtturm erscheint. Der Schreibstil des Autors ist wieder exzellent; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Was etwas stört sind die scharfen Schnitte, nach den jeweiligen, relativ kurzen Kapiteln, wo sofort der nächste Verdächtige drankommt. Dies ist allerdings das Markenzeichen des Autors, der dies in allen seinen Krimis so hält. Das ist man also schon gewohnt, sodass es eigentlich nicht mehr störend wirkt. Der Plot ist gut gewählt; die Spannung ist das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau. Die beiden Ermittler sind genial gelungen. Auch wenn es schon öfters strafversetzte Ermittler gab, ebenso welche, wo der Partner tot ist, meist wurde dieser allerdings ermordet. Die Kombination der beiden unterschiedlichen Ermittler ist dann aber absolut gelungen. Sie entwickeln sich stetig weiter und bleiben im Grunde aber doch die selben. Die ironisch-sarkastische Art von Eike ist ein weiteres Highlight, ebenso wie sein Freund, der immer wieder kreative Job-Ideen hat, die diesmal sogar realistisch ist und klappt. Die Auflösung ist logisch konstruiert - aber nicht überkonstruiert - und gefällt mir ausgezeichnet gut, auch - oder gerade weil - man als Leser erst spät auf die Lösung kommt. Mit Felix Neumann ist im letzten Teil ein weiteres humorvolles und spannendes Mitglied dazugekommen, naja humorvoll eher die Kabbelei zwischen Eike und Felix, wobei er hier wirklich nur eine Nebenrolle spielt. 2 Unterschiede gibt es allerdings zu den vorherigen Büchern der Reihe: Zum einen hat auch der Mörder hier seine eigenen Kapitel, zum anderen kommt Rebecca eine wichtige Rolle zu, da sie nach Sylt kommt. Umso mehr freue ich mich auf weitere Teile um das Ermittlerpaar und Co. Fazit: Spannend, wie von der Reihe gewohnt. 5 von 5 Sternen
Anne Anders bekommt mit ihrem Freund aus Schulzeiten Hendryk Larsson einen neuen Partner. Dieser hat sie damals ohne für sie ersichtlichen Grund verlassen. Nun kehren die beiden an das Marie-Louise-Gymnasium zurück, da die Vize-Direktorin erwürgt und mit einer Kopfwunde tot in der Sporthalle aufgefunden wird. An Verdächtigen mangelt es nicht, war sie doch schon zu Annes und Hendryks Zeiten verhasst. Doch bald entdecken die beiden eine ganz andere Seite der strengen und ungerechten Lehrerin. Das Cover ist wieder hervorragend gelungen und auch der Schreibstil ist gewohnt gut. Orte und Charaktere werden wieder bildhaft beschrieben. Die beiden Ermittler sind am Anfang etwas langweilig; entwickeln sich aber im laufe der Geschichte. Der Spannungsbogen ist hoch, auch wenn der Täter eigentlich jedem Krimi-Fan ziemlich schnell klar sein wird. Allerdings gibt es immer wieder überraschende Wendungen, vor allem wenn es um das Doppelleben der Ermordeten geht. Auch insgesamt kann die Auflösung überraschen, die logisch konstruiert ist. Mittlerweile mag ich die 2 Ermittler eben (und ebenso ihre weitere Kollegin) und kann mir eine Reihe um die beiden sehr gut vorstellen. Fazit: Spannender Krimi mit neuen Ermittlern. 5 von 5 Sternen
An einem kalten Winterabend wird die Leiche einer jungen drogensüchtigen Prostituierten entdeckt, erstochen mit zahlreichen Messerstichen und einem Halsschnitt. Der junge Commissario Luther Krupp, der sich nicht an die "Richtlinien" seiner korrupten Chefs und Kollegen halten will, übernimmt den Fall. Zusammen mit der Streifenpolizistin Arianna Lici versucht er den Fall zu lösen. Bald müssen die beiden sehen, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Zeitgleich versucht auch ein ehrgeiziger junger Reporter mehr Licht in die Fälle zu bringen. Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht; es sieht wunderschön aus und passt zum Buch. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft in Szene gesetzt. So beginnt das Buch, das einem wahren Fall nachempfunden ist, direkt mit dem ersten Mord. Ich liebe Bücher über True-Crime, ich liebe Thriller und Krimis und ich mag es, wenn die Realität in Büchern dargestellt wird und man so auch etwas dazulernen kann. Also eigentlich das perfekte Buch für mich. Bis zur Hälfte des dicken Wälzers (736 Seiten) ist das Buch auch sehr spannend; der Spannungsbogen variiert zwar immer wieder ein bisschen nach unten, um darauf aber gleich wieder zu steigen. Bei der Hälfte denkt man sich dann: So der Täter ist geschnappt, was schreibt der Autor jetzt noch rund 350 Seiten? Und dann wird es erst mal ein wenig langwierig, wenn die Monate zwar im Schnelldurchlauf, aber trotzdem erzählt werden, was größtenteils völlig unnötig ist und jegliche Spannung aus dem Buch nimmt. Klar wird es dann langsam nicht nur spannender, sondern damit auch wieder besser, aber ein schaler Nachgeschmack eines faden Mittelteils bleibt. Der Autor hätte hier ruhig auch Paper sparen können und dem Leser damit einen positiveren Eindruck vermitteln können. Die Story selbst, die eben wie gesagt realen Ereignissen geschuldet sind, ist selbst natürlich sehr gut; auch die Charaktere können zum Großteil überzeugen, Aber eben nur zum Großteil; denn wie aus Arianna aus einer netten kompetenten Polizistin ein plötzlich ganz anderer Mensch werden konnte (auch wenn es in manchen Belangen nachvollziehbar ist), blieb mir ein Mysterium. Das Buch ist bezüglich der Fakten hervorragend recherchiert und lädt auch zum Weiterrecherchieren ein. Fazit: Realität und Fiktion gut gemischt, aber mit Längen. 4 von 5 Sternen
Der erfolgreiche Musikproduzent Maximilian Bahlbeck wird im Leuchtturm erhängt aufgefunden. Doch es stellt sich schnell heraus, dass es kein Selbstmord war. Kommissarin Silja Hansen und ihr Kollege Eike Norden, die mittlerweile eine Beziehung miteinander führen, diese aber geheimhalten wollen, übernehmen den Fall. Ihr Chef macht wieder Druck, dafür bekommen sie Hilfe von dem Computer-Nerd Felix Neumann, der allerdings Work-Life-Balance wichtiger findet als den Mord aufzuklären. Während es vor Verdächtigen nur so wimmelt, geschieht ein weiterer Mord. Das Cover ist passend und typisch für Krimis, welche an der Nordsee spielen, wobei mir dieses hier außergewöhnlich gut gefällt. Es passt auch sehr gut zur bisherigen Reihe und natürlich zum Buch selbst. Der Schreibstil des Autors ist wieder exzellent; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Was etwas stört sind die scharfen Schnitte, nach den jeweiligen, relativ kurzen Kapiteln, wo sofort der nächste Verdächtige drankommt. Dies ist allerdings das Markenzeichen des Autors, der dies in allen seinen Krimis so hält. Das ist man also schon gewohnt, sodass es eigentlich nicht mehr störend wirkt. Der Plot ist gut gewählt; die Spannung ist das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau. Die beiden Ermittler sind genial gelungen. Auch wenn es schon öfters strafversetzte Ermittler gab, ebenso welche, wo der Partner tot ist, meist wurde dieser allerdings ermordet. Die Kombination der beiden unterschiedlichen Ermittler ist dann aber absolut gelungen. Sie entwickeln sich stetig weiter und bleiben im Grunde aber doch die selben. Nicht zuletzt auch, da sie sich ja am Ende des letzten Buches schon nähergekommen sind. Die ironisch-sarkastische Art von Eike ist ein weiteres Highlight, ebenso wie sein Freund, der immer wieder kreative Job-Ideen hat, die diesmal sogar realistisch ist und klappt. Die Auflösung ist logisch konstruiert - aber nicht überkonstruiert - und gefällt mir ausgezeichnet gut, auch - oder gerade weil - man als Leser erst spät auf die Lösung kommt. Mit Felix Neumann ist ein weiteres humorvolles und spannendes Mitglied dazugekommen, naja humorvoll eher die Kabbelei zwischen Eike und Felix. Umso mehr freue ich mich auf weitere Teile um das Ermittlerpaar und Co. Ach ja: Manche Parallelen kann man zwischen dem ermordeten Musikproduzenten und einem lebenden realen vielleicht ziehen. Ein kleines Hoppala ist dem Autor diesmal allerdings passiert: Aus dem Verdächtigen Lukas Pfeiffer wird plötzlich Markus Pfeiffer, um dann wieder zu Lukas zu werden. Fazit: Spannend, wie von der Reihe gewohnt. 5 von 5 Sternen
Louise, die sich immer öfter betrinkt, erwacht eines Nachts mit einer Leiche voller Blut neben sich. Der Mann neben ihr ist aber nicht ihr Mann Niall, sondern ein völlig Fremder. Sie kann sich an nichts erinnern, so schleppt sie die Leiche vors Haus. Ob sie mit sienem Tod zu tun hat? DCI Sheens und sein Team übernehmen den Fall, begleitet von den privaten Probleme der Ermittlerin Hanson, die von ihrem Ex-Freund gestalkt wird. Das Cover ist passend zum Titel des Buches und auch zum Inhalt, erscheint aber doch eher unauffällig. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, die Charaktere werden grundsätzlich bildhaft dargestellt. allerdings hatte ich mit dem Ermittlerteam so meine Probleme, da ich mich nie in sie hineinfühlen konnte und auch bis zur Hälfte des Buches eigentlich nicht zwischen unterscheiden konnte. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es der 3. Band einer Reihe ist, ich aber die anderen Bücher nicht kannte. Der Fall ist spannend konstruiert und erinnert zeitweise an knifflige Sherlock-Holmes-Falle. So ist die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch, da sich auch oft überraschende Wendungen auftun, mit denen der Leser nicht rechnet. Dabei wirkt der Fall aber logisch aufgebaut. Und trotzdem gab es speziell am Anfang des Buches einige Fehler. Ob es an der Übersetzung oder an der Autorin im Zusammenarbeit mit Lektorat/Korrektorat zu tun hat, entzieht sich meines Wissens. Trotzdem hier ein paar Beispiele: - Der Anruf erreichte Juliette Hanson um 6:46. - Um 6:35 stand sie vollständig bekleidet an der Haustür. - Also vor dem Anruf?!? - "Wir sollten nachprüfen, wann es gestern Nacht angefangen hat zu schneien. Die Abdrücke sind nicht zugeschneit." - Hier wäre wichtiger, wann es zu schneien aufgehört hat! - Mehrmals "Phantasie" oder "phantastisch". Seit 1996 schreibt man das Wort aber "f" statt "ph". - Während sie sich auf den (Ford) Escort konzentriert hatte... - zuvor war es noch ein Vauxhall Corsa. Insgesamt konnte mich das Buch trotzdem überzeugen - vor allem der Plot. Und auch die Ermittler sind an sich originell, wenn man die Vorgängerbände kennt, umso mehr. Fazit: Viele Wendungen mit kleinen Fehlern, dazu konnten mich die Ermittler nicht erreichen. 4 von 5 Sternen
Die 25-jährige Studentin Tabea begegnet plötzlich dem Lichtwesen Chirra, das ihr eine neue Sichtweise auf ihr Leben gibt. Sie befolgt deren Ratschläge und wendet sich auch immer wieder an sie. Das Cover des Buches ist passend und langweilig zugleich. Der Schreibstil der Autorin ist gut; es lässt sich trotz schwieriger Thematik flüssig lesen. Also eigentlich hab ich mir tatsächlich etwas anderes erwartet. Die Hauptproblematik bestand darin, dass ich das Buch auch als Sachbuch einordne, denn die Geschichte um Tabea ist wirklich nicht mehr als ein Konstrukt, eine kleine Rahmenhandlung. Hier hätte ich mir etwas mehr erwartet, dass das Buch auch aufgelockert hätte, sonst hätte ich mir einen psychologischen Ratgeber auch kaufen können. Auf der anderen Seite ist das Buch aber mehr als Psychologie, die aber den Hauptteil bildet. Neben Esoterik kommen auch einige Verschwörungstheorien als wahr aufs Tablet. Und Jugendlichen kann ich das Buch auch nicht empfehlen, wenn man - wie im Buch - dann erfährt eigentlich nichts lernen zu müssen und nur auf sich selbst. und das allmächtige Wissen zu erwarten zur Bestnote reicht (ok die zweitbeste). Insgesamt beinhaltet das Buch viele Wahrheiten und Weisheiten, aber eben auch viel Unsinn und dazu kaum Handlung, weshalb ich das Buch eigentlich nicht weiterempfehlen kann, auch wenn manches hilfreich ist. Fazit: Zu wenig Story, zu viel Verschwörung. 3 von 5 Sternen
Die Streifenpolizistin Tabea Kurz erhält einen Anruf. Als Geschenk des unbekannten Anrufers bekommt sie eine Leiche. Von einer Brücke auf Gleise hinabgestürzt, nackt und blaugefärbt. Frank Schünemann, der sich distanziert gibt seit er seine Ex-Partnerin verloren hat, übernimmt zusammen mit seinem Team und Tabea den Fall. Wie eine Nachricht am großen Zeh andeutet, ist dies erst die erste Runde. Können Schünemann und sein Team zusammen mit Tabea den Täter rechtzeitig aufhalten? Das Cover des Buches ist primär wieder ausgezeichnet gemacht, allerdings sind die bisherigen Covers des Autors doch deutlich ansprechender. Der Schreibstil des Autors hingegen ist gewohnt gut; Orte und Charaktere bekommen durch die bildhafte Beschreibung schnell Leben eingehaucht. Auch die Perspektive aus Sicht des Täters ist wieder ausgezeichnet und ja fast schon ein Markenzeichen des Autors. Die Spannung ist von der ersten Seite bis zur Entlarvung des Täters - und auch darüber hinaus - auf sehr hohem Niveau. Der Fall selbst ist hervorragend konstruiert und lädt den Leser zum Mitraten ein. Die Lösung ist logisch, auch wenn man als Leser wohl kaum Dinge vor den Ermittlern errät. So konnten auch die Wendungen überraschen und begeistern. Bitte mehr vom Autor; gerne auch mit diesen neuen Ermittlern. Fazit: Wieder neue Ermittler, aber gewohnt ausgezeichnet. 5 von 5 Sternen
Im Fangnetz eines Kutters vor Usedom wird die Leiche eines Fischers gefunden. Ihm wurden die Hände abgeschnitten und so übernehmen die gerade zurückgekehrte Jette Curth und der ansässige Theo Döring den Fall. Ein Obdachloser, die Tochter und der Geschäftspartner gelten als Hauptverdächtige. Doch was steckt wirklich dahinter? War der tote Fischer wirklich die nette Person, wie ihn alle beschreiben? Das Cover des Buches passt natürlich zu Usedom und zu vielen anderen Büchern des Genres. Es ist auch gut gelungen, allerdings könnte man hier auch gerne kreativer werden. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Spannung ist insgesamt auf sehr hohem Niveau; allerdings durch Andeutungen sind einige doch recht früh vorhersehbar. Mit den beiden Ermittlern Curth und Döring konnte ich relativ schnell einen Bezug aufbauen; zum einen die junge Jette, die mit Liebeskummer in ihre alte Heimat zurückkehrt, zum anderen den älteren Theo, der mit der Erkrankung seiner Frau auch sein eigenes Schicksal zu tragen hat. Sie passen einfach gut zusammen und ich könnte mir weitere Teile mit diesen Ermittlern gut vorstellen. Fazit: Leider in manchen Dingen vorhersehbar. 4,5 von 5 Sternen
Oma Käthe bekommt nach Intervention von Jupp eine Kur auf Sylt bewilligt und stolpert schon bei ihrem Eintreffen über eine Leiche. Nachdem die Polizei von einem Selbstmord ausgeht, ermittelt der Vater des Polizisten - sein Vorgänger - und sucht Unterstützung bei Käthe, die sehr bereitwillig hilft. Schon bald häufen sich die Verdächtigen. Das Cover ist passend und gut gemacht; die Covers der bisherigen Backes-Reihe waren aber besser gemacht, da sie auch auffälliger waren. Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Der Humor ist wie immer hervorragend, diesmal ist es aber auch ein hochinteressanter Fall, bei dem es viele Verdächtige gibt und auch der Leser erst nach längerem Miträtseln der Lösung näherkommt - gleichauf mit Käthe. So ist Spannung von der ersten bis zur letzten Seite garantiert und das in einem humorigen Setting wie man es vom Autor gewohnt ist. So ist es eine tolle Solo-Ermittlung für den heimlichen Star der bisherigen Reihe,, wobei das Buch an das vorige anschließt und auch der Nachfolgeband an dieses anknüpft. Nichtsdestotrotz kann man die Bücher aber auch einzeln lesen. Empfehlen würde ich allerdings die ganze Reihe. Fazit: Tolles Zwischenspiel, in dem eine wichtige Nebenfigur die Hauptrolle übernimmt. 5 von 5 Sternen
In seinem 15. True-Crime-Buch nimmt uns der Autor mit auf eine Reise ins weit entfernte Neuseeland - bereits zum 2. Mal. 13 Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte aus diesem Land bringt uns der True-Crime-Experte in diesem Buch näher. Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zum Buch, ebenso wie zur bisherigen Reihe und ist ein echter Hingucker. Der Schreibstil ist wie immer großartig; und dass das Buch wieder perfekt recherchiert ist, brauche ich wohl kaum noch zu erwähnen. Trotz des doch eher nüchternen Schreibstils kommen aber (wie immer) aufgrund der Fälle und deren Beschreibung Emotionen beim Lesen hoch. Der Autor beschäftigt sich in den meisten Fällen um Täter und Opfer gleichermaßen. Auch das Motiv nimmt eine wichtige Rolle ein, ebenso das Gerichtsurteil und was mit den Tätern in der Gegenwart ist bzw. geschehen ist. Und die Fälle sind zum Großteil wirklich schockierend, und das aus verschiedenen Gründen. Die Länge der Fälle ist genau richtig, sodass jeder Fall hinreichend erörtert wird. Dadurch ist auch die Spannung hochgehalten. Das Buch lädt auch wieder dazu ein einfach weiterzugooglen. Einige Fälle waren wieder emotional sehr bedrückend. Bekannt war mir diesmal kein einziger Fall, was True-Crime-Podcast-Hörern sicher anders gehen wird. Fazit: Bereits der 15. Band der True-Crime-Reihe und hoffentlich noch lange kein Ende in Sicht. 5 von 5 Sternen
Bevor die Ermittler Ina Drews und Jörn Appel ihre Versetzung antreten, bekommen sie einen kniffligen Fall auf den Tisch. Ein junges Mädchen wurde auf dem Jahrmarkt ermordet. Ihr Lehrer, mit dem sie verabredet war, gilt als Hauptverdächtiger - bis auch dieser ermordet aufgefunden wird. Unterstützung bekommen sie durch ihre Nachfolger - das Ehepaar Rainer und Birte - das schon ein paar Tage zu früh anreist. Das Cover des Buches passt sehr gut zum Inhalt und zur bisherigen Reihe. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Obwohl es der 6. Teil der Reihe ist, war es für mich der 2. Teil den ich gelesen habe - und überhaupt erst das zweite Buch des Autors. Dies bereitet allerdings keine Probleme - alles was man wissen muss, erfährt man. Wie der vorherige Teil ist es auch hier ein sehr hiumorvolelr Krimi - humorvoller als der letzte Teil, wo ich nicht recht wusste in welche Richtung mich der Autor mitnehmen will. Mit Rainer und Birte, den designierten Nachfolgern, wird die Reihe sicher noch humorvoller. So geht das Buch bzw. die Reihe eindeutig in die Schiene wie man sie von den Eberhofer-Krimis von Rita Falk kennt. Die Spannung des Buches war sehr hoch, aufgelockert durch die humorvollen Stellen, die die Ermittlerpaare hauptsächlich zu verantworten haben. Man weiß als Leser definitiv lange nicht, wer der Täter ist bzw. auf was der Autor hinauswill. Und doch erscheint am Ende eigentlich alles klar und logisch. Ich fühlte mich hervorragend unterhalten. Fazit: Humorvoller Krimi mit überraschendem Ausgang. 5 von 5 Sternen
Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuoer überhehmen den Fall einer jungen Mutter, die mit aufgeschnittener Kehle aufgefunden wird. Sie wurde im Haus perfekt positioniert, dazu ein rätselhaftes Kärtchen. Der verschwundene Ehemann wird nach einiger Zeit ebenfalls tot aufgefunden; die gemeinsamen Kinder bleiben verschwunden. Und auch einer weiteren Familie passiert etwas sehr ähnliches. Und der Täter ist noch immer nicht fertig. Das Cover des Buches ist wieder wunderbar geworden; es passt zum Autor, zum Buch und zum Genre gleichermaßen. Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Auch der Plot ist wieder sehr eindrucksvoll konstruiert, sodass man als Leser perfekt mitraten kann. Fast schon wie gewohnt darf man zu Beginn des Buches und zwischen den Ermittlungen auch kurze Kapitel aus der Sicht des Mörders lesen. Es ist der 3. Fall des Ermittlerpaares, das mir im ersten Fall zu glanzlos war. Und hier passen sie auch schon viel besser zu den anderen Ermittlern des Autors. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch, sodass man richtig mitfiebert mit den Ermittlungen. Naja es ist vielleicht sogar bisher das spannendste und beste Buch des Autoren, der immer wieder zu überraschen weiß. Man kann das Buch sicher gut als Einzelband lesen, vorzugsweise kennt man aber die vorherigen Teile. Fazit: Spannung wie vom Autor gewohnt; auch die Ermittler nehmen immer mehr an Glanz zu. 5 von 5 Sternen
Privatdetektiv Hunter Bell, der aufgrund seines Charakters kein Polizist werden durfte, bekommt einiges zu tun. Denn zum einen zieht Floyd Tipps, ein verurteilter Frauenmörder, gegenüber ein. Hunter hat ihn damals enttarnt und Floyd schwor Rache. Zudem heiratet sein bester Freund Josh bald Ashley. Und eine Frau will dass er genau diese beschattet. Als dann auch noch seine Frau Cassie verschwindet, läuten die Alarmglocken bei ihm. Zuerst einmal: Das Buch erschien im Jänner 2024 unter dem Titel "Begleiche deine Schuld", nicht einmal ein halbes Jahr später im gleichen Verlag als "Der Mann gegenüber". Beide Cover haben ihren Reiz, die der Neufassung gefällt mir eine Spur besser. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Story selbst ist sehr vielschichtig und wendungsreich. Allerdings nicht so überraschend, wie der Text auf "Der Mann gegenüber" weis machen will. Denn einiges ist doch schon sehr früh vorhersehbar oder zumindest weit bevor es Hunter checkt. Hunter, der definitiv kein Sympathieträger ist, ist trotzdem eine sehr interessante Figur und passt hervorragend in das Setting. In manchen Belangen wirkt es auch etwas zu dick aufgetragen und dann schon fast unglaubwürdig. Aber auch die Spannung war definitiv vorhanden und blieb immer auf gutem hohem Niveau. Insgesamt konnte mich das Buch aber doch großteils überzeugen und ich freue mich auf weitere Bücher des Autors. Fazit: Wendungsreicher Thriller, manchmal vorhersehbar. 4,5 von 5 Sternen
Eine Sozialarbeiterin wird ermordet. Erstochen mit einem Messer mit einer mysteriösen Botschaft. Dazu in jedem Auge ein Nagel. Die ständige Mordkommission - im besonderen Charlotte Bekker und Stella Meislow übernehmen den Fall, doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Doch Charlie hat auch noch mit einem alten Fall zu kämpfen... Das Cover des Buches ist typisch für die Bücher des Autors und passt wieder hervorragend zum Buch. Dass es ausgezeichnet ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Ebenso der Schreibstil, der mich schon in vielen anderen Büchern faszinieren konnte. Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Dadurch dass der Täter auch einige Kapitel aus seiner Sicht erzählt, verleiht es dem Buch noch mehr Authentizität und Spannung - dies ist ja eines der Markenzeichen des Autors. Und diese Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Selbst als erfahrenen Thriller-Leser konnten mich die Wendungen nur überraschen und so auch das Ende. Mit dem Ermittler-Duo bzw. Ermittlerteam ist dem Autor auch wieder eine geniale Mischung eingefallen. Zwar mag so ein Zusammenspiel schon der eine oder andere Autor gehabt haben, Gunnar Schwarz entwickelt es hier auf jeden Fall neu. So können die beiden Ermittlerinnen auch in ihrem 2. Fall überzeugen. Was in diesem Fall anders ist, ist dass Charlie hier auch mit einem alten Fall konfrontiert wird, der bereits im 1. Buch angedeutet wurde und auch hier noch nicht zu Ende ist. Hier aber wirkt dieser "Cold-Case" ebenso wichtig wie der aktuelle Fall. So hoffe ich auf noch viele weitere spannende Bücher mit diesem Ermittlerpaar - oder eben wieder einem anderen, das zurückkehrt. Fazit: Genialer Thriller. 5 von 5 Sternen
Die KI-Befürworterin Dr. Sasha Müller führt eine Routine-Operation mithilfe einer KI durch und der Patient stirbt. Die Rechtsmedizinerin kommt zu dem Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Dr. Müller wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt; doch liegt die Schuld wirklich an ihr? Oder ist die KI schuld? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Rocco Eberhardt vertritt die Ärztin und will die KI vor Gericht bringen, doch bald schon entdeckt er Unstimmigkeiten. Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und passt hervorragend zum Buch. Zudem ist es im Stil der bisherigen Reihe gemacht. Der Schreibstil der beiden Autoren ist hervorragend; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Zudem wirkt das Buch hervorragend recherchiert. Wieder haben sich der Anwalt und der Rechtsmediziner ein aktuelles Thema vorgeknöpft. Diesmal sogar sehr aktuell: Kann KI Ärzte entlasten? Kann KI die Probleme im Gesundheitswesen verbessern oder zumindest unterstützen? Oder geht eine größere Gefahr dadurch aus, dass Computer mehr übernehmen sollen? Alle Charaktere sind einfach auch sehr passend für das Buch, und das Team rund um die beiden Hautcharaktere ist natürlich absolut der Hammer. Aber auch die junge Journalistin gefiel mir sehr gut. Natürlich ist das ganze auch dadurch bedingt, dass die Protagonisten den gleichen Beruf wie die Autoren haben. Zudem wird hier natürlich über das Hauptthema KI geredet - das Pro und Kontra, was auch zum Nachdenken anregt. Für mich war der 4. Fall um die beiden mein erster, aber sicher nicht mein letzter. Und man kann das Buch getrost für sich alleine lesen, auch wenn es natürlich Anspielungen auf die Vorgängerbände gibt. Und auch wenn das Buch etwas vorhersehbar wirkt zu Beginn, gibt es doch große Überraschungen was den Ausgang des Justiz-Krimis angeht. Fazit: spannend, überraschend und gut recherchiert. 5 von 5 Sternen
In den letzten Jahren hat der Comedian einiges gemacht. In diesem Buch erzählt er dies in Kurzgeschichten nach. Das Cover ist mit Torsten Sträter selbst am Cover natürlich passend und gut gelungen. Der Schreibstil an sich ist ausgezeichnet. Schon im Vorwort weist der Autor darauf hin, dass hier nichts Neues erzählt wird, sondern eben Kurzgeschichten, die er bereits vorgestellt hat (meist im TV). Da ich aber noch nicht viel von ihm gesehen habe, ist dies aber kein Problem. Allerdings wirkt das Buch teilweise langatmig; dadurch bedingt, dass der Humor nicht auf einem hohen Level bleibt, sondern dazwischen oft abfällt. Möglicherweise (oder wahrscheinlich) wäre das Hörbuch hier die bessere Version gewesen; oder natürlich, den Autor live oder im Fernsehen dies vortragen zu sehen. So war ich leider etwas enttäuscht, fühlte mich aber doch über einen Zeitraum unterhalten. Positiv sind natürlich die Bilder (die eine Rolle spielen) zu sehen, auch wenn manche in der E-Book-Version etwas unscharf erscheinen. Fazit: Leider nicht durchgehend humorvoll. 3,5 von 5 Sternen
Dr, André Keller und Dr. Eva Vekete betreiben ein lukratives Geschäft mit Organhandel für Transplantationen. Unterstützung bekommen sie aus höchsten Kreisen. Der gerade degradierte Polizist und Philosoph Michael Lienhart und die Ex-Heeresmitarbeiterin Sabine Preiss bilden die österreichische Abteilung für Sonderfälle. Als allerdings eine Leiche am Wiener Zentralfriedhof beginnen sie die Ermittlungen und bekommen schon bald ebenfalls Unterstützung von hoher Ebene, da sie sich in höchste Gefahr begeben. Das Cover des Buches ist an und für sich gut gemacht; allerdings wirkt er doch aufgrund des Themas sehr zynisch. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Die Ermittler und ihr Umkreis, die bei den Ermittlungen helfen, sind einfach topp. allen voran natürlich der unkonventionelle Michael Lienhart; aber auch alle anderen sind perfekt gezeichnet und bilden ein sehr interessantes Team. Die Spannung ist teilweise actiongeladen und auf hohem Niveau. Allerdings da die Täter eigentlich schon von Anfang bekannt sind, nimmt es die Spannung etwas weg. Genau die Stellen - speziell am Anfang des Buches - waren es auch, die dann trotz dem brisantem Thema, teilweise etwas langweilig waren. Auch eine Spur Gesellschaftskritik und Humor tritt auf, die das Buch dann auflockern und den letzten Pfiff geben. Über weitere Bücher der Ermittler würde ich mich sehr freuen (ein 2. Teil existiert bereits). Fazit: Tolle Ermittler mit brisantem Fall. 4,5 von 5 Sternen
Kriminalhauptkommissar Carsten Wolf hat einen Unfall verschuldet bei dem seine Partnerin Manu schwer verletzt wurde. Jetzt bekommt er mit Fabiu Covaci einen neuen Kollegen, der aus München versetzt wurde, da er dort mehrere Einträge in der Personalakte aufzuweisen hat. Kaum in Kiel angekommen, müssen der mürrische Wolf und der überkorrekte, steife Fabiu gleich nach Wyk auf Föhr reisen, denn dort wurde ein beliebter Barbesitzer erstochen und kastriert. Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zu Nordseebüchern und gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet und bildhaft dargestellt. Die Spannung ist das ganze Buch auf sehr hohem Niveau, wobei man als fleißiger Krimi-Leser wahrscheinlich den Mörder schon früher überführen kann. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, vor allem bedingt durch die 2 Hauptermittler zusammen mit Manu. Die Charaktere wirken authentisch und die Handlung bzw. das Agieren der Personen ist absolut nachvollziehbar und realistisch. Die Ermittler sind so sympathisch, dass ich sehr auf eine Fortsetzung hoffe, denn Potenzial hat das Team von Wolf definitiv. Zudem möchte man natürlich auch mehr über Wolf und Fabiu erfahren, denn hier warten noch einige interessante Hintergrundgeschichten. Fazit: Toller Nordseekrimi mit tollem Ermittlerteam. Mehr davon. 5 von 5 Sternen
Maddie Shaw soll für die sterbende Lebensgefährtin ihrer Mutter Janet deren Tochter und Maddies ehemalige Freundin Aden finden, die seit Jahren verschwunden ist. Ihre einzige Spur: ein Anruf vor 4 Jahren bei ihrer Mutter. Darum fährt Maddie von London in die schottische Kleinstadt Whitecastle wo sie sich über Air-Bnb ein Zimmer mietet. Ihr Host, der attraktive Dean, kommt ihr immer näher und weist sie gleichzeitig immer wieder ab. Wie sie schnell dahinterkommt, hat auch Dean an seiner Vergangenheit zu leiden. Doch wird Maddie ihre Kindheitsfreundin rechtzeitig finden? Und was ist mit ihr und Dean? Das Cover des Buches ist wieder wunderschön; passend zu den bisherigen Büchern der Autorin und ebenso zu diesem Buch. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Dabei sind die Protagonisten authentisch und auch wieder sehr facettenreich. Auch die Emotionen kommen definitiv nicht zu kurz in diesem berührenden Liebesroman, der aber eigentlich mehr als das ist. Die Spannung hingegen ist überschaubar; zwar gibt es einige kleine Überraschungen; im Großen und Ganzen ist aber schon nach wenigen Seiten klar, worauf die Handlung hinausläuft und wie das Buch enden wird. Auf der anderen Seite ist bei diesem Genre aber auch keine übermäßige Spannung zu erwarten und man kann das Buch einfach zwischendurch lesen; sich unterhalten lassen und mit den Figuren mitfühlen. Fazit: Berührend, authentisch und emotional. 5 von 5 Sternen
Die Künstlerin Kara Kowalski tötet ihren Ex-Freund im Drogenrausch irrtümlich. Mithilfe von Natronlauge lässt sie seine Leiche verschwinden. Doch sie wird dabei beobachtet und gefilmt - und damit erpresst. Kara will sich rächen, doch als sie die angehende Schriftstellerin Malina trifft, ändert sich alles in ihrem Leben - ebenso wie für Malina. Das Cover des Buches ist sehr künstlerisch, daher passt es auch zum Buch - wie auch relativ am Ende des Buches beschrieben wird. Wirklich überzeugen kann es mich trotzdem nicht. Der Schreibstil ist eigentlich gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Allerdings wirkt das ganze Buch wie unter Drogeneinfluss geschrieben. Es beginnt mit der Drogeneinnahme von Kara, die sehr ausschweifend erzählt wird - wie auch bei allen weiteren Drogeneinnahmen der Protagonisten. Hier wird oft auch die Erkenntnis dieser beschrieben und das seitenlang. Nach diesem psychedelischen Teil geht es dann eigentlich ausgezeichnet weiter; spannend und ein Psychothriller: Kara tötet ihren Ex-Mann und versucht die Leiche verschwinden zu lassen und wird erpresst. Dann allerdings kommt der 2. Teil - in dem Malina (wie auch im 3. Teil) die Hauptrolle spielt. Hier ist es neben Belletristik vor allem dann Fantasy (unendliches Buch, dunkler Bibliothekar) das hier vorherrscht, bevor es zum Treffen mit Kara kommt, wo zuerst etwas Thriller, dann aber eher Dark Romancy und wieder der nächste ausschweifende Drogenrausch kommt (auch in literarischer Form). Auch im 3. Teil geht es in dieser Tonart weiter, wobei die psychedelischen Erfahrungen auf über 10 Seiten geschrieben werden, während sowohl Malinas als auch Karas Verhaftung und Prozess viel weniger Seiten gewidmet werden. Das Ende dann ist dann einfach nur noch schwachsinnig und hat mit Psychothriller dann absolut nichts mehr zu tun. Diese Wende war dann das Tüpfelchen auf dem i, dass das Buch noch schlechter machte. Fazit: Belletristik im Drogenrausch mit Fantasyelementen - aber definitiv kein Psychothriller. 3,5 von 5 Sternen, wenn man es nicht als Psychothriller liest und mit solchen Erwartungen rangeht.
In 10 Kurzgeschichten nimmt sich die Autorin verschiedener Problematiken an. Dabei haben alle Geschichten ein medizinisches Rundherum. Das Cover des Buches ist gut gemacht - ebenso wie die Illustrationen zu den jeweiligen Geschichten. Hundertprozentig passend finde ich es aber nicht - im Gegensatz zu den Bildern im Buch. Das Buch kommt hochwertig mit Lesebändchen und Schutzumschlag daher. Der Schreibstil der Autorin ist gut; als gelernte Ärztin weiß sie auch, worüber sie schreibt. Für medizinische Laien gibt es allerdings ein Glossar zu jeder Geschichte, ebenso wie Quellenangaben dazu. Wie immer bei Kurzgeschichten-Sammlungen sind die Storys (zumindest für mich) von unterschiedlicher Qualität. Während die meisten Erzählungen sich schnell lesen lassen und auch überraschen können, gibt es doch auch eher vorhersehbare Novellen. Allerdings haben alle auch (außer dem medizinischen Hintergrund) gemeinsam: Die Leichtigkeit mit der sich die Autorin auch schwierigen, oft aktuellen Themen (Ukraine-Krieg, Corona...) annimmt und mit Spannung (teilweise Überraschungen) und einer Prise Humor würzt. Zudem regen alle Geschichten auch zum Nachdenken an - manche mehr, manche weniger. Dabei haben sämtliche Storys die richtige Länge, was bei Kurzerzählungen oft schwierig ist - ebenso wie den Orten, aber vor allem den Charakteren Leben einzuhauchen. Aber auch dies gelingt der Autorin ausgezeichnet. Fazit: 10 prinzipiell gelungene Kurzgeschichten aus dem Gesundheitswesen. 4,5 von 5 Sternen
Henning und Lena ermittlen im Vermisstenfall einer jungen Frau, die von ihrem Partner misshandelt wurde. Bruno geht inzwischen mit ehemaligen Studienkollegen wandern, bis ein Mitglied verschwindet. Nur kurz danach verschwindet auch schon die nächste Frau aus der Wandergruppe und die Leiche der vermissten wird gefunden - dort wo Bruno mit seinen Freunden wandern ist. Ihr Gesicht ist nicht nur mit Lippenstift verschmiert, sondern auch ihr Herz wurde herausgeschnitten. Schnell finden Lena und Henning heraus, dass die Tote zu Boris´ Bekanntenbereich gehört. Das Cover ist einfach wundervoll. Es passt nicht nur zum Buch und Genre, sondern auch zur bisherigen Reihe und macht richtig Lust sofort zu Lesen zu beginnen. Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Zudem sind auch hier wieder die Ermittler außerordentlich gut geworden, denn sie sind wieder nicht klischeehaft und passen sehr gut zueinander. Die Abwechslung zwischen den Ermittlern und dem Täter ist man ja gewohnt; hier kommen noch Teile der Wandergruppe hinzu. Auch die Handlung/der Plot konnte mich sofort wieder mitreißen. Die Lösung war logisch und ließ keine Fragen offen; allerdings war nach etwa der Hälfte schon vieles geklärt - zumindest für den halbwegs genauen Leser, der dieses Genre bevorzugt, während die Ermittler natürlich noch nicht so weit waren. Die Spannung ist trotzdem von der ersten Seite an auf sehr hohem Niveau und kann damit an die bisherigen Bücher des Autors anschließen. Zudem empfinde ich es nach dem letzten minimal schwächeren Buch der Ermittler, dieses Buch als echtes Highlight. Das Ermittlerteam rund um Lena und Henning gefällt mir so gut, dass ich hoffe, dass sie noch einige Fälle miteinander lösen dürfen. Fazit: Wieder ein spannender Thriller von einem grandiosen Autor. 5 von 5 Sternen
Der Schweizer Verleger Huldrych Librorius wird nach einem Fest zur Eröffnung seiner 250. Buchhandlung ermordet. Hauptkommissar Louis Lukaschonsky und sein Dackel Waldemar übernehmen die Ermittlungen, wobei sie die eigentlich Kommissarin Jana Vecera überlassen, denn diese hat alles was eine Kommissarin mitbringen muss. Und auch an Verdächtigen mangelt es vorerst nicht. Als wenig später auch noch ein Kulturkritiker von Radio München tot aufgefunden wird, macht auch der Polizeidirektor Druck. Das Cover ist sehr kunstvoll gestaltet; ähnliche Bilder finden sich in Schwarz-Weiß auch im inneren des Buches zwischen den Kapiteln. Wirklich passend finde ich es nicht - aber Kunst ist eben Geschmackssache. Der Schreibstil des Autors ist großartig; Schauplätze und Charaktere werden bildhaft und teilweise übertrieben dargestellt - passend für eine Krimisatire. Wobei die Satire hier auch hauptsächlich die Charaktere betrifft, denn der Fall bzw. die Fälle an sich sind eigentlich auch so spannend genug. Die Spannung ist das ganze Buch hoch; die Satire ist eher tiefgründig. Die beiden Ermittler wirken so als ob sie schon viele Fälle miteinander gelöst hätten; und auch der Leser glaubt dies sofort. Beide Ermittler haben (wie auch die anderen Charaktere) ihren eigenen Charme, auch wenn der Hauptkommissar eigentlich nur eine Nebenrolle spielt. Definitiv hätten sich die beiden einen weiteren Band verdient. Das Buch wird nie langweilig, aber am Ende geht es dann doch fast etwas zu schnell. Natürlich ist auch Kommissar Zufall eine große Hilfe, aber das ist bei echten Ermittlungen auch oft der Fall. Das Buch konnte mich hervorragend unterhalten - bitte mehr davon. Fazit: Krimi mit satirischen Charakteren. 4,5 von 5 Sternen
Mieke Jentsch soll als stellvertretende Klinikverantwortliche das Image verbessern, damit mehr Leute in die staatlichen Reha-Kliniken kommen, Ihr Vorgesetzter wird plötzlich tot mit aufgeschnittenem Bauch aufgefunden - die Polizei geht von Suizid aus. Jetzt soll Mieke die Kliniken an einen privaten Medizinkonzern verkaufen, doch sie stellt sich bald gegen das Projekt und schon bald folgen mehrere Anschläge auf ihr Leben. Das Cover des Buches ist relativ unauffällig mit dem EKG-Muster und sagt nichts über Handlung oder Genre aus - auch wenn es gut aussieht. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden hervorragend dargestellt. Die Charaktere sind ausgezeichnet gewählt und passen so perfekt in den Roman. Das Buch beginnt dann doch etwas verwirrend für den Leser. Einige Personen und Handlungen bekommen abwechselnd in den Kapiteln die Hauptrolle und der Leser fragt sich, was hat das alles miteinander zu tun. Dies wird wirklich auf perfekte Art und Weise auch aufgelöst. Mit dieser Anfangsspannung ging ich dann voller Enthusiasmus an das Buch. Allerdings war dann doch relativ schnell klar, wer dahintersteckt und wie alles miteinander verbunden ist. Damit war die Spannung dann doch auf einem eher niedrigen Niveau auch wenn Mieke hier noch einiges ermitteln und überstehen muss. 100 Seiten vor Schluss dachte ich dann: Und was jetzt: Es ist doch alles aufgeklärt!. Und doch gab es dann doch noch einige Überraschungen, die ich nicht so vorhersehen konnte. Ganz am Ende fehlt dann aber doch noch das endgültige Ende, das eine Fortsetzung möglich machen würde, was aber sicher nicht sinnvoll wäre, da doch alles aufgelöst wurde. So war ich im ganzen Buch etwas hin- und hergerissen. Ich möchte aber noch erwähnen, dass ich das Buch sehr gut recherchiert fand, auch wenn die Ausgangslage (glaube ich) in Österreich eine andere ist. Fazit: Die Spannung ist leider zu wechselhaft. 4,5 von 5 Sternen
Ayden, seine Schwester Riley, sein Sohn Henry, Jo und Parker wohnen zusammen in einer WG in Edinburgh. Sie sind Paras und so arbeiten die Erwachsenen als Geisterjäger. Als Riley jedoch eine Vision hat, fliehen sie aus Edinburgh aus Angst vor dem Institute for Paranormal Science, denn die beiden Geschwister haben eine Fähigkeit, die sie nicht bekanntgeben wollen. Kurz darauf schickt Präsident Karpov Raketen mit Giftgas rund um die Welt, auch Edinburgh wird zerstört. Die 5 kommen nach Aberdeen, wo sie sich nicht nur der neuen Realität stellen müssen, sondern auch ihr Leben neu aufbauen - ohne Job, ohne Wohnung, kaum Geld und kaum Kleidung. Da bekommen sie einen Job vom Militär als Geisterjäger und lernen Will kennen, der die 5 schnell in sein Herz schließt - besonders Henry und Ayden. Das Cover ist ein echter Hingucker und lässt einen sofort auf das Buch aufmerksam werden. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer grandios; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben, wie man es von Nadine Erdmann gewohnt ist. Die Autorin nimmt sich wieder Geisterjäger vor - wie schon in der Reihe "Die Geisterjäger". Obwohl beide Serien viel vereint, sind sie doch ganz unterschiedlich. Sicher gibt es auch Gemeinsamkeiten, allerdings sind die Unterschiede doch größer. Zu Beginn des Buches tat ich mir dann doch etwas schwer, denn es wirkte am Anfang doch zu sehr nach einem Abklatsch der bekannten Reihe. Allerdings spätestens mit der Vision Rileys - oder besser gesagt dem Angriff Karpovs - nimmt der 1. Teil der Trilogie dann doch eine ganz andere Wendung und man sieht, dass die Charaktere dieses Buches sich auch in fast allem unterscheiden von den Hunts der vorigen Reihe. Die Hunters - allen voran Henry - muss man sofort in sein Herz schließen. Und wie auch schon in den bisherigen Büchern der Autorin merkt man nicht nur ihre Kinderliebe und den Wunsch nach Gleichheit aller Menschen, sondern auch ihre Detailverliebtheit. Das Ende des 1. Bandes endet nicht direkt mit einem Cliffhanger (höchstens leicht durch den Epilog), man weiß aber genau wohin die Reise gehen wird. Und man wird auch erfahren, was mit Aydens Frau passiert ist und warum die Hunters gegen das IPS sind. Der 2. Band soll im September 2024 erscheinen - und ich kann es jetzt schon kaum erwarten. Fazit: Auftakt der neuen Geisterjäger-Trilogie. 5 von 5 Sterne und absolute Leseempfehlung
Ein Uhu schreit vor Sara Rattlebags Haus und lässt sie nicht schlafen. Als bei einem Erdrutsch ältere menschliche Knochen freigelegt werden, kommt der Amerikaner Jeremy Jones nach Sidbury, denn er ist überzeugt, dass es sich um seine ermordete Mutter handelt. Als auch noch Silly Old Joe verschwindet macht sich die Dorfchronistin und Hobby-Detektivin mit ihren Freunden auf die Suche nach der Wahrheit. Das Cover gefällt mir ausgezeichnet und passt perfekt zu den Vorgängerbänden. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist gut aufgebaut; die Spannung ist das ganze Buch sehr hoch. Ein wenig subtiler Humor ist ebenfalls wieder dabei. Verdächtigen darf man schon mal mehrere Personen, wenn man allerdings etwas nachdenkt, dann kann man den Täter und das ganze Geschehen schon relativ früh lösen, vor allem wenn man gerne Krimis liest. Das ist aber bei Cosy Crimes und speziell dieser Reihe nicht das wichtigste, denn auch so kommt die Spannung nicht zu kurz. Die Community rund um Sara Rattlebag hat mir hervorragend gefallen, daher freue ich mich auf weitere Teile über diese Personen. Denn die bisherigen 3 Teile sind nicht zuletzt auch wegen der Protagonisten ein echtes Highlight. Dass die Geschichte aus der Sicht von Sara geschrieben ist, war ebenfalls gut gewählt, da man so gleich eine Beziehung aufbauen konnte. Fazit: Cosy Crime aus Deutschland, der in England spielt und ein Highlight dieses Genres ist. 5 von 5 Sternen
Auf einer kleinen schwedischen Insel soll die Verhaltensbiologin und Epigenetikexpertin Lena Bondroit herausfinden, warum alle jungen Frauen, deren Mütter ein Verjüngungsmittel erhalten haben, unfruchtbar sind. Sie findet keine Zusammenhänge, allerdings sind einige auf der Insel ganz klar gegen sie eingestellt. Denn wenn die Firma das Mittel nicht länger liefert, werden die Alten sterben und zudem steht durch den bevorstehenden Börsengang der Pharma-Firma auch viel Geld auf dem Spiel. Das Cover des Buches wirkt etwas einfallslos, passt aber zum Buch und gefällt mir auch; der Titel ist ebenso passend, aber auch nicht wirklich kreativ und nicht der Burner. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Obwohl es bereits der 3. Teil um Lena Bondroit war, war es der 1. Band für mich, was aber auch nur auffiel, da es einige Male erwähnt wurde. Das Thema an sich ist nicht nur aktuell und wie auch der Autor erwähnt, nicht ganz aus der Luft gegriffen, sondern auch extrem spannend. Ich habe erst kürzlich einen Bericht über Epigenetik gelesen, der mich, wie auch dieses Buch, sehr fasziniert hat. Zudem bietet der Epilog auch Möglichkeiten, das Buch direkt fortzusetzen. Die wissenschaftlichen Fakten wurden perfekt ins Buch eingebettet und Lena ist eine echt interessante Person, wie auch andere Protagonisten. Der Autor hat definitiv auch gute Recherchearbeit betrieben. Zudem bietet das Verjüngungsmittel natürlich Stoff zum Nachdenken und/oder diskutieren. Denn wie es scheint ist dieses (imaginäre) Medikament für ältere Menschen ja eigentlich ungefährlich, auch wenn man sich damit natürlich in eine Abhängigkeit begibt. Doch das würde ich definitiv in Kauf nehmen. Fazit: Spannender Wissenschaftsthriller. 5 von 5 Sternen
In weiteren 12 Kurzgeschichten (wie schon in "Urlaub für die Seele") lädt der Autor den Leser/die Leserin ein, sich nicht nur unterhalten zu lassen, sondern sich emotional mitnehmen zu lassen und nachzudenken. Das Cover ist perfekt passend zum Buch und wunderschön geworden. Der Schreibstil des Autors ist wie in all seinen Büchern hervorragend; auch wenn es hier in Kurzgeschichten sicher schwieriger ist, solche Emotionen zu erzeugen. Dadurch können natürlich die Charaktere auch nicht bildhaft dargestellt werden, was aber bei solcher Art von Kurzstorys auch nicht wirklich notwendig ist. Alle 12 Storys nehmen den Leser/die Leserin (emotional) mit und regen zum Nachdenken und Nachleben ein. Die Qualität der Storys reicht von 4 bis 5 Sternen (zumindest nach meinem Geschmack). So fühlte ich mich nicht nur glänzend unterhalten, sondern es regte auch meine Gedanken an. Sicher werde ich dieses kurze Buch nochmals lesen. Das einzige was mich störte, war das Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Buches, da es nicht nur eine Zusammenfassung der Geschichte zeigt, sondern auch die Moral der Geschichte, die man sich aber lieber selben bilden sollte und nicht schon im Vorhinein drauf hingewiesen werden muss (wie auch schon im letzten Buch). Ansonsten kann ich dieses Kleinod nicht nur weiterempfehlen, sondern könnte es mir auch gut an Schulen vorstellen. Fazit: Wunderbares Buch zum Wieder- und Wiederlesen. 5 von 5 Sternen
500 Jahre nach dem endgültigen Klimakollaps erwacht Regina durch eine Katze in ihrer Kälteschlafkammer. Sie erinnert sich kaum mehr an ihr vorheriges Leben als Ragin. Doch Abbilder ihrer ehemaligen Mitstreiter bieten ihr Informationen und zeigen, dass die Maßnahmen gewirkt haben, denn die Erde und ihre Lebewesen leben wieder. Regina kann ihre Erinnerungen und Fähigkeiten reaktivieren, doch hat sie Angst wieder Ragin zu sein. Das Cover des Buches ist gut gemacht und passt zum vorliegenden Buch - allerdings nur zur Hälfte. Denn Regina und die Katze sind im Buch total abgemagert, am Cover sind sie allerdings doch normal bis muskulös gebaut. Zudem hat Ragin im Buch raspelkurze Haare, auf dem Cover allerdings nicht. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; auch wenn es ganz zu Beginn noch nicht so scheint. Orte, Gegebenheiten und Personen werden ausgezeichnet beschrieben. Das Buch ist der 1. Teil einer Trilogie; und dieser Teil wirkt ein wenig wie ein Prequel, eine Vorgeschichte. Denn den Spannungsbogen ausreizen kann die Story (noch) nicht. Die Handlung dümpelt ein wenig vor sich hin mit einzelnen Spannungsspitzen, trotzdem wird einem beim Lesen nie langweilig. Auch hatte ich meine Probleme mit den Dingen an die sich Regina erinnern kann; das erschien mir nicht immer ganz logisch. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten und die Leseprobe des 2. Teils macht definitiv Lust weiterzulesen. Und alles deutet darauf hin, dass Band 2 auch spannender wird. Die Idee hinter dem ganzen finde ich übrigens - wie auch den Titel - hervorragend gewählt. Fazit: Gute Grundidee; wirkt aber wie ein Sequel. 4 von 5 Sternen
Das Kochbuch beinhaltet 100 Rezepte mit 40 Bildern für einen Dutch Oven. Dazu gibt es Tipps zur Anschaffung. Die Gerichte werden unterteilt in Suppen, Eintöpfe, Nudeln und Aufläufe, Fleisch und Fisch, vegetarische Rezepte, Snacks und Nachspeisen (ja tatsächlich gehen auch Kuchen). Die Rezepte sind oftmals mit Bild, Angaben für wieviel Personen, Temperaturgrad, Dauer zur Zubereitung und den Zutaten angegeben. Manchmal gibt es auch zusätzliche Tipps. Die Zutaten wie die Rezepte sind einfach gehalten und können so problemlos zubereitet werden. Sie sind auch schmackhaft. Ich habe das Buch als PDF ausgedruckt, da ich meinen E-Reader nicht in der Küche verwende. Hier wäre das "echte" Buch zu empfehlen. Fazit: Einfache Dutch Oven-Rezepte für alle die einen haben oder sich überlegen sich einen anzueignen. 5 von 5 Sternen
Jack Unterweger sitzt für einen 1974 begangenen Mord seit 1976 in der Justizvollzugsanstalt Stein. Dazu wird er auch noch eines weiteren Mordes verdächtigt. Der Straftäter, der zuvor schon mehrere kleinere Verbrechen begangen hat, macht dort mit Hilfe der Schriftstellerin Sonja von Eisenstein seinen Hauptschulabschluss und beginnt zu schreiben. Zuerst Gedichte, dann auch den (angeblich) autobiographischen Roman "Fegefeuer oder Die Reise ins Zuchthaus". Dazwischen auch Kindergeschichten für den ORF (Österreichs öffentlich-rechtlicher TV-Sender). Auf Druck der Literaturszene wird er 1990 frühzeitig entlassen. Und schon bald beginnt eine Mordserie an Prostituierten in Österreich, den angrenzenden Ländern und den USA. Das Cover des Buches zeigt den "Häfn-Poeten" mit nacktem Oberkörper hinter einem kaputten Glas. Es passt nicht nur zum Buch, sondern ist hervorragend gemacht und wohl auch eine Hommage an das Cover von Jack Unterwegers 1. Roman. Zudem ist das Buch in Kapitel aufgeteilt die eine Hommage an Dante´s "Göttliche Komödie" sind. Der Schreibstil des Autors ist ungewöhnlich - v. a. für ein True-Crime-Buch. Denn der Autor lässt das Buch durch einen (fiktiven?) Autoren schreiben, der Jack Unterweger unterstützte seit er zu schreiben begann. Der Autor selbst scheint nur der Auftraggeber zu sein; der, der nicht nur von seiner Schuld überzeugt ist, sondern auch, dass er niemals freigelassen hätte werden dürfen, während der anonyme Schreiber die Hinweise und Recherchen auf den Tisch geklatscht bekommt. Das Buch ist hervorragend recherchiert durch Jack Unterwegers Bücher, Notizen, Briefe, Interviews und Lesungen; ebenso durch Interviews mit Zeitzeugen. Natürlich ist es im Nachhinein leichter den Hinweisen zu folgen - und trotzdem hätte man einige auch schon vorher sehen können. V.a natürlich auch, dass seine Gedichte und Kindergeschichten schlichte Plagiate waren. Wie das Buch ausgeht, weiß wohl jeder, der sich für die österreichische Kriminalgeschichte interessiert. Jack flüchtet mit seiner jungen Freundin in die USA, wo er schließlich festgenommen und nach Österreich überführt wird. In einem Prozess im dem auch der Angeklagte sich an die 8 Geschworenen wendet, wird er mit 6:2 schuldig gesprochen. Es ist ein Indizienprozess, wo es nicht nur über Fasern geht, sondern auch um den ersten DNA-Beweis in einem Gerichtsverfahren. Zudem war der Angeklagte an jedem Tatort zur Tatzeit - teilweise als Reporter für den ORF (v.a. in den USA). Bevor das Urteil rechtskräftig wird (bzw. in Berufung geht) erhängt sich Jack in seiner Zelle - mit dem gleichen Knoten, den er auch für seine Morde verwendete. Dies dürfte wohl der letzte Beweis sein, dass der mutmaßliche Mörder, wohl auch der tatsächliche war. Nichtsdestotrotz glauben weiter einige (v.a. Frauen wie die Anwältin Astrid Wagner, die ihn in der Haft kennenlernte) an seine Unschuld. Fazit: Ungewöhnlicher Schreibstil in einem sehr interessantem Buch. 4,5 von 5 Sternen
Lilian erhält am 1. Todestag ihrer Großmutter nicht nur einen Heiratsantrag, sondern auch Post von dieser verstorbenen Oma Edda. Darin enthalten sind 10 Aufgaben, die sie erfüllen soll, erst dann darf sie den 2. Brief öffnen. Zuerst sträubt sie sich dagegen, doch schon bald tritt sie die Reise an und wird von Erinnerungen ihrer Kindheit eingeholt. Zuerst begegnet sie einem grimmigen Nachbarn und dann den etwa gleichaltrigen Matts, der ihr bei den Aufgaben hilft. Und schon bald kommen sich nicht nur die beiden näher, sondern Lilian auch ihrer Vergangenheit. Das Cover des Buches ist passend und sehr gut gelungen, auch wenn ein wichtiger Bestandteil fehlt - der Hund. Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Das Buch beginnt gleich mit einem Kapitel über Lilians Vergangenheit, dass dann zwar abrupt endet. Und doch merkt man schnell, worauf das Buch eigentlich hinauswill, woher es natürlich auch ein wenig voraussehbar ist. Auf der anderen Seite: sind das Liebesromane nicht sowieso fast immer? Und trotzdem konnte mich das Buch nicht nur emotional, sondern auch handlungstechnisch gefallen. Denn das Grundthema bzw. die Botschaft die das Buch vermitteln soll, ist voll angekommen: Lebe dein eigenes Leben! Lass dir von niemanden dreinreden! Vergib dir selbst! So kann man sowohl mit Lilian, als auch mit Matts, aber auch dem Nachbarn mitfühlen. Auch ich als Mann. Fazit: Liebesroman, der aber eine sehr wichtige Botschaft hat. 5 von 5 Sternen
Die Lübecker Polizei bittet während eines Sturmtiefs mit viel Schnee ihre Flensburger Kollegen Ina Drews und Jörn Appel um Hilfe, da eine erfrorene Leiche gefunden wurde. Die beiden können schon bald die Identität feststellen - der Sternekoch Wagner. Als dieser jedoch auftaucht, müssen die beiden Ermittler tiefer vordringen und werden in viele Verstrickungen verwickelt. Das Cover des Buches passt sehr gut zum Inhalt und zur bisherigen Reihe. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Obwohl es der 5. Teil der Reihe ist, war es für mich der 1. Teil den ich gelesen habe - und überhaupt das erste Buch des Autors. Dies bereitet allerdings keine Probleme - alles was man wissen muss, erfährt man. So fand ich interessant, dass Appel mit Drews Schwester zusammen war, was eigentlich Konfliktpotential bietet - aber (zumindest) nicht in diesem Band. So gehen die beiden sehr humorvoll miteinander um. Und genau hier liegt auch ein wenig das Problem für mich am Buch. Es gibt nicht nur im Gespräch untereinander einiges zum Lachen, sondern auch wegen dem Elektroauto oder dem Taxifahrer, der auf ältere Frauen steht. Für einen ernstzunehmenden Krimi ist es fast zuviel Humor; für humorvolle Krimis (à la Eberhofer von Rita Falk) ist es dann aber doch zu ernst. Die Spannung des Buches steigerte sich im Laufe des Buches, war allerdings nie auf allerhöchstem Niveau. Eigentlich plätscherte es ein wenig vor sich hin (wobei die humorvollen Stellen zum Weiterlesen animierten) und dann kamen dann doch ein paar Überraschungen, die alles auf den Kopf stellten, ohne dabei unrealistisch zu werden. Und nichts destotrotz fühlte ich mich gut unterhalten. Nur sollte sich der Autor eben klar sein in welcher Schiene er schreiben will. Fazit: Unerwartet humorvoller Krimi mit überraschendem Ausgang. 4 von 5 Sternen
Als eine reiche Internatsschülern ermordet wird, ist ganz München in Aufruhr, bis die Leiche von Fabienne gefunden wird. Als ein Verdächtiger gefunden wird - ein älterer Mann, der mit der 16-jährigen ein Verhältnis hatte, übernehmen die Anwältin Annabelle Hart und der Privatdetektiv Felix Hertzlich zusammen mit seiner autistischen Schwester Natalie die Ermittlungen. Doch dann verschwinden 2 weitere Schülerinnen der Eliteschule. Das Cover des Buches passt zu den bisherigen Bänden, allerdings ist es diesmal nicht ganz so überzeugend, obwohl es ausgezeichnet gemacht ist. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Spannung ist von Beginn an sehr hoch gesetzt; auch mit den Hauptprotagonisten Anna und Felix ist der Autorin ein großer Wurf gelungen. Dabei darf man natürlich auch Natalie nicht vergessen, die ein Computergenie und eine Hackerin trotz ihres Autismus ist. Sie alle haben mich ja schon in den bisherigen Teilen überzeugen können und daher freute ich mich auf ein Wiederlesen und hoffe noch auf viele weitere Male. So entwickeln sich die Charaktere auch langsam und glaubwürdig weiter. Der Täter ist erst spät erkennbar (auch wenn schon etwas früher als beim 2. Teil) und der Spannungsbogen ist daher wirklich von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau. Die Kapitel wechseln jeweils den Hauptprotagonisten, sodass man auch tief in die Gedankenwelt des Mörders eindringen kann, was das ganze noch interessanter macht. Das Buch ist als Einzelband definitiv lesbar, obwohl es einige Rückblicke auf die bisherigen Fälle gibt. Und trotzdem gab es Kleinigkeiten, die mich diesmal störten. Zum einen ist das Finale hier kein Final, denn es ist eigentlich nur fragmentär vorhanden und es geht alles viel zu schnell. Zum anderen wechselt der Vorname des Klassenlehrers Sauer mehrmals zwischen Cornelius und Constantin, was einem Lektor definitiv auffallen müsste. Dafür muss ich diesmal dann auch einige Punkte abziehen. Spannender Thriller mit kleinen Fehlern. 4,5 von 5 Sternen
Eine Frau wird aus mit ihrem Auto aus dem Fluss gezogen. Ihr Mann, der dabei ist, wird verhaftet, denn das Opfer hat Schnitte, wurde erwürgt und die Zunge wurde herausgeschnitten. Charlie Bekker sucht zusammen mit ihrer neuen Kollegin Stella Meislow und ihrem neuen Ermittlerteam nach dem richtigen Mörder. Der Mann gesteht zwar den Mord, allerdings mordet der echte Täter weiter. Doch irgendwie bekommen sie von niemanden Antworten. Das Cover des Buches ist typisch für die Bücher des Autors und passt wieder hervorragend zum Buch. Dass es ausgezeichnet ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Ebenso der Schreibstil, der mich schon in vielen anderen Büchern faszinieren konnte. Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Dadurch dass der Täter auch einige Kapitel aus seiner Sicht erzählt, verleiht es dem Buch noch mehr Authentizität und Spannung. Und diese Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Selbst als erfahrenen Thriller-Leser konnten mich die Wendungen nur überraschen und so auch das Ende. Das Motiv ist eigentlich naheliegend und doch liegt es dem Leser und den Ermittlern so fern. Mit dem neuen Ermittler-Duo bzw. Ermittlerteam ist dem Autor auch wieder eine geniale Mischung eingefallen. Zwar mag so ein Zusammenspiel schon der eine oder andere Autor gehabt haben, Gunnar Schwarz entdeckt es hier auf jeden Fall neu. So hoffe ich auf noch viele weitere spannende Bücher mit diesem Ermittlerpaar - oder eben wieder einem anderen, das zurückkehrt. Fazit: Genialer Thriller. 5 von 5 Sternen
Nora Rothmann ist zuständig für Korruptionsfälle im LKA Berlin. Sie gilt als eher empathielos und knallhart. Ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten führen aber nicht nur zum Tod einer Journalistin und des Ex-Präsidenten selbst, sondern auch durch das Umfeld von Nora. Dabei geht der Täter, der sich selbst der Wolf nennt, mit größtmöglicher Gewalt vor. Zusätzlich wird das abgetrennte Bein eines Pädophilen gefunden und Kriminalhauptkommissar Konrad König und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Das Cover ist ein echter Hingucker, der auch perfekt zum Buch passt. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Dazu sind die Charaktere sehr verschiedenartig. Im Auftakt zu dieser Märchen-Trilogie wird dem Leser gleich harte Kost vorgeschoben, denn der Täter geht es äußerst brutal an, wie selten in Thrillern. Die Spannung ist auf sehr hohem Niveau; bis zu den letzten 30 Seiten hat man selbst als geübter Krimi-/Thriller-Leser keine Ahnung über den Täter. Obwohl man während dem Buch viele Verdächtige findet. Die relativ kurzen Kapiteln, die aus wechselnder Sicht v.a. zwischen Nora und König wechseln, enden meistens mit einem Cliffhanger, sodass man immer weiterlesen will. Dazwischen gibt es dann immer wieder Vergangenheits-Kapitel, die im Laufe des Buches langsam einen Sinn ergeben. Insgesamt ist der Fall sehr komplex, aber durchaus logisch aufgebaut; die Protagonisten haben definitiv das Zeugs für diese Trilogie. Für mich war es erst das 2. Buch des Autors, allerdings definitiv nicht das letzte. Und den 2. Band der Trilogie hab ich schon bereitliegen. Fazit: Spannender Trilogie-Auftakt, nichts für zarte Gemüter. 5 von 5 Sternen
12 Verbrechen, die Geschichte schrieben werden in diesem Buch durch Interviews mit Opfern, Tätern und Bekannten unter die Lupe genommen. Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut und ist absolut passend. Der Schreibstil des Autors ist ebenfalls ausgezeichnet. Die Auswahl der 12 Jahrhundertverbrechen ist allerdings doch willkürlich, denn so manches Verbrechen ist nicht so wichtig wie es andere wären. Dass 9/11 hier mit Dagobert auf einer Stufe gestellt wird, wirkt schon komisch. Natürlich ist es so, dass der Autor für seine Arbeit bei einer Zeitschrift schon einige Interviews machen durfte und sie hier in diesem Buch wieder verwenden konnte. Daher sicher auch die Auswahl. Die Interviews wurden sehr gut geführt und man bekommt ein Gefühl für die Verbrechen, die eigentlich erst durch die Interviews beschrieben werden, auch wenn die Interviews meist nur indirekt wiedergegeben werden, was aber den Lesefluss deutlich besser macht. Gerade deshalb besticht das Buch auch durch seinen eindringlichen Stil, der aber sehr berührend und emotional ist. Auch wenn die Fälle im Großen und Ganzen genauso bekannt sind wie die Fakten, berührt dieses Buch auf der Gefühlsebene und lässt die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten - oder besser gesagt, die Opfer und Hinterbliebenen. Fazit: Bis auf die Auswahl alles perfekt. 4,5 von 5 Sternen
Ex-Schlagerstar Hilde Kaiser will ihr Comeback am Dorffest von Hirschweiler geben, schließlich ist dies ihr Heimatort. Allerdings läuft alles schief. Zuerst ihr Auftritt und dann werden ihre Eltern ermordet und sie sitzt mit der Tatwaffe am Tatort - ohne Gedächtnis.. Sie wird festgenommen, doch Dorfpolizist Jupp Backes glaubt nicht an ihre Schuld. Zudem hat Jupp eine Vergangenheit mit dem Ex-Schlagerstar. Und der Mops von Hilde kommt vorübergehend auch bei den Backes unter, während Oma Käthe sich frisch verliebt. Das Cover des Buches ist wieder sehr passend und auch gut gemacht und passt perfekt sowohl zu diesem Buch und auch zur bisherigen Reihe. Der Schreibstil des Autors ist sowieso grandios. Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben. Und die Hauptprotagonisten entwickeln sich langsam aber stetig weiter, während sie doch die selben bleiben. Auch die Spannung ist diesmal wieder sehr hoch, denn hier ist es auch ein wirklich spannender Kriminalfall, den die Backes zu lösen haben - obwohl natürlich auch der Humor nicht zu kurz kommt. Der Plot ist hervorragend gewählt und erinnert mit den vielen Verdächtigen und den Geheimnissen, die ans Licht kommen an Fälle von Agatha Christie, obwohl in diesem Buch wie immer natürlich der Humor eine wichtige Rolle spielt. Oma Käthe ist wie immer das absolute humoristische Highlight. Und wie man am Ende des Buches erfährt, darf Oma Käthe im nächsten Fall ganz alleine ermitteln. Also ein neuer Ableger der Reihe. Es ist ein echtes Highlight der Reihe und kann problemlos auch für sich alleine gelesen werden. Den richtigen Täter hatte ich zwar relativ bald auf dem Schirm, aber die Spannung riss nie wirklich ab und der Humor riss nie ab. Dazwischen wechselte ich allerdings doch öfters meine Verdächtigen. Fazit: Krimödie, die durch Humor, aber auch Spannung voll überzeugen kann. Bitte mehr davon. 5 von 5 Sternen
Clifford Olson Junior entführt, vergewaltigt und tötet im Juli 1981 mindestens 6 Kinder und Jugendliche in einem Monat in Kanada. Die Polizei verabsäumte es aber, die Fälle miteinander in Verbindung zu bringen. Schon zuvor fiel der charismatische Mann durch Einbrüche und Betrug auf und saß länger im Gefängnis als er in Freiheit war, wobei er auch mehrmals ausgebrochen ist. Bei einer späteren Untersuchung erzielte der Serienmörder die höchste bisher gemessenen Punkte im Psychopathen-Score. Das Cover des Buches ist gut gemacht, passt natürlich zum Buch (und zur bisherigen Reihe) indem es den Serienmörder zeigt. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden gut dargestellt und die ganze Story wirkt hervorragend recherchiert. Ich liebe ja True-Crime-Stories und dies war bereits das vierte Buch dieses Autors für mich. Ich hatte schon mal von dem Fall gehört, aber eben nur beiläufig, darum interessierte mich dieses Buch natürlich sehr. Dies ist das erste Buch des Autors, wo Emotionen eigentlich so gar keine Rolle spielen, vielleicht auch aufgrund des psychopathischen Täters, der selbst ja auch keine Emotionen kennt. Fazit: True-Crime-Liebhaber werden wieder ihre helle Freude haben. 5 von 5 Sternen
Die 12-jährige Magdalena verlässt 1986 zusammen mit ihrer Mutter die DDR Richtung BRD um dort den Zahnarzt Carl zu heiraten. Doch dieser ist alles andere als erfreut als die beiden auftauchen. Magdalena ist sehr kreativ, aber auch leicht autistisch. Obwohl sie in der DDR einige Schwierigkeiten mit der Stasi hatten, ist sie doch gerne dort gewesen, denn sie lässt ihren Vater, ihren Bruder, ihre Freunde und die Schule zurück. Sie vermisst ihren Alltag, der ihr Leben bestimmt hat. Zwar sieht sie schon einige Vorteile in der BRD, aber mehrere Umzüge stürzen sie in eine Depression. Das Cover des Buches ist von der Autorin selbst gemalt und gefällt mir hervorragend. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; in ihrem ersten Roman sind sowohl Orte als auch Charaktere bildhaft dargestellt. Das ganze Buch ist sehr emotional, denn man erfährt nicht nur Magdalenas Lebensgeschichte, sondern auch die ihrer Mutter, die ebenso einige große Päckchen zu tragen hat. Die Wandlung von Magdalena ist absolut glaubwürdig dargestellt und führt immer wieder zu sehr emotionalen Momenten. Auch ihre Zerrissenheit wird hervorragend dargestellt, ebenso wie man immer mehr ihre Mutter verstehen kann. Dier Schreibstil ist geprägt von meist relativ kurzen Sätzen – passend für die Hauptperson. Dazu gibt es Tagebucheinträge, aber auch Stasiakten zu lesen. Natürlich frei erfunden – und doch so nahe an der Realität. Fazit: Emotionaler Roman über die Zeit kurz vor dem Mauerfall. 4,5 von 5 Sternen
Elli ist nach einem Unfall im Locked-In-Syndrom gefangen. Gerade beginnt sie mit den Augen zu zwinkern, als sie dahinterkommt, dass ihr Ehemann Mick, den sie erst vor kurzer Zeit geheiratet hat, in Wirklichkeit nur hinter ihrem Geld her ist und sie umbringen will – zusammen mit seiner Geliebten Vicky. Doch Elli entdeckt auch eine neue Fähigkeit an sich – sie kann schlafende Lebewesen „übernehmen“ und so kommunizieren. Doch wird ihr ihr Jugendfreund Pidder glauben. Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht; ähnliche Zeichnungen v.a. von Augen sind auch jeweils am Anfang jeden Kapitels zu finden. Der Titel selbst klingt allerdings etwas sperrig – der Inhalt dagegen ist alles andere als das. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt, auch wenn sämtliche Personen etwas überspitzt dargestellt werden und das eine oder andere Klischee bedient wird. Dies ist aber die Satire, die diesen spannenden Thriller ausmacht. Und dies wiederum ist für mich fast schon einzigartig: Es ist ein spannender Thriller, der durch seine satirische Überspitztheit genauso spannend wie auch humorvoll und unterhaltsam ist. Denn es gibt auch Überraschungen und Wendungen in ausreichender Form. Dabei werden Firmen und Personen in genialer Weise eingebaut, wobei die Namen so verändert sind, dass er doch erkennbar bleibt, wie z.B. Angelika Morchel oder Helene Fleischer. Die wechselnden Perspektiven v.a. zwischen Elli und Pidder lassen das ganze nochmal spannender und emotionaler werden. Fazit: satirisch-humorvoller Thriller, der genauso spannend wie lustig ist. 5 von 5 Sternen
1970 erhält Dekan Max Falkenburg Besuch aus Japan. Er soll nach Tokio reisen um das Ansehen seines verstorbenen Lehrers und Kollegen Professor Morita wiederherzustellen. Doch als er mit seiner Frau Jody in Japan ankommt, wird er mitten in eine Verschwörung verwickelt. Denn ein geheimer Bund von Rōnin ist auf der Suche nach dem Speer eines mythologischen Gottes um Kaiser Hirohito zu stürzen. Und laut einer Nachricht von Professor Morita soll Max den Schlüssel zum Auffinden dieser Waffe besitzen. Unterstützung bekommen Max und Jody von Moritas Nichte und einem Freund von Greenberg. Das Cover des Buches ist im Stil der bisherigen Reihe und passt auch wieder optimal zu diesem Teil. Absolut toll wie die Covers hier gemacht werden. Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet; die Orte werden gut beschrieben, ebenso wie die Charaktere. Die Hauptcharaktere werden nicht mehr so gut beschrieben, aber es ist immerhin der 15. Teil der Reihe. Allerdings merkt man, wie sich die Charaktere doch im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Die Hauptprotagonisten - allen voran Max - sind einem sowieso schon ans Herz gewachsen, obwohl in diesem Teil eigentlich Nur Max und Jody (neben dem verstorbenen Professor Morita eine Rolle spielen. Wie immer ist der Teil neben atemberaubender Action, auch mit einer kleinen Prise Humor gewürzt. Und obwohl es bereits der 15. Band der Reihe ist, gehen dem Autor die Ideen nicht aus. Der Plot ist sowieso - wie immer - sehr gut durchdacht und perfekt recherchiert. Die Spannung ist - ebenfalls wie gewohnt - von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Wie immer wechseln sich die Handlungsstränge ab; sie wurden wieder aus der Sicht verschiedenster Protagonisten und Antagonisten erzählt. Am Ende des Buches gibt es wieder einige Erklärungen aus der Realität, was ebenfalls sehr interessant war. Zuvor gibt es im Epilog allerdings schon einen kleinen Hinweis, worum es im nächsten Band gehen wird und hat somit einen ganz kleinen Cliffhanger. Genau diese Mischung aus Mythos, Fiktion und Wirklichkeit liebe ich in Büchern und dem Autor ist es in diesem Buch wieder ausgezeichnet gelungen dies perfekt zu durchmischen. Ich hoffe, dass dem Autor die sensationellen Ideen nicht ausgehen werden und ich mich noch über einige Bände dieser Reihe freuen darf. Fazit: Spannungsreicher Abenteuer-Action-Roman auf höchstem Niveau. Indiana Jones meets James Bond. Absolute Topempfehlung. 5 von 5 Sternen
"Keine Straße ist lang mit einem Freund an deiner Seite."
13 Märchen, die der Autor in alternativen Weisen erzählt, sind in eine kleine Rahmenhandlung eingefügt. Das Cover des Buches ist passend zum Buch und gut gemacht; noch besser allerdings sind die Illustrationen im Buch, die jedes Märchen zu bieten hat. Die Idee von alternativen Erzählungen bekannter Märchen finde ich gut und sind auch größtenteils wirklich spannend zu lesen, wobei auch eine Prise Humor immer wieder eingestreut wird. Die meisten Märchen sind bekannt (z.B. von den Gebrüdern Grimm oder Hans Christian Andersen) und bieten hier eine alternative Version, die meist sehr gut gelungen ist. Manche Märchen kannte ich nicht und die ein oder andere Geschichte sind fast ein wenig zu kurz geraten. Das ganze ist in eine Rahmengeschichte eingefügt, die allerdings wirklich auch nicht mehr ist als das. Auffallend ist, dass es weder Kapitel, Überschriften, noch Seitenzahlen gibt, was mich etwas störte. Noch störender waren allerdings die grammatikalischen Fehler, sodass viele Sätze klangen, als ob eine Osteuropäer deutsch spricht, das eben grammatikalisch nicht immer korrekt ist. So musste man den einen oder anderen Satz auch 2 oder 3 mal lesen um den Sinn zu verstehen. Es wäre gut gewesen, das Manuskript zuvor jemanden lesen zu lassen, dessen Muttersprache deutsch ist. Aufgrund dieser Tatsache muss ich dann auch 1 Stern abziehen. Fazit: Alternative Versionen von Märchen; grammatikalisch verbesserungswürdig. 3,5 von 5 Sternen
1894 wurde Leonarda Cianciulli in eine von Missbrauch geprägte Familie hineingeboren. Nach Jahren des Missbrauchs suchte Leonarda nach Stabilität und heiratete Raffaele Pansardi, woraufhin ihre Mutter die Ehe verfluchte. Leonarda glaubte an die Macht der Worte ihrer Mutter, die sie für den Rest ihres Lebens verfolgen sollten. Infolge dieses Fluchs litt Leonarda unter hysterischen Krampfanfällen, wurde wegen Betrug inhaftiert, verlor ihr Haus durch ein Erdbeben, hatte drei Fehlgeburten und verlor zehn ihrer Kinder in den ersten Lebensjahren durch verschiedene Krankheiten. Ihre Ängste wurden noch verstärkt, als eine Wahrsagerin ihr sagte: „In einer Hand kann ich das Gefängnis sehen. In der anderen ein Irrenhaus.“ Als Leonardas ältester Sohn Giuseppe ihr 1939 mitteilte, dass er zur Armee gehen würde, musste sie ihn um jeden Preis schützen. Sie beschloss, dass die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, das extremste Mittel war – ein Menschenopfer. Doch das erste Opfer reichte nicht. Das Cover des Buches ist gut gemacht, passt natürlich zum Buch (und zur bisherigen Reihe) indem es Leonarda zeigt, ist aber nicht sehr auffällig. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden gut dargestellt und die ganze Story wirkt hervorragend recherchiert. Ich liebe ja True-Crime-Stories und dies war bereits das dritte Buch dieses Autors für mich. Tatsächlich waren mir auch diese Täterin und ihre Taten bisher unbekannt. Das Buch ist stark an der Autobiographie der Frau angelehnt, die auch selbst im Gefängnis ein Buch schrieb, woraus auch viele Informationen in diesem Buch stammen. Ob alles stimmt, was sie geschrieben hat, ist natürlich nicht bekannt. Wieder einmal zeigt das Buch aber, wie sehr die Vergangenheit einen prägen kann, v.a. spätere Verbrecher. Fazit: True-Crime-Liebhaber werden wieder ihre helle Freude haben. 5 von 5 Sternen
Der Kellner Oliver Riek hat hier seine Erlebnisse mit Gästen in lustiger Form in einem Buch verewigt. Dabei trifft er nicht nur skurille Typen, sondern geht auch selbst oft bis an seine Grenzen - und das in mehrfacher Hinsicht. Das Cover des Buches ist passend und macht neugierig auf das Buch. Der Schreibstil des Autors ist gut; er erzählt in kurzen Episoden von seinen Erlebnissen in der Gastronomie. Manches mag einem bekannt vorkommen, manches kommt einem übertrieben vor, aber immer steht der Humor im Vordergrund. Allerdings - auch wenn der Autor mehrfach betont seinen Beruf als Kellner/Gastronom zu lieben - sind einige Antworten, die er hier gibt, sehr grenzwertig, sodass ich aufgrund von so mancher Aussage (obwohl der Gast hier manchmal gar nicht so "schlimm" ist), definitiv nie in sein Restaurant gehen werde, wenn ich solche Antworten bekäme. Natürlich ist mir bewusst, dass dies ein Buch ist, und vielleicht ein wenig übertrieben wurde, denn sonst hoffe ich, dass er sein eigener Chef ist, denn als Angestellter sollte er sich manche Antworten nicht erlauben können/dürfen. Am Ende gibt es Benimmregeln - in negativer Form geschrieben - was mir eigentlich nicht so gut gefiel, wie die lustigen Episoden bis zur Mitte des Buches. Fazit: satirischer Humor aus dem Alltag - manchmal etwas überspitzt. 4 von 5 Sternen
Die Anwältin Natasha Winthrop wird in ihrem Haus überfallen und sexuell missbraucht. Im Kampf tötet sie den Angreifer, einen gesuchten Mörder und Vergewaltiger. Aufgrund dieses Vorfalls wird Natasha gehypt und als Präsidentschaftskandidatin gehandelt, doch die Polizei glaubt nicht an die Story, die die Anwältin erzählt. Darum heuert sie Maggie Costello an, die herausfinden soll, wer sich gegen sie verschworen hat. Sie findet auf Natashas Computer Indizien, die sie zu einigen Geheimnissen rund um Natashas Leben führen. Zuallererst: Das Buch ist das 5 Buch rund um Maggie Costello und nicht wie auf vielen Internetseiten zu lesen ist, der 3. Teil! Warum die ersten beiden Teile in Vergessenheit gerieten, kann wohl niemand beantworten. Für mich war es der 4. gelesene Band, da mir Teil 1 fehlt. Das Cover passt zur bisherigen Reihe und zum Buch selbst, auch wenn die Covers immer einfacher werden und ihre Hingucker-Qualitäten immer mehr verlieren, auch wenn das deutsche Cover hier dem Original sehr gleicht. Der Schreibstil des Autors ist wieder grandios; Orte und Protagonisten werden hervorragend dargestellt. Er ist Journalist, der unter seinem Pseudonym Politthriller schreibt. Die Spannung ist von Beginn an hoch, steigt dann aber immer mehr, da am Ende kaum mehr etwas so ist, wie man am Anfang des Buches dachte. Zudem greift der Autor auch wieder ein aktuelles Thema auf, das auch durch Fakten in die Geschichte integriert wird. Im Original heißt das Buch übrigens "To kill a man", was sehr gut passt, da auch die meisten anderen Bände mit "To kill" beginnen. Auch wenn kleine Anspielungen auf die vorherigen Bücher vorhanden sind, kann man dieses Buch auch sehr gut als Einzelband lesen. Fazit: Überzeugender Politthriller. 5 von 5 Sternen
Kurz nachdem Tante Stefanie Lukas und seine Familie besucht reisen Lukas, Ella und die Freunde aus dem Flüsterwald in den weit entfernten Katzenwald. Dort finden sie sämtliche Katzen versteinert vor. Da auch die Magie im Flüsterwald immer mehr abnimmt, müssen sie die unbekannte Magierin stoppen. Dazu bekommen sie allerhand Hilfsmittel von Ellas Großvater. Doch sind die wirklich ausreichend um die Magierin und ihre Katzenbande zu stoppen? Das Cover ist toll gemacht und passt perfekt zum Buch und zur bisherigen Reihe. Wie auch die Illustrationen im Buch (am Kapitelanfang) stammt es von Timo Grubig. Sie sind kindgerecht und detailreich gezeichnet und passen perfekt zum jeweiligen Kapitel. Der Autor ist ja durch seine genialen Einfälle v.a. im Bereich der Fantasy für Erwachsene bekannt. Seine Reihe "Das Erbe der Macht" wurde ja zurecht mehrmals ausgezeichnet. Hier versucht er sich das Genre kindgerecht zu verpacken. Und das ist ihm gelungen. Klar ist es nicht ganz so komplex wie seine Erwachsenen-Reihen, trotzdem wird dieses Buch nicht nur Kindern ab 9 Jahren viel Spaß bereiten. Zudem nimmt die Komplexität doch auch immer zu, sodass alle Bände (zumindest die einer jeweiligen Staffel) perfekt zusammengehören und am besten auch hintereinander gelesen werden. Zudem ist (in diesem Genre besonders wichtig) auch hier wieder einiges an Humor zu finden. Aber die Hauptsache ist natürlich die Spannung, die wieder von der ersten bis zur letzten Seite andauert. Temporeich geht es mit dem aktuellen Gegner - der Magierin - weiter. Die Handlung ist seit dem 1. Band sehr komplex aufgebaut, was man vom Autor gewohnt ist. Allerdings ist diese (zunehmende) Komplexität sicher altersgerecht gestaltet. Die ganze Geschichte ist - wie schon die gesamte 1. Staffel - stimmig und konnte mich überzeugen. Ich freue mich sehr auf den 3. Teil der 2. Staffel, den ich in Kürze lesen werde, v.a. da dieses Buch mit einem Riesen-Cliffhanger am Ende aufwartet. Fazit: Fantasy-Abenteuer für Kinder von 8 - 99 oder darüber hinaus. 5 von 5 Sternen
In Bologna explodiert in einer Schule eine Bombe, bei der es einige Tote gibt; auch auf der anliegenden Straße. Doch in Prag gibt es die Time Shifters, die 24 Stunden in der Zeit zurückreisen können um durch Kleinigkeiten die Tragödie abzuwenden. Die junge Micaela bekommt den Auftrag Enrico daran zu hindern, doch irgendwie scheint es nicht zu funktionieren, denn die Vergangenheit wird immer verschwommener und Enricos Klassenkameraden Ron kommt Micaela immer wieder in die Quere. Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ausgezeichnet zum Buch. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut und ist ab ca. 14 Jahren geeignet. Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist überzeugend; v.a. da ich sowohl Thriller als auch Zeitreisen mag. Zu Beginn war es noch etwas unspektakulär - zumindest für einen Erwachsenen. Allerdings konnte mich das Buch dann doch schon bald vollends überzeugen. Die Spannung steigt kontinuierlich und so gibt es nicht nur einige Überraschungen, sondern auch ein unerwartetes, aber schlüssiges Ende, das keine Fragen offen lässt. Das Buch ist definitiv für Jugendliche ab 14 zu empfehlen, aber wie gesagt wird es auch erwachsenen Lesern Freude bereiten. Die Art in der Zeit zurückzureisen ist hier übrigens sehr speziell und kann auch nicht beliebig oft wiederholt werden, was zusätzliche Spannung bringt. Definitiv könnte ich mir hier eine Fortsetzung über die Time Shifters vorstellen. Fazit: Insgesamt ein sehr guter Jugend-SF-Thriller. 5 von 5 Sternen
In seinem 12. True-Crime-Buch nimmt uns der Autor mit auf eine Reise in die Schweiz und beleuchtet 12. spektakuläre Kriminalfälle des 20. und 21. Jahrhunderts. Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zum Buch, ebenso wie zur bisherigen Reihe und ist ein echter Hingucker. Auch hier sind die Fälle wieder glänzend recherchiert; der Schreibstil ist ausgezeichnet. Trotz des doch eher nüchternen Schreibstils kommen aber (wie immer) aufgrund der Fälle und deren Beschreibung Emotionen beim Lesen hoch. Der Autor beschäftigt sich in den meisten Fällen um Täter und Opfer gleichermaßen. Auch das Motiv nimmt eine wichtige Rolle ein, ebenso das Gerichtsurteil und was mit den Tätern in der Gegenwart ist bzw. geschehen ist. Und die Fälle sind zum Großteil wirklich schockierend, und das aus verschiedenen Gründen. Die Länge jeden Falles sind genau richtig, sodass jeder Fall hinreichend erörtert wird. Dadurch ist auch die Spannung hochgehalten. Das Buch lädt auch wieder dazu ein einfach weiterzugooglen. Denn auch wenn manche Namen verfremdet wurden, ist es nicht allzu schwierig im Internet die echten Namen herauszufinden und dadurch noch mehr über den Fall zu erfahren, v.a. Bildmaterial oder Zeitungsartikel aus jener Zeit. Einige Fälle waren wieder emotional sehr bedrückend; diesmal waren mir nur die beiden letzten Fälle wirklich bekannt. Fazit: Bereits der 12. Band der True-Crime-Reihe und hoffentlich noch lange kein Ende in Sicht. 5 von 5 Sternen
Neun Tote auf dem Brocken, und alles deutet auf Mord hin. Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar bei eisigen Temperaturen aus ihrem Zelt getrieben. Drei Verbindungsbeamte des BKA ermitteln im Grenzgebiet, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck nicht von den Studenten zu stammen scheint und der Pullover eines Opfers radioaktiv verstrahlt ist. Doch die grausame Wahrheit hinter all dem setzt sich nur Stück für Stück zusammen ... 2 Studentinnen, 7 Studenten und ihr Betreuer brechen Ende 1989 zur Brockenbefreiung auf. Nachdem 1 Student krank abreist, werden kurz darauf alle anderen tot aufgefunden. Erfroren, halbnackt außerhalb des Zeltes und mit diversen Wunden. Die DDR schließt den Fall als Unfall ab. 3 Verbindungsbeamte des BKA übernehmen zusammen mit Thomas Düvel, einem Kriminalisten der DDR, der nie an deinen Unfall glaubte, die Ermittlungen. So finden sie heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde und ein Pullover radioaktiv verstrahlt wird. Nur langsam nähern sie sich der Wahrheit, die sowohl durch Russen als auch SED-Getreuen vertuscht werden soll. Das Cover ist passend und in seiner Unauffälligkeit auffällig. Dabei muss man auch schon ein 2. Mal hinsehen, damit man erkennt was es darstellen soll. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Dazu wirkt das Buch hervorragend durchdacht und recherchiert. Insgesamt erinnert die Handlung primär an das Unglück am Djatlow-Pass 1959, wo ebenfalls 9 Studenten unter mysteriösen Umständen starben, ähnlich wie in diesem Buch. Zum echten Fall gibt es zwar verschiedene Erklärungsversuche; dieser fiktive Fall wird aber ganz aufgelöst. Der Spannungsbogen ist sehr hoch gespannt, da die Ermittler nur nach und nach Puzzlestück zu Puzzlestück zusammensetzen. Dazu haben auch die unterschiedlichen Charaktere, die allesamt ihre eigene Geschichte haben, beigetragen. Am Anfang gibt es durch einige Wiederholungen vielleicht ein paar langatmige Szenen, die aber den Lesegenuss kaum beeinträchtigen. Neben dem Krimi zeigt das Buch aber auch das Leben in der DDR vor und nach dem Zusammenbruch. Am Ende bleiben bezüglich einiger Ermittler doch noch einige Fragen offen, und Düvel wird zum nächsten Fall gerufen. So würde ich mich sehr über einen weiteren Band mit den Ermittlern freuen. Fazit: Interessante Ermittler ermitteln in einem interessanten Fall. 4,5 von 5 Sternen
Karina steht mit ihrem reichen Chef vor dem Traualtar, als ihr plötzlich schwarz vor Augen wird. Als sie aufwacht ist sie in ihrer alten Studentenwohnung. Sie ruft ihren Freund Noah, der ihr natürlich nicht glaubt. Während sie immer mehr in ihrer Vergangenheit ankommt, versucht sie ihren zukünftigen Mann zu finden. Doch werden sie sich wieder ineinander verlieben? Das Cover gefällt mir bis auf die 2 Personen, die irgendwie zusammengebastelt wirken, sehr gut. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Protagonisten werden ausgezeichnet dargestellt. Die Story an sich wirkt irgendwie nicht mehr neu, allerdings wählt die Autorin hier einen besonderen Ansatz. Denn Karina versucht irgendwie gar nicht in ihre Zeit zurückzukommen, sondern will ihren Traummann in der Vergangenheit neu erobern, was natürlich daran liegt, dass sie einiges in ihrem Leben auch anders machen würde bzw. auch will. Dies macht die Story anders, denn wie es ausgeht ist jetzt glaub ich für keinen Leser wirklich eine Überraschung. Aber das Buch ist mit seinem leichten Humor und gerade etwas mehr als 100 Seiten auf dem E-Reader eine unterhaltsame Sommerlektüre, die man nicht nur relativ schnell lesen, sondern dabei auch wunderbar abschalten kann um in die Story einzudringen. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte meinen Spaß an dem Buch. Fazit: Gute Lektüre für den Nachmittag im Liegestuhl. 4,5 von 5 Sternen
Der ehemalige Kommissar Patrick Maler ist unter anderem Namen zurück in Deutschland und möchte seine Schuld begleichen. Er setzt sich für die Schwachen ein, doch bald scheint ihn seine Vergangenheit einzuholen. Er und seine Mitbewohnerin Lila bekommen Nachrichten mit Rätseln. Wenn er sie lösen kann, erfährt er die Identität des Spielmachers, sollte er scheitern werden sie beide sterben. Doch wer kennt seine wahre Identität? Und hat das alles mit seiner Vergangenheit zu tun? Dies ist die Fortsetzung von "Erinnermeinnicht". Man kann das Buch auch für sich alleine lesen, allerdings erfährt man hier auch alles aus dem 1. Teil und daher macht es sicher mehr Spaß, wenn man den Vorgängerband kennt. Das Cover ist ein passend und gut gemacht, auch wenn es Ähnlichkeit mit einigen anderen Büchern hat. Der Schreibstil ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte sind hervorragend ausgearbeitet und bildhaft beschrieben. Der Plot ist gut gewählt und die Spannung ist das ganze Buch über auf hohem Niveau, auch wenn man einen Teil der Auflösung wohl früh im Buch erraten kann. Der rasante Schreibstil gepaart mit ein paar kleinen Cliffhangern an den Enden der Kapiteln, lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen. Man kann über kleine Logik-Details diskutieren - z.B. woher der Täter die neue Identität von Patrick kennt oder ob es wirklich ein komischer Zufall ist, dass Patrick und Lila in gerade dieses Haus einziehen - dies stört aber den Lesegenuss nur wenig, auch wenn ich Logikfehler nicht so gerne mag und ich daher auch in meiner Bewertung einen halben Stern abziehen muss. Insgesamt ist das Buch aber absolut lesenswert und ich könnte mir eine Fortsetzung um Patrick Maler - der in diesem Buch auch viel sympathischer als im 1. Teil rüberkommt - sehr gut vorstellen. Fazit: Toller Thriller mit kleinem Logikfehler. 4,5 von 5 Sternen
Auf dem Gelände einer Schule wird ein paar abgetrennter Frauenfüße gefunden. Nur kurze Zeit später wird in der Nähe eine Frauenkörper ohne Füße dafür mit Lammaugen. Doch es sind 2 verschiedene Opfer. Inspector Aidan Cartner ermittelt zusammen mit seinem Team, doch auch seine Freundin, die Schriftstellerin Jessica Duncan ermittelt auf eigene Faust für ihren nächsten Roman. Von Aidan bekommt sie keine Informationen und trotzdem ist sie mit den Ermittlungen dem Team der Polizisten meist voraus, auch wenn ihr einige Fakten fehlen. Das Cover ist ein echter Hingucker, auch wenn es nicht 100%ig zum Plot des Buches passt. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt, sodass man den Teil auch für sich alleine lesen kann - also ohne Teil 1 (Der Toxin-Killer) zu kennen (so wie ich). Der Plot ist hervorragend gewählt, ebenso die Charaktere. Es gibt einige Verdächtige, sodass der Leser auch mitraten kann, auch wenn man durch die Kapitel, die aus Sicht des Killers geschrieben sind, (scheinbar) einige ausschließen kann. So folgt man nicht nur dem Killer selbst, sondern auch Aidan und seinem Team, ebenso wie Jessica bei ihren Recherchen. Aidan ist schon speziell. Er eckt gerne mit seinem Chef an, da er auch notorisch zu spät kommt. Ebenso der mürrische Gerichtsmediziner, der damit bestens zu ihm passt. Die Gegenpole sind seine Freundin Jessica und sein Schwager, der ebenfalls im Ermittlerteam ist. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau, sodass ich mich über weitere Fälle des Ermittlerteams sehr freuen würde. Zu Beginn braucht man allerdings etwas um die Personen auseinanderzuhalten, denn manchmal werden die Ermittlungsmitglieder mit Vornamen, dann wieder mit Nachnamen genannt, was es zu Beginn etwas schwierig macht, die Charaktere zu unterscheiden. Das Motiv selbst war zwar spätestens ab der Hälfte des Buches klar - auch wenn die Ermittler noch nichts davon ahnten - dennoch blieb die Spannung für den Leser bestehen. Fazit: Spannender Thriller mit sympathischem Ermittlerteam. 5 von 5 Sternen
Mike Westwing befindet sich in der Psychiatrie, gleichzeitig ist er aber ein alter Winzer und an einem brasilianischen Strand. Wie ist das möglich? Ist er etwa doch verrückt. Als er auf einem Raumschiff ist, bemerkt er, dass alles wahr ist, denn er lebt in allen Zeiten gleichzeitig. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, das sofort Lust auf das kurze Buch (ca. 80 Seiten) macht und passt auch zum 1. Teil. Der Schreibstil des Autors ist gut; Orte werden gut dargestellt. Die erste Hälfte des Buches nimmt eine Vorgeschichte über Oomba ein, die mich erst kurz vor Ende wirklich überzeugen konnte. Die Handlung der Geschichte um Mike ist dann gleich wieder auf dem Punkt und man kommt gleich wieder in die Geschichte rein. Neben dem hervorragenden Plot kann die Novelle aber durch ihren Humor und ihre ironische Referenzen zu anderen Serien, Filmen bzw. Büchern punkten. Die Fantasie, die der Autor in diesem Buch auslebt, ist wirklich bemerkenswert. Insgesamt trägt es die Handlung weiter, ist interessant, kommt aber weder bezüglich Spannung noch bezüglich Humor ganz an den 1. Teil zurück. Das kurze Buch könnte man auch als abgeschlossen betrachten, allerdings wird es noch einige weitere Teile geben, was der Cliffhanger zum Ende auch wieder ausgezeichnet in Szene setzt. So bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Fazit: Humorvoller Auftakt einer SF-Novellen-Reihe. 4 von 5 Sternen
Die Wissenschaftsjournalistin und Mikrobiologin Nina Falkenberg wird mit 2 Obdachlosen konfrontiert, die an Milzbrand starben. Da kurz zuvor auf einer Ziegenfarm Milzbrand nach Überschwemmungen auftraten, nimmt man zuerst dies als Ursache an. Allerdings war der erste Tote bereits vor den Überschwemmungen gestorben. In Alaska ist Ninas neuer Freund Gereon Kirchner, der mit Anthrax-E-Bakterien Krebs heilen will. Seine Firma befindet sich neben der Ziegenfarm. Als Gereon verschwindet, bittet Nina ihren Bekannten Tom Morell ihren Freund zu finden. Als Tom in Alaska ankommt, taucht in einem Eistunnel eine erschossene Frauenleiche auf. Doch was sind diese Ereignisse miteinander verbunden? Das Cover des Buches ist in seiner Einfachheit trotzdem auffallend und auch sehr passend zum Buch. Auch ähnelt es in der Farbgebung und Gestaltung dem 1. Band. Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Die Kombination der beiden ist ebenfalls hervorragend. Während die eine einen spannenden Thriller schreibt, würzt ihn die zweite mit spannenden und aktuellen Fakten aus der Welt der Medizin bzw. Medizinforschung, aber eine wichtige Rolle nimmt hier die Klimaerwärmung ein. Im 3. Teil soll es übrigens um das Artensterben gehen. Es ist ein perfekt recherchierter und konstruierter Wissenschaftsthriller, der ein wohl sehr aktuelles Problem zum Hauptthema hat, genauso wie das Gegenteil: die Klimaleugner. Da ich in einem medizinischen Beruf arbeite, fand ich das Buch sehr interessant und sehr spannend. Dazu geht der Umweltschutz jeden an, auch wenn ich viele Methoden nicht gutheiße (z.B. Klimakleber oder die Umstellung auf Elektroautos, die wohl ein zumindest ebenso großes Problem ergeben werden. Am Ende des Buches gibt es das wieder den Faktencheck, also was der Fantasie der Autorinnen und was der gut recherchierten Realität entspringt. Fazit: Ein Thriller, der wachrütteln soll und Fiktion mit Realität gekonnt vermixt. 5 von 5 Sternen
In einer Holzhütte auf Föhr werden 5 Tote einer Familie entdeckt; alle erschossen mit einer Winchester. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta zieht daher mit seinem Mündel Lisa für die Ermittlungen nach Föhr. Polizeianwärterin Maja Storm, die unter ihren Kollegen nicht ernstgenommen wird, übernimmt mit Andretta die Ermittlungen, da er schnell merkt, dass die junge Frau einiges auf dem Kasten hat. Das Cover ist wunderschön gemacht und passt zum Buch, auch wenn das Bild nichts über das Genre aussagt. Der Schreibstil der Autorin ist großartig; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet beschrieben. Die Spannung beginnt bereits auf der ersten Seite und lässt einen bis zum Ende nicht mehr los. Der Plot ist hervorragend durchdacht und gewählt. Zudem ist nichts von der Handlung wirklich vorhersehbar. Dazu sind die beiden Ermittler so verschieden und doch so gleich, dass man sich auf weitere Bücher über die beiden freut - und natürlich Lisa nicht zu vergessen. Dass sie noch dazu sympathisch rüberkommen, passt absolut zu diesem spannendem Regional-Krimi. Das Hauptaugenmerk des Buches liegt bei den Ermittlungen der Polizei und dazu das Privatleben der Hauptprotagonisten. Das Ende ist absolut glaubwürdig - wie insgesamt das ganze Buch sehr realistisch daherkommt - und ganz am Schluss gibt es eine große Überraschung, die hoffentlich fortgesetzt wird. Zudem gibt es ja noch einiges andere in Jans Privat und Berufsleben zu klären. Die anderen Bücher der Autorin hab ich mir übrigens schon mal vorgemerkt. Fazit: Großartiger, spannender Krimi, den ich nur weiterempfehlen kann. 5 von 5 Sternen
Valerie ist erfolgreich, hat gerade ihre Kosmetikfirma für viel Geld verkauft und ist mit ihrem Mann Markus von der Schweiz nach Deutschland gezogen. DOch noch bevor sie sich eingerichtet haben, erwacht sie im Krankenhaus ohne Erinnerung an die letzten Tage. Der Arzt und ein Polizist sagen ihr, dass sie einen Unfall mit Fahrerflucht hatte und ihr Mann dabei verstarb. Nach ihrer Entlassung hilft ihr ihr Arzt weiter, noch immer geplagt von den Erinnerungslücken und starken Kopfschmerzen. Dazu scheint sie unter Halluzinationen zu leiden. Das Cover ist ein echter Hingucker und absolut passend. Der Schreibstil ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte sind hervorragend ausgearbeitet und bildhaft beschrieben. Der Plot ist gut gewählt, auch wenn es schon einige Thriller über Gaslighting gibt. Trotz der Vorhersehbarkeit, dass es sich um Gaslighting handelt, kann das Buch bzw. die Auflösung doch überraschen. Die Spannung ist das ganze Buch ebenfalls auf hohem Niveau und der rasante Schreibstil, der trotzdem manchmal langsam zu sein scheint, gepaart mit ein paar kleinen Cliffhangern an den Enden der Kapiteln, lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen. Das Buch ist abgeschlossen, wobei in kleinen Details eben auch nicht. Dafür ist jetzt die Fortsetzung "Schnipseljagd" herausgekommen, das ich bald lesen möchte. Und am Anfang dieses neuen Buches gibt es eben die Warnung, dass man den 2. Teil für sich alleine lesen kann. Wenn man aber diesen 1. Teil lesen will, soll man dies unbedingt vorher tun. Dies habe ich damit gemacht und bin gespannt auf die - wohl indirekte - Fortsetzung. Auch wenn Valerie manchmal etwas blauäugig und naiv reagiert, konnte mich die Protagonistin überzeugen. Fazit: Meisterhafter Psychothriller, der trotz Vorhersehbarkeit auch überraschen konnte. 5 von 5 Sternen
Mo Celta nimmt an einem Austauschprogramm teil um nach ihrer Schwester zu suchen. Zusammen mit Hauptmann Bojko soll sie schon bald den Mord an Janik Kanyukov aufklären, den Sohn des russischen Ex-Ministers. Kanyukov misstraut den ukrainischen Behörden aber und beauftragt den russischen Polizisten Alexej Markow mit der Aufklärung. Die Ermittler sehen schon bald den Zusammenhang mit dem Mord an Janiks Mutter am Tag der Katastrophe in Tschernobyl 1986 und ahnen auch bald wer dahinterstecken könnte. Doch schon bald gibt es weitere Tote in der Nähe von Tschernobyl und überall wird eine präparierte Schwalbe hinterlassen. Das Cover des Buches ist wieder ein echtes Meisterwerk des Genres, das nicht nur perfekt zum Buch passt, sondern auch durch seine Hingucker-Qualitäten überzeugt, das einem das Buch gleich in die Hand nehmen lässt. Zudem passt es auch exzellent zu den Vorgängerbänden. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Wie schon mehrmals hat sich Astrid Korten wieder eines realen Themas angenommen und hat es in einen hervorragenden Plot eingebaut. Neben dem Thriller erfährt man so auch viel über die Ukraine, den derzeitigen Angriffskrieg Russlands, Tschernobyl 1986 und die heutige Lage dort. Insgesamt ist das Buch hervorragend recherchiert und bietet viel mehr als den Thriller-Plot. Die Spannung beginnt auf der 1. Seite und endet wirklich erst ganz zum Schluss ohne dass sie dazwischen auch nur ein klein wenig absinkt. Und das obwohl man den Täter eigentlich schon früh zu haben scheint - wenn auch nicht physisch. Dazu ist das Buch durch das Thema sehr hart und emotional, doch wie gesagt, leider auch in vielen Dingen real und hat eine hohe Authentizität für den Leser. Mo Celta hat (wie schon in Teil 1) eigentlich nur eine Nebenrolle, auch wenn es auch ein wenig um ihre Schwester geht. Letztendlich gibt es dann doch die eine oder andere Überraschung mit denen wohl nicht viele gerechnet haben. Mit der Verlagsschrift hatte mein Reader so seine Probleme mit der Lesbarkeit, aber mit Änderung der Schrift ließ sich dies schnell beheben. Fazit: Spannender Thriller mit tragischem, realem Hintergrund. 5 von 5 Sternen
Sara Rattlebag hat sich in Sidbury eingelebt. Doch plötzlich taucht ihr Ex-Freund Nathan wieder auf. Ihr Verhältnis zu Ortsvorsteher Cedric ist etwas abgekühlt und ihr Vater ficht das Testament an. Doch plötzlich wird der örtliche Postbote James Henning, der auch ein Mitschüler von Cedric war, auf der Schafweide neben Saras Haus erschossen aufgefunden. Der mürrische Inspektor Webster ist über Saras Einmischungen nicht erfreut. Vor allem da es bald weitere Tote gibt. Sara und der Krimiclub ermitteln trotzdem. Das Cover gefällt mir ausgezeichnet und passt perfekt zum Vorgängerband. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist gut aufgebaut; die Spannung ist das ganze Buch sehr hoch. Ein wenig subtiler Humor ist ebenfalls wieder dabei. Verdächtigen darf man schon mal mehrere Personen, wenn man allerdings etwas nachdenkt, dann kann man den Täter und das ganze Geschehen schon relativ früh lösen, vor allem wenn man gerne Krimis liest. Allerdings bleiben die genauen Beweggründe und anderes trotzdem im Dunkeln und man checkt es eigentlich erst mit den Protagonisten. Die Community rund um Sara Rattlebag hat mir hervorragend gefallen, daher freue ich mich auf weitere Teile über diese Personen. Dass die Geschichte aus der Sicht von Sara geschrieben ist, war ebenfalls gut gewählt, da man so gleich eine Beziehung aufbauen konnte. Fazit: Cosy Crime aus Deutschland, der in England spielt und ein Highlight dieses Genres ist. 5 von 5 Sternen
Der pensionierte Ministerialrat und vormalige Oberinspector Josep Maria Nechyba ist 1933 zunehmend beunruhigt, als zuerst das Parlament ausgeschalten wird und Dollfuß autoritär zu regieren beginnt. Zudem wird nur einen Tag später die NSDAP in Deutschland stärkste Partei. Der nationalsozialistische Terror kommt auch nach Österreich. Das Cover ist wieder perfekt gelungen. Es zeigt die Pallas Athene von Gustav Klimt, die auch vor dem österreichischen Parlament zu sehen ist. Damit passt es perfekt zum Buch, aber auch zu den bisherigen Bänden um Nechyba. Nechyba, der kaffeetrinkende, zeitungslesende, teilweise mürrische Mann, der gerne politisiert, kocht und ißt, ist mir ja schon als Oberinspector ans Herz gewachsen. Und jetzt noch mehr, da er jetzt Rapid-Fan ist. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet - die Charaktere als auch die Orte werden hier perfekt beschrieben, sodass man sich ein Bild von Wien um das Jahr 1933 vorstellen kann. Dazu gehört natürlich auch eine sehr gute Recherche dazu. Ansonsten ermittelte Nechyba ja immer (außer in einem Kochbuch); hier ist er allerdings schon in Pension und hat damit keinen Fall zu bearbeiten. Und trotzdem folgt man Nechyba seinen gewohnten Gang, der aber in diesem Buch nur um die politische Lage 1933/1934 geht. Das Buch beginnt mit einem Namensregister von allen realen Personen und einigen Kurzinfos. Das Buch wird aus Sicht von 4 Personen erzählt, wovon 3 davon ihre Sicht der Politik von sich geben, während sie Zeitung lesen - vornehmlich die Arbeiterzeitung und die Kronen-Zeitung. So bekommt man Zeitungsartikel zu lesen, die am Ende des Buches auch durch QR-Codes original in der Zeitung nachgelesen werden können. Vor den QR-Codes und als Fußnoten am Seitenende sind österreichische Wörter ins hochdeutsche übersetzt, sodass man das Buch auch als Leser aus Deutschland gut lesen kann. Für mich als Österreicher war es allerdings nicht notwendig. Dazu verstecken sich im Buch auch einige leckere Rezepte und es gibt natürlich auch das eine oder andere Schicksal - unter anderem auch von Verwandten des Autors. So wird reale Geschichte mit Fiktion vermixt und das ganze auf Zeitungsartikeln aufgebaut. Wie das gemacht wird, ist einfach genial. Schade nur, dass dies wohl der letzte Band um Nechyba bleiben wird. Fazit: Geschichte in eine Geschichte verpackt. 5 von 5 Sternen
Der deutsche Frachtschiffkapitän Leonhard Mahler kommt 1902 auf die Karibikinsel Martinique um ein paar Geschäfte mit Zucker und Rum zu machen. In St. Pierre, dem Paris der Karibik, angekommen, macht er mit seinem Team nicht nur außergewöhnliche Begegnungen, sondern sieht auch, dass Asche immer wieder vom Vulkan Mount Pelée die Stadt bedeckt. Da Wahlen anstehen, beschließen der Gouverneur und der Bürgermeister eine Expertenkommission zu bilden, ob der Vulkan zur Gefahr werden kann. Doch die Kommission besteht nicht wirklich aus Experten und so beschließt die Kommission unter Leitung eines Naturkundelehrers zusammen mit den Politikern, dass keine Gefahr vom Vulkan ausgeht. Selbst als umliegende Ortschaften zerstört werden, glauben alle, dass St. Pierre sicher ist. Ein verhängnisvoller Fehler. Das Cover ist zwar einfach gemacht; ist aber nichtsdestotrotz detailreich und absolut passend zum Genre und dem Buch. Und gerade das macht es zu einem echten Hingucker. Auch zum 1. Teil ist die Verbindung deutlich sichtbar. Der Schreibstil des Autors ist, wie bei allen seinen bisherigen Büchern, ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Zudem ist das Buch auch wieder hervorragend recherchiert. Der Autor, der bisher durch die Falkenburg-Reihe, aber auch durch Thriller, aufzeigen konnte, zeigt hier nochmal eine ganz andere Seite seines Könnens. Zwar spielt auch die Falkenburg-Reihe im historischen Rahmen, aber ist trotzdem eher ein Abenteuerroman, als dieses Buch, das persönliche Schicksale in den Kontext einer Katastrophe bringen - ähnlich wie James Cameron im Film "Titanic". Wie gewohnt ist am Ende auch wieder erklärt, was Fakt ist/war. Dazu gibt es auch einige Abbildungen. Ein großes historisches Ereignis wird hier mit ein paar fiktionalen Personen und dazugehöriger Geschichte großartig miteinander verbunden. Gegenüber dem 1. Vulkan-Buch über den Krakatau, der natürlich sehr bekannt war, war ich mir über diesen Vulkan kaum im Klaren. Fazit: Historischer Roman, der voll zu überzeugen weiß. Klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen
Unser Alltag ist voll von Fehlinformationen, Halbwahrheiten, Ungenauigkeiten und Missverständnissen zu technischen und naturwissenschaftlichen Fragen. 165 Mythen dieser Art geht der Autor in diesem Buch nach und erklärt, warum sie nicht /oder nicht mehr) der Wahrheit entsprechen. Das Cover erscheint unscheinbar, ist aber doch passend, wenn man genau hinschaut. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet. Am Anfang der Kapitel/Abschnitte steht immer eine Aussage, die falsch ist; also ein Mythos, den viele glauben. Danach wird erklärt, warum die Aussage falsch ist und teilweise auch, warum sie so in unseren Köpfen ist. Dabei wird das ganze mit einfachen Worten verständlich beschrieben. Dabei sind die 165 Fragen nicht nach Themen oder ähnlichem gegliedert, sondern sind rein zufällig. Am Ende sind dann alle Mythen aus dem Buch als Inhaltsangabe zum Nachschlagen aufgelistet. Viele der Aussagen waren mir definitiv bekannt und auch warum sie nicht wahr sind; einige gab es aber doch, die mich überraschen konnten. Und dann gab es nich die Antwort zum Mythos "Nachtstrom", die wahrscheinlich in Deutschland richtig sein mag, in Österreich aber definitiv nicht. Das Buch ist hervorragend recherchiert und ich könnte mir vorstellen, dass es noch viele solcher Irrtümer gibt, die der Autor aufklären kann. Fazit: Flache Mythen auf interessante Weise erklärt und richtig gestellt. 5 von 5 Sternen
Als der niederländische Autor mit seinem Lebenspartner Nico in Italien ein Bed & Breakfast eröffnen will, muss er nicht nur eine neue Sprache lernen, sondern muss auch mit den italienischen Gepflogenheiten klarkommen. Schon beim Kauf des Hauses muss er einiges lernen und erst recht als es zu den erforderlichen Umbauten kommt. Das Buch, das bisher in italienisch, englisch und spanisch erschienen ist, gibt es jetzt auch als deutsche Ausgabe. Das Cover ist von allen Ausgaben das lustigste, aber die anderen passen halt besser. Eine Mischung wäre hier gut gewesen. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend. Das Buch ist humorvoll geschrieben, ist dabei aber autobiografisch. Dabei nimmt sich der Autor auch selbst manchmal auf die Schippe. Im Vordergrund steht dabei aber der Kauf und der Umbau des Hauses, das die beiden zum Bed & Breakfast machen wollen. Wie man sieht (z.B. auf der Homepage) ist ihnen das auch gelungen, wenn auch nicht ganz komplikationslos. Die Überschriften sind italienisch. In vielen Fällen werden sie dann auch im Kapitel übersetzt, aber nicht immer. Am Ende gibt es allerdings ein Wörterbuch für diese Phrasen/Sätze. Ich habe das aber erst am Ende gesehen, sodass ich vieles mit Handy übersetzten musste. Ein Hinweis im Buch wäre hier hilfreich gewesen bzw. beim E-Book gleich eine Verlinkung. Das Buch ließ sich schnell lesen, da ich es äußerst unterhaltsam fand. Natürlich macht das Buch auch geschickt Werbung für das mittlerweile fertige Urlaubsdomizil und nicht immer ist die deutsche Übersetzung hundertprozentig richtig (z.B. bei den bestimmten Artikeln). Dies stört den Lesegenuss aber kaum bis eigentlich gar nicht. Und dazu bekommt man eine perfekte Beschreibung von italienischer Bürokratie, Arbeitslust und Lebensweise bzw. -philosophie. Fazit: Unterhaltsamer autobiografischer Bericht. 4,5 von 5 Sternen
In 12 Kurzgeschichten lädt der Autor den Leser/die Leserin ein, sich nicht nur unterhalten zu lassen, sondern sich emotional mitnehmen zu lassen und nachzudenken. Das Cover ist perfekt passend zum Buch und wunderschön geworden, auch wenn es natürlich nicht gerade aus der Menge heraussticht. Der Schreibstil des Autors ist wie in all seinen Büchern hervorragend; auch wenn es hier in Kurzgeschichten sicher schwieriger ist, solche Emotionen zu erzeugen. Dadurch können natürlich die Charaktere auch nicht bildhaft dargestellt werden, was aber bei solcher Art von Kurzstorys auch nicht wirklich notwendig ist. Alle 12 Storys nehmen den Leser/die Leserin (emotional) mit und regen zum Nachdenken und Nachleben ein. Die Qualität der Storys reicht von 4 bis 5 Sternen (zumindest nach meinem Geschmack). So fühlte ich mich nicht nur glänzend unterhalten, sondern es regte auch etwas in mir. Sicher werde ich dieses kurze Buch nochmals lesen. Das einzige was mich störte, war das Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Buches, da es nicht nur eine Zusammenfassung der Geschichte zeigt, sondern auch die Moral der Geschichte, die man sich aber lieber selben bilden sollte und nicht schon im Vorhinein drauf hingewiesen werden muss. Fazit: Wunderbares Buch zum Wieder- und Wiederlesen. 5 von 5 Sternen
Beim Junggesellinnenabschied drei junger Frauen wird eine davon entführt. Sie wird von einem Psychopathen festgehalten, der sie zu seiner Freundin machen will. Allerdings macht er dies nach einem Tipp von seinem Vertrauten, der selbst gerade eine junge Frau vergewaltigt und ermordet hat. Kriminalkommissarin Monica Sandström und ihr Kollege Ole Henriksson vom Polizeirevier Uddevalla sind mit dem Mord beschäftigt, sodass sie den Vermisstenfall nach hinten schieben. Dazu hat Monica mit privaten Problemen zu kämpfen, denn ihr Mann ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden. Das Cover ist sehr gut gemacht; passend zum Buch und zum Genre. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Den Autor kennt man bisher nur aus dem lustigen Genre bzw. zuletzt durch humorvolle Krimis. Jetzt wird es aber ernst, obwohl (speziell zu Beginn des Buches) auch ein wenig Humor durchblitzt. Ole Henriksson kannte ich daher auch schon aus dem letzten humorigen Saarland-Krimi, wo er mitermitteln durfte. Hier lernt man ihn aber noch besser kennen und man merkt schnell, dass seine Ermittlungstätigkeit bzw. sein Ermittlungsdenken das bessere des Teams ist. Aber auch Monica ist ein spannender Protagonist, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat und deren Fall in diesem Buch noch nicht zu Ende ist, sodass man sich auf weitere Fälle über diese Ermittler freuen kann, wobei natürlich nicht nur die beiden interessant sind, sondern auch der indische Innendienstpolizist, der durch seine Naivität ebenfalls auch für humorvolle Zwischenfälle sorgt. Den Täter zu ermitteln ist für den geübten Krimileser jetzt nicht wirklich ein Problem, trotzdem ist das ganze Buch in seiner lockeren Art auch spannend, sodass man immer weiterlesen will. Fazit: Thrillerpremiere des Autors gelungen. 5 von 5 Sternen
Martin Ruprecht, Chefinspektor des LKA Salzburg, kommt zufällig zu einem Unfall. Jonas Röhm, der junge Erbe der Röhm Chemie in Hallein, ist mit seinem Sportwagen verunglückt. Der liegt zuerst im Koma, verstirbt dann aber. Während alle anderen von einem Unfall reden, hat Ruprecht eine andere Theorie und er beginnt zu ermitteln. Schon bald erfährt er, dass eine Schweizer Schönheitsfirma den Betrieb aufkaufen will, denn die will das medizinische Produkt der Firma für in der Schönheitsbranche einsetzen. Das Cover ist jetzt kein echter Hingucker; ist aber trotzdem gut gemacht. Es wurde nicht nur vom Autor selbst gemalt, es passt auch wirklich hervorragend zum Buch, und zum Vorgängerband. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Ruprecht ist so, wie man ihn in Teil 1 kennengelernt hat - sympathisch, aber auch verbissen. Der Fall selbst ist gut durchdacht; der Spannungsbogen konstant mittelhoch ohne jedoch nach oben auszubrechen. Es gibt keine wirklichen Überraschungen; die Handlung ist in einigen Teilen vorhersehbar. Das Buch scheint gut recherchiert zu sein. Nicht nur die Polizeiarbeit wirkt realistisch beschrieben, sicher ist es auch so, wie viele Großkonzerne handeln, auch wenn Mord natürlich nicht an der Tagesordnung steht. Die Lena-Halberg-Reihe, die der Autor unter einem Pseudonym schrieb, haben mir insgesamt etwas besser gefallen, aber es ist eine solide Fortsetzung der Reihe um den sympathischen österreichischen Chefinspektor, der definitiv Potential hat. Für Neueinsteiger ist das Buch sicher gut zu lesen, da vieles vom 1. Teil wiederholt wird. Das macht es für Reihenkenner zwar teilweise (und wirklich nur stückchenweise) langwierig, ist aber auch nicht zu viel. Und ein bisschen Wiederholung, wenn der Vorgängerband schon etwas her ist, schadet ja nicht. Was mir etwas fehlte, war einfach die Spannung; es gab keine Überraschungen oder Verdächtige, außer die, die man schon kannte und jemanden, den man schnell in Verdacht hat. Hier hat die Reihe definitiv noch Potential. Am Ende gibt es neben Rezepten für im Buch vorkommende Gerichte, auch noch eine Leseprobe des nächsten Teils, den ja auch das Ende des Buches wieder zum nächsten Fall weiterleitet. Fazit: Solider 2. Teil mit etwas Luft nach oben. 4,5 von 5 Sternen
Ein kleiner Vogel fürchtet sich vor den Fliegen und wird ausgelacht. Er will neue Freunde finden, doch irgendwie passen die anderen Tiere nicht zu ihm. Das Cover des Buches ist exzellent gelungen, genauso wie die Illustrationen im Buch von Liubov Gorbova. Dazu kommt das Buch auch als hochwertiges Hardcover daher. Die Handlung ist kindergerecht, abe rauch lehrreich, nciht zuletzt auch dadurch dass das Buch zweisprachig ist. Ich habe es in Deutsch und Englisch, es gibt aber auch noch andere Sprachen. Das Buch ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet und bietet sich perfekt an um gleich mal in jungen Jahren kleine Fremdsprachenkenntnisse zu bekommen. Ich als Erwachsener las das Englische und übersetzte für mich deutsch und war eigentlich immer konform mit dem geschriebenen deutschen Text. Fazit: Tolles bilinguales Kinderbuch für Kinder ab 3 Jahren. 5 von 5 Sternen
Der 17-jährige Julian hat nicht nur Ärger mit seinen Eltern, unter anderem weil er in der Schule sitzengeblieben ist. Auch im Internat geht im sein Zimmergenosse Hugo auf den Geist. Und er will sich nie wieder in einen Jungen verlieben. Nachdem er mit Tom geredet hat, der selbst seine Beziehungsprobleme mit Joschi hat. Gottseidank darf er zu seiner Tante und seinem Onkel nach Schweden und will sich dort über einiges klarwerden. Doch dann lernt er den 19-jährigen Dave kennen, der sich prompt bei ihm einnistet. Mit Anspielungen und ähnlichem stellt er Julian auf die Probe, der konsequent bleiben will, auch wenn er Dave sehr attraktiv findet. Als ein Gewitter in der Nacht für Dave gefährlich werden kann, muss Julian aber klein beigeben. Das Cover ist gut gemacht und passt auch insgesamt zur Reihe. Auf jeden Fall wieder ein attraktiver junger Mann, obwohl er wohl weder Julian noch Dave darstellen kann. Der Schreibstil des Autors ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist hervorragend gewählt; aber vor allem lebt die Story durch die Erzählkunst des Autors. Die Dialoge und das Handeln der Protagonisten sind nachvollziehbar und realistisch. Klar, manchmal ist das Zögerliche von Julian schon fast ein wenig ärgerlich, passt aber perfekt in die Story, die ja auch nicht zuletzt durch diese Zweifel lebt. Auch wenn das Buch explizite Szenen beinhaltet (die im Übrigen auch ausgezeichnet beschrieben sind), steht - wie schon in den Vorgängerbänden - doch die Liebe und die Freiheit im Vordergrund. Julian kann die Hauptrolle sehr gut ausfüllen; Tom kommt nur gelegentlich vor, wobei Tom hier Cem ins Spiel bringt, der in Band 4 die Hauptrolle bekommt. Man kann das Buch sicher auch für sich alleine lesen; für ein besseres Verständnis würde ich aber empfehlen zuerst die vorherigen Bücher zu lesen. Fazit: Tolle Fortsetzung mit tollen Charakteren. 5 von 5 Sternen
Die Psychologin Frieda Rubens bekommt einen anonymen Anruf in dem es um Kannibalismusfantasien geht. Kurz darauf wird eine weibliche Leiche gefunden - mit typischem Y-Schnitt und fehlendem Magen. Dem Gatten des Opfers wird ein Daumen zugeschickt. Als kurz darauf ein weiterer Mord geschieht und Frieda erneut einen Anruf bekommt, sind sich Kommissar Marc Wittmann und Frieda sicher, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben. Das Cover des Buches passt nicht nur zu den Vorgängerbänden, sondern auch gut zur Handlung des Buches bzw. zum Titel und ist wieder ein echter Eye-Catcher. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Obwohl es bereits der 5. Teil um die beiden Ermittler ist, kann man problemlos auch diesen Teil für sich alleine lesen, auch wenn mehrmals auf die Vorgängerbande hingewiesen wird. Auch wenn das ehemalige Verhältnis zwischen Marc und Frieda und die daraus resultierenden Spannungen wieder großen Raum einnehmen, steht doch der Fall im Vordergrund. Und langsam aber sicher, sollten sich auch Marc und Frieda über ihre Gefühle im Klaren sein, wo es doch sonst schon jeder weiß - egal ob Protagonist oder Leser. Der Fall ist nicht nur ausgezeichnet konstruiert, sondern bringt neben erfrischend neuen Ermittlern auch jede Menge Spannung und birgt so für den Leser überraschende Wendungen. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch gespannt. Dazu wird die ganze Geschichte perfekt abgerundet, sodass keine Fragen offen bleiben. Das Ende endet dann wieder damit, dass sich Marc und Frieda etwas näher kommen, wie eigentlich in jedem bisherigen Teil. So hoffe ich auf noch viele weitere Fälle um das Ermittler-Duo, das mich bisher nie enttäuschen konnte. Fazit: Besser kann man einen Thriller kaum schreiben. Absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.
Alice Stern wird am nächsten Tag 40 Jahre alt. Im Großen und Ganzen ist sie zwar mit ihrem Leben zufrieden, aber doch zeigen sich immer mehr kleine Unzufriedenheiten. Doch ihr Vater, der mit dem Zeitreiseroman "Zeitbrüder" einen Riesenerfolg hatte, ist todkrank. Als sie am nächsten Tag aufwacht, ist es der Tag ihres 16. Geburtstags. Sie versucht alles, um nicht nur ihr Leben, sondern vor allem das ihres Vaters zu retten. Das Cover des Buches ist zwar durch die farbenfrohe Schrift auffällig, aber sonst doch etwas nichtssagend, gefällt mir aber besser als das Original. Dafür finde ich den Originaltitel (This time tomorrow) besser gelungen, auch wenn der deutsche Titel auch passend ist. Der Schreibstil der Autorin ist exzellent; Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben, auch wenn die Ortsbeschreibungen manchmal vielleicht etwas zu detailliert daherkommen. Als New Yorker mag einen dies freuen, für allen anderen ist es dann doch eher zu viel des Guten. Das Buch ist in 6. Teile gegliedert, wobei die Haupthandlung mit der Zeitreise erst mit dem 2. Teil beginnt. Der 1. Teil ist dabei fast schon zu ausschweifend erzählt. Man erfährt zwar viel über Alice und ihr Leben, manches hätte man aber auch kürzer haben können ohne etwas Wichtiges zu versäumen. Mit der Zeitreise beginnt dann auch die Hauptgeschichte und die Spannung steigt, auch wenn der Spannungsbogen nie die Spitze erreicht. Auf der anderen Seite: Wenn ich Spannung will, dann lese ich einen Krimi, Thriller oder ähnliches. Wobei eigentlich die Zeitreise nur als Vehikel für die Story an sich dient, denn das Buch soll zum Nachdenken anregen - und das tut es. Was würde man tun, wenn man sein Leben oder das Leben von Nahestehenden im Nachhinein leicht abändern könnte? Würde es das besser machen? Oder doch schlechter? Oder gar zu einem Butterfly Effect führen? Das Buch zeigt aber auch einfach das Leben, Schicksale und den Umgang mit Sterben. Nachdem Alice wieder in ihrer Gegenwart ist und die nächste Reise in die Vergangenheit angeht, geht dann alles sehr schnell. was am Anfang zu ausführlich war, wird hier sehr kurz gehalten, sodass mehrere Versuche in der Vergangenheit in einem Kapitel zu je einer Seite zusammengefasst sind. Am Ende hat das Buch dann wieder ein angenehmes Tempo und ein gutes Ende, auch wenn es kein Happy End wird, was ja auch nicht sein muss. Letztendlich ist es eine warmherzige, liebevolle Story, die auch definitiv ihren Humor hat, aber zeigt was im Leben wirklich zählt. Fazit: Wunderschöner Roman, der zum Nachdenken anregt und das Thema Zeitreise dazu als Vehikel nutzt. 4,5 von 5 Sternen
Der Archäologe Konstantin Nikolaidis findet in einem Hotelzimmer in Kairo den ermordeten Historiker Professor Adam, der auch sein Freund war. Schon bald gilt er nicht nur als Hauptverdächtiger, sondern auch als Terrorist. Doch neben den Behörden verfolgt ihn auch der wahre Mörder - Robert Lorenzo ein religiöser Fanatiker im Diensten des Vatikans. Konstantin reist nach New York, wo er in Professor Adams Haus auf ein rätselhaftes Gemälde stößt. Als dort das FBI eintrifft, findet er Unterschlupf bei seiner Kollegin und Ex-Freundin Ilana Shaik. Gemeinsam versuchen sie das Gemälde zu entschlüsseln und Konstantins Unschuld zu beweisen. Das Cover passt zum Buch und auch zum 1. Teil, auch wenn das Gemälde in dem es in der Story geht, wohl anschaulicher wäre und auch gut gepasst hätte. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Personen werden ausgezeichnet dargestellt, zudem gibt es immer wieder Rückblicke auf den 1. Band. Insgesamt kann man das Buch aber definitiv für sich alleine lesen. Wie schon der 1. Band ist auch dieser Teil hervorragend recherchiert. Die Handlung/der Plot ist hier wirklich überzeugend und es gibt nur wenige Abschweifungen - was ich in Band 1 noch massiv kritisieren musste. Auch wenn man manchmal das Gefühl hat, das sich die Handlung etwas im Kreis dreht - genauso geht es den Hauptpersonen eben - kommt immer wieder ein Puzzleteil mehr hinzu. Einige kleine Fehler (z.B. Kassier statt Kaiser) werden sicher in einer weiteren Auflage noch ausgemerzt werden und stören das Lesevergnügen kaum bis gar nicht. Das Ende war dann keine riesengroße Überraschung, wenn man etwas geschichtsbewandert ist, allerdings machte der Autor daraus einiges - im Stil eines Dan Brown. Die Steigerung von 1. zum 2. Teil war enorm und so hoffe ich auf weitere Abenteuer mit den beiden Protagonisten, die mich hier auch überzeugen konnten und mir sympathisch wurden. Fazit: Toller Abenteuer-Thriller im Stil von Dan Brown. 5 von 5 Sternen Kleine Anmerkung: Bei Amazon ist beim Preis wohl das Komma verrutscht.
13 Mörderinnen der Zeitgeschichte vom 17. bis ins 20. Jahrhundert werden zusammen mit ihren Taten dargestellt. Des weiteren erfährt man auch das Urteil über die Täterinnen. Das Cover gefällt mir eigentlich nicht so gut, ist aber trotzdem absolut passend zum Buch. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; den in vielen Fällen kann man auch ein wenig zumindest mit den Mörderinnen mitfühlen oder versteht zumindest, warum sie so gehandelt haben bzw. so handeln mussten. In anderen Fällen wie dem mörderischen Kind hingegen, muss man sich fast fragen, ob das Böse vielleicht doch angeboren sein kann. Wie es auch das Klischee ist, wird in diesem Buch zwar auf unterschiedliche Weise gemordet, aber eben doch hauptsächlich durch Gift, bevorzugt Arsen, das in früheren Zeiten ja leichter erhältlich war und das man oft verschleiern konnte (zumindest einige Zeit). Am Ende jeden Kapitels gibt es eine nüchterne Zusammenfassung, was ich eigentlich für völlig überflüssig gehalten habe. Schade, dass es keine Abbildungen gibt, die vielleicht das Buch noch lebendiger gemacht hätte, z.B. bei Beginn der Kapitel, wo immer das Cover abgedruckt ist. Auf jeden Fall war das Buch aber auch glänzend recherchiert, was bei lange zurückliegende Fällen ja nicht immer leicht ist, vor allem, da es doch in der heutigen Zeit eher unbekannte Fälle waren (mit wenigen Ausnahmen). Als True-Crime-Fan war es trotzdem hervorragend zu lesen und unterscheidet sich durch die teils emotionale Schreibweise, die die Täter zu verstehen versucht, von anderen True-Crime-Büchern. Ich hoffe, dass die Autorin noch weitere Bücher dieses Genres hervorbringt. Fazit: Mörderinnen der Zeitgeschichte und wie es dazu kommen konnte. 4,5 von 5 Sternen
Ex-Polizist, Privatdetektiv und Bauer Lorenz Lovis bekommt richtig viel Arbeit. Die Apfelernte steht an, seine Urlaubsgäste streiten die ganze Zeit und die Kulissen der lokalen Laientheatergruppe wurden zerstört. Vom neuen Vorstand bekommt er den Auftrag herauszufinden, wer das war. Hierfür wird er Undercover als Neuzugang bei den Schauspielern eingeschleust und muss dazu auch noch den Text lernen. Sein Freund, der Polizist Scatolin wurde suspendiert, weil er verdächtigt wird der Maulwurf für einen Drogenring zu sein. Doch wem seiner Ex-Kollegen kann Lovis trauen? Das Cover des Buches passt zur bisherigen Reihe und auch zur Story. Es ist wirklich gut gelungen. Der Schreistil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden gut dargestellt und mit Lovis, dem etwas tollpatschigen Ermittler, ein absoluter Publikumsliebling. Obwohl es bereits das 4. Buch über den Privatdetektiv ist, war es für mich (abgesehen von einer weihnachtlichen Kurzgeschichte, die nach Band 2 erschienen ist) meine Premiere mit ihm. Er war mir in seiner schusseligen Art sofort sympathisch, obwohl ich grad das in der Kurzgeschichte bemängelt habe. Dass er dann gleich in mehreren Fällen gleichzeitig ermitteln durfte, war super. Für mich als Laientheaterspieler war das Ambiente natürlich auch perfekt. Als erfahrener Krimileser kann man schon mal auf die Lösung kommen, wer die Täter sind, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Und vor allem lebt das Buch nicht durch die Spannung allein, sondern durch die Örtlichkeiten und Charaktere, die mit Liebe entworfen wurden. Und genauso kommt es beim Leser auch an. Und nicht zu vergessen: Ein paar tolle Gerichte durfte ich auch kennenlernen, wobei am Ende auch 2 Rezepte vorhanden sind. Fazit: Toller Regionalkrimi. 5 von 5 Sternen
Nur wenig Zeit nachdem Nick und Anna einem perfiden Täter knapp entkommen sind, treffen sie auf einer Hochzeit ihren alten Freund Roger Beckett. Dieser erzählt ihnen von einem mysteriösen Todesfall im Labor in dem er mit Viren arbeitet. Als auf Roger kurz darauf in seinem Haus ein Mordanschlag verübt wird, forschen Anna und Nick nach. Dabei entdecken sie, dass der Fall in Chicago erst der Anfang war, denn der Täter ist hier in Detroit und noch um einiges perfider. Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ebenso zum Buch, als auch insgesamt zur Reihe. Der Schreibstil der beiden Autoren ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig dargestellt. Sehr hohe Spannung in hohem Tempo und unerwartete Twists gepaart oft mit kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel, zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven führen dazu, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Der Plot ist sehr gut durchdacht; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite wieder auf höchstem Niveau. Die Protagonisten sind ebenfalls sehr passend, sympathisch und charismatisch, wobei sie das ja schon im 1. Teil waren. Selbst als erfahrener Krimi-/Thrillerleser konnte ich nur einige Teile des Puzzles vorhersehen und auch das waren nur Ideen, die ich dann teilweise auch wieder verwarf. Ich war wirklich gefangen in der Jagd, wo sich beide Parteien gegenseitig jagen und gegen die Zeit kämpfen. Schon fast war der 2. Teil noch um ein Quäntchen besser als der Vorgänger. Diesmal endet das Buch mit einem Cliffhanger, der zeigt, dass der Unbekannte noch längst nicht ausgespielt hat. Eine Vermutung habe ich allerdings, was das Motiv und den Täter betrifft, hab eich allerdings. Denn das Nicks Bruder irgendwas damit zu tun hat, scheint wohl den meisten Lesern klar, auch wenn es Nick und Anna noch nicht wirklich ahnen. Fazit: Temporeich, spannend und atemberaubend. 5 von 5 Sternen
In 12 True-Crime-Geschichten erzählt der Autor diesmal nicht über Morde, sondern über die verschiedensten Betrugsfälle, die allesamt mehr oder weniger durch die Medien gingen. Dabei gibt es eher unbekannte Geschichten (wie z.B. die titelgebende) oder sehr bekannte wie den Hauptmann von Köpenick, Milli Vanilli oder die Story um Anastasia. Als großer Fan von True-Crime-Stories - und insbesondere von Adrian Langenscheid - musste ich das Buch natürlich lesen. Und wie immer war ich total begeistert. Das Buch ist wieder hervorragend recherchiert und der Schreibstil hervorragend. Manche Fälle laden diesmal auch zum Schmunzeln ein. Ebenfalls wie immer, laden die Geschichten natürlich wieder zum weiterrecherchieren an und selbst bei den bekannten Fällen erfährt man neues. So konnte ich mir die erste Single von Milli Vanilli - die ich tatsächlich nicht kannte - über YouTube anhören. Was sich unterscheidet ist das Cover und der Titel, der sich doch deutlich von den Vorgängerbänden unterscheidet. Aber es ist total passend und wieder absolut genial umgesetzt worden. Ich hoffe, dass dem Autoren die Ideen und die Lust und Zeit zum Recherchieren nie ausgehen und ich noch viele Bücher von Adrian Langenscheid lesen darf. Fazit: Grandioses True-Crime ganz ohne Morde. 5 von 5 Sternen
Eine junge Küchenmitarbeiterin liegt ertrunken im Wasser in Kopenhagen. Zuvor bekam sie allerdings Insulin. Kriminalkommissar Georg Guldmann führt die Ermittlungen und schon bald wird aus dem Kanal eine weitere junge Frau gezogen. Das Cover ist absolut passend und ansprechend (noch besser als das Original). Der Schreibstil der Autorin ist gut; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Der Plot ist interessant und Spannung kommt vor allem durch die vielen überraschenden Wendungen auf, wodurch der Anfang ein wenig zäh wirkt. Der größte Fehler an dem Buch ist, dass das Hörbuch gerade mal 4 Stunden 20 Minuten dauert bzw. das Buch 190 Seiten hat. Dadurch wirken die Überraschungen - und erst recht am Schluss - zu schnell durchgehechelt, als wenn die Autorin schon das Buch zu Ende schreiben hat müssen, aber mittendrin immer was fehlt. Da ging es mir wirklich zu schnell und man hätte mit einigen Seiten mehr bzw. einigen Minuten mehr (beim Hörbuch) das Buch zu einem echt tollen Krimi machen können. Der Sprecher Omid-Paul Eftekhari macht seine Sache dafür ausgesprochen gut. Er hat eine tolle Aussprache und haucht den Figuren erst wirklich Leben ein. Das einzige Manko: Er wechselt das Sprechtempo immer wieder; meist ist es angenehm, dann wird er auf einmal schneller, sodass es - wie insgesamt das Buch - gehetzt wirkt. Fazit: Überraschender Krimi, der zu gehetzt wirkt. 3,5 von 5 Sternen
1926 verschwindet Agatha Christie, die wohl größte Krimiautorin aller Zeiten. Ihrem Mann Archie hinterlässt sie einen Brief mit Anweisungen. Ermittler finden ihr Auto mit ihrem Pelzmantel, von der Schriftstellerin fehlt jede Spur. Schon bald wird ihr Mann des Mordes beschuldigt. Elf Tage darauf taucht sie wieder auf. Das Cover des Buches ist passend, auch wenn es ein wenig langweilig wirkt. Der Schreibstil der Autorin ist gut; Orte und Charaktere werden glaubhaft dargestellt. Das Buch spielt auf 2 Zeitebenen; einerseits folgt man Agatha Christie in der Erzählerrolle wie sie Archie kennenlernt, ihre ersten Krimierfolge feiert und schließlich von der Affäre ihres Mannes erfährt. Diese Ebene geht weiter bis zum Jahr 1926, wo die 2. Handlung spielt, Agatha Christie verschwunden und Archie verdächtigt wird. Der Beginn war echt zäh; beide Zeitebenen hatten nicht wirklich viel Spannung zu bieten; die Handlung plätscherte dahin. Ab der Hälfte des Buches wurde es definitiv besser. Insgesamt wirkt das Buch gut recherchiert, auf er anderen Seite gibt es dann doch einige Fehler, die ich kurz anschneiden will: - Warum nimmt die Polizei Ermittlungen auf, wenn niemand das Verschwinden von Agatha Christie meldet? In Wahrheit gab es die Ermittlungen erst nach Auffinden des Autos. - Warum muss Archie das Auto identifizieren? Was ist mit dem Autokennzeichen? - Das Attentat von Sarajevo wird kurz erwähnt. Allerdings gehörte Sarajevo zu Bosnien-Herzegowina und nicht wie im Buch zu Serbien. - Gab es wirklich desinfizierende Tücher zu dieser Zeit? In Wahrheit schob Agatha Christie immer eine Amnesie vor und sprach bzw. schrieb nie wieder über ihr Verschwinden. Im Buch wird eine Lösung präsentiert, die absolut logisch klingt, auch wenn sie nicht wirklich überraschend ist. Da ich das Hörbuch hörte, noch ein paar Worte zur Sprecherin Sabine Arnhold: Sie ist absolut bemüht, auch um den Personen ihre eigene Stimme zu geben. Allerdings gelingt ihr das speziell zu Beginn nicht sehr überzeugend, wodurch die Langwierigkeit zu Beginn noch verstärkt wird. Dann gibt es auch immer Wiederholungen, wie etwa das schlampige Aussehen des einen Ermittlers, das bei jedem Erscheinen genannt wird - und das ist nicht selten. Als großer Fan der Krimiautorin Agatha Christie war ich gespannt auf das Buch; leider aber war ich doch etwas enttäuscht. Fazit: Das Verschwinden der Queen of Crime kann in dieser Form nicht mit Agatha Christies Büchern (dazu zählen auch ihre Biografien) mithalten. 3 von 5 Sternen
Max Falkenburg ist zusammen mit seiner Frau Jody und seinem Freund Joe in Knossos, wo er ins Labyrinth muss. Jody und Joe sind in den Händen von Paloma von Steinheim, die an die "Büchse" der Pandora rankommen wollen um unendliche Macht zu bekommen. Der CIA kann ihnen nicht mehr helfen, da der bisherige Direktor abgesetzt wurde. Können die Freunde die verrückte Spanierin aufhalten? Das Cover des Buches ist im Stil der bisherigen Reihe und passt auch wieder optimal zu diesem Teil. Absolut toll wie die Covers hier gemacht werden. Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet; die Orte werden gut beschrieben, ebenso wie die Charaktere. Die Hauptcharaktere werden nicht mehr so gut beschrieben, aber es ist immerhin der 14. Teil der Reihe, der zeitlich auch an dieser Stelle steht. Allerdings merkt man, wie sich die Charaktere doch im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Dieser Teil schließt übrigens direkt an die "Geheimakte Pandora" an und ist der Abschluss der Zerberus-Trilogie. Die Hauptprotagonisten - allen voran Max - sind einem sowieso schon ans Herz gewachsen. Wie immer ist der Teil neben atemberaubender Action, auch mit einer kleinen Prise Humor gewürzt. Und obwohl es bereits der 14. Band der Reihe ist, gehen dem Autor die Ideen nicht aus. Der Plot ist sowieso - wie immer - sehr gut durchdacht und perfekt recherchiert. Die Spannung ist - ebenfalls wie gewohnt - von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Wie immer wechselten sich die Handlungsstränge ab; sie wurden wieder aus der Sicht verschiedenster Protagonisten und Antagonisten erzählt. So kam ein großer Teil der Handlung Paloma und ihren Verbündeten zu, was mir hervorragend gefiel. Auch Xenia ist eine absolute Bereicherung für die Reihe und ich kann mir sehr gut ein Wiedersehen mit diesem tollen Charakter vorstellen. Die Zerberus-Akte ist damit endgültig geschlossen, allerdings wird es sicher noch zu dem einen oder anderen Wiedersehen mit so manchem Widersacher geben. Am Ende des Buches gibt es wieder einige Erklärungen aus der Realität, was ebenfalls sehr interessant war. Genau diese Mischung aus Mythos, Fiktion und Wirklichkeit liebe ich in Büchern und dem Autor ist es in diesem Buch wieder perfekt gelungen dies perfekt zu durchmischen. Ich hoffe, dass dem Autor die sensationellen Ideen nicht ausgehen werden und ich mich noch über einige Bände dieser Reihe freuen darf. Fazit: Spannungsreicher Abenteuer-Action-Roman auf höchstem Niveau. Indiana Jones meets James Bond. Absolute Topempfehlung. 5 von 5 Sternen
Karneval in Niederteerbach, dazu muss Kommissarin Maike Pech auf ihre Nichte Sarah aufpassen und ihren Bruder, Zoe und die Zwillinge vom Flughafen abholen. Doch in der Pension des Dorfs wird eine erschlagene Leiche gefunden. Es handelt sich um einen Berliner, der scheinbar selbst irgendwie ermittelte. Daher bekommt Maike Unterstützung aus Berlin in Form von Kommissar Martin Seidel, der mit besserwisserischem Charme für allerlei Turbulenzen sorgt. Ebenso wie der Obduktionsbefund von Rechtsmedizinerin Zoe Iyeke Schwäfel, die eine andere Todesursache feststellt. Das Cover passt zum 1. Teil und auf besondere Art auch zum Buch; es macht auf jeden Fall neugierig und gefällt mir. Es handelt sich um den 2. Teil der Reihe und kann unabhängig vom 1. Teil gelesen werden, wobei ich für das bessere Verständnis empfehle, doch zuvor den 1. Teil zu lesen, denn es gibt schließlich einen Grund, warum Maike in Niederteerbach ist, obwohl es in diesem Band nur nebenbei erwähnt wird. Die Gemeinsamkeiten zum 1. Band sind die witzigen Charaktere und dass es im weitesten Sinn auch wieder um einen Cold Case geht. Auf der anderen Seite gibt es hier keine Verdächtigen, sondern man darf auf andere Weise miträtseln. Der Schreibstil des Autorenquartetts ist ausgezeichnet; die Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt, auch wenn die Hauptpersonen dies schon im Vorgängerband geschehen ist. Der Plot gefällt mir außerartig gut; ein richtig spannender Fall, auch wenn man (wie gesagt) keine Verdächtigen zur Auswahl hat. Der Fall ist auf gutem spannendem Niveau, dass auch durch seinen Humor lebt. Alleine Bürgermeisterin Graefe und natürlich Martin Seidel sind hervorragend ironisch und gut überzeichnet, was dem Leser schon öfters ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Wer die Hauptcharaktere noch nicht zu lieben gelernt hat, wird es spätestens mit diesem Teil. Fazit: Auch der 2. Teil kann trotz Unterschiede zum 1. Teil überzeugen. 5 von 5 Sternen
Die 14-jährige Jana möchte gerne erfolgreiche Influencerin werden, auch um ihren Vater, der mit seiner Bäckerei nur wenig verdient, zu unterstützen. Als sie erfährt, dass sie eine magische Fähigkeit hat probiert sie diese zuerst in der Schule aus, wo alle plötzlich absolut ehrlich zu ihr sind. Als sie ähnliches im Internet versucht, ist dann allerdings nicht das was sie sich gewünscht hat. Im Gegenteil: Alles ist außer Kontrolle geraten. Das Cover des Buches ist gut gelangen und macht Lust auf das Buch. Das Buch ist für LeserInnen ab dem 13. Lebensjahr, das Buch wirbt auch damit "Super Lesbar" sein. Dies ist es auch durch die Schriftgröße, die für ein Buch bis 10 Jahren absolut passend ist. Der Plot ist gut gewählt; er ist topaktuell in der heutigen Zeit, wo viele Jugendliche um Likes und Follower kämpfen. Auch die Handlung entwickelt sich absolut gut. Der Schreibstil der Autoren ist bezüglich Orten und Charakteren ausgezeichnet; allerdings wirkt die Handlung stark komprimiert. Die Story bekommt gar keine Ruhephasen und wird in hohem Tempo vorangetrieben, was dann auch auf die Spannung geht. Und dazu hat das Buch 112 Seiten, wobei es auf Seite 7 beginnt. Also 105 Seiten in großer Schrift bedeuten etwa 60 Seiten in normaler Schrift, was dann natürlich zugrunde der Handlung und der Spannung geht. Und Jugendliche mit 13, die einigermaßen gern lesen, hätten zumindest die doppelte Seitenanzahl in halbierter Schriftform auch lieber wie ich als erwachsener Leser, der das Buch in knapp über 1 Stunde lesen konnte. Zudem gefällt mir das Ende, das nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht wirklich für Werte steht, für die man heute kämpft, gar nicht. Fazit: Toller Plot mit zu wenig Seiten und unrealistischem Ende
In Berlin taucht ein Koffer mit menschlichen Knochen auf. Das Fleisch wurde von den Knochen abgeschabt. Unter den Knochen liegt ein altes Märchenbuch. Hauptkommissarin Kami Bogatsu steht vor einem Rätsel. Ist es ein Verbrechen gewesen oder ist das Skelett schon alt? Daher bittet sie die beiden Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke zur Hilfe. Becker vermutet sofort einen Fall von Kannibalismus und stürzt sich auf dieses Thema, wobei er auch nicht vor dem Darknet haltmacht. Funke versucht mehr über das Märchenbuch herauszufinden. Bogatsu hat keinen Ansatz für Ermittlungen, daher gibt sie den beiden 3 Wochen Zeit um etwas zu finden das Ermittlungen rechtfertigt. Durch die Spurensuche von Becker bringt er sich und seine Partnerin schon bald in Gefahr. Das Cover passt zum ersten Teil, sieht zwar wieder eher nach Jugendbuch aus, zeigt aber diesmal alles wichtige Elemente, die auch im Buch vorkommen und gefällt mir gut. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte werden bildhaft dargestellt, die Charaktere nicht ganz so, wobei man Becker und Funke ja auch schon aus dem 1. Teil kennt bzw. kennen sollte. Im 2. Teil geht es um einiges fachlicher und sachlicher zu, zudem läuft einem schon ein Schauer über den Rücken, wenn man den Kannibalismus hier genauer unter die Lupe bekommt. Becker ähnelt jetzt noch mehr dem Autor, auch wenn einige Unterschiede definitiv bestehen, aber dieser Autismus, diese Verbissenheit, der Vegetarismus, das alles hat auch der Autor selbst zu bieten. Der Fall selbst konnte mich wieder faszinieren; interessant war auch, dass man weite Teilen des Buches auch aus Sicht des Täters erzählt hat, was im 1. Teil nur kurz der Fall war. Allerdings war dem einigermaßen geübten Krimileser schon beim ersten Auftauchen der Figur klar, wer der Täter ist. Es gibt einen neuen Kommissar, was verständlich ist, da dieser Teil in Berlin spielt. Seltsam hingegen ist, dass die Schulden, die Becker im 1. Teil begleiteten und ihm daher sogar der Strom abgedreht wurde, hier mit keinem Wort erwähnt wird. Im Gegenteil ist Becker hier lange Zeit in seiner Wohnung und schaut sich im Internet und Darknet um. Diesen Bruch konnte ich gar nicht verstehen, wofür es auch einen Punkteabzug gibt. Der Spannungsbogen ist hoch. Viel Spannung ist auch daher bedingt, dass man hier fachliches erfährt, auch wenn man es vielleicht gar nicht so genau wissen will. Aber das ist man vom Kriminalbiologen ja auch gewohnt - und mir gefällt es. Da ich das Hörbuch gehört habe, kommen jetzt noch ein paar Worte zum Sprecher Jan Katzenberger: Einerseits war ich enttäuscht, dass der Autor nicht sein Buch selbst eingesprochen hat, auf der anderen Seite könnte bzw. konnte ich mir Mark Benecke aber nicht als Sprecher eines Krimis vorstellen, auch wenn es sein eigener ist. Jan Katzenberger macht seine Sache ausgezeichnet: er hat eine angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo. Zudem versucht er den verschiedenen Charakteren durch Betonung und Stimme verstellen einen eigenen Touch zu geben. Eine Seltsamkeit möchte ich noch erwähnen: Im 1. Teil bestehen (als Download) manche Kapitel nur durch die Ansage des Kapitels, die dazu noch lauter als der normale Text ist. Die Sinnhaftigkeit dahinter verstehe ich nicht, ich vermute hier eher einen kleinen Fehler. Fazit: Fachlicher als der 1. Teil, aber nur geringfügig schlechter. 4,5 von 5 Sternen
Kommissarin Maike Pech lässt sich von Berlin nach Niederteerbach, ein Dorf nahe Köln, versetzen. Der Grund dafür liegt in ihrer Vergangenheit, der sie schon einmal in den Ort gebracht hat. Gerade angekommen, wird in der Arrestzelle die Leiche einer jungen Frau gefunden. Dabei wurde die Mauer vor 15 Jahren errichtet. Da hier natürlich auch Forensik und Rechtsmedizin gefragt sind, beordert sie ihre Schwägerin und beste Freundin seit Kindstagen, Zoe Iyeke Schwäfel, an den Fundort. Bei den Ermittlungen hat sie es nicht nur mit dem ehemaligen Chef der dortigen Polizei zu tun, sondern auch mit einem Reporter und der Bürgermeisterin, die sehr speziell und im gleichen Gebäude wie sie arbeitet. Das Cover des Buches zeigt zwar die Silhouette eines Dorfes am unteren Rand, das Hauptcover hat allerdings nur sehr peripher bis gar nicht mit dem Buch zu tun. Allerdings finde ich es gut gemacht; es macht neugierig und gefällt mir. Das Buch ist der Beginn einer Reihe um die beiden Ermittler Pech und Schwäfel, die zuerst als Hörbuch erschienen sind. Hinter dem Pseudonym Robin Fuchs stecken die 4 Autoren Christian Handel, Andreas Suchanek, Nica Stevens und Jana Ronte. Als großer Fan von Andreas Suchanek, der zuletzt ja auch mit Nica Stevens zusammen eine tolle Thriller-Trilogie geschrieben hat, wurde ich natürlich auf das Buch aufmerksam. Suchanek ist bekannt durch seine tollen Wendungen und Plots die über mehrere Teile einer Reihe gehen (wie auch hier die Handlung über die Vergangenheit der beiden Ermittler), meist im Fantasy-, SF- oder Jugendbereich, wo er ebenfalls schon eine Jugendkrimi-Reihe veröffentlicht hat. Ein Dorf- bzw. Provinzkrimi, also ein Krimi mit Humor allerdings hat er zuvor noch nicht hervorgebracht. Die beiden anderen Autoren kannte ich bisher noch nicht. Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Spannung ist das ganze Buch auf hohem Niveau; wobei allerdings Maike bei den Ermittlungen immer wieder vergisst, wo die Leiche gefunden wurde, ansonsten könnte sie leicht einige Verdächtige ausschließen. Auf der anderen Seite erfuhr sie dadurch erst sehr wichtige Sachen, die sich wie ein Puzzle langsam zusammenfügten. Der Humor ist genau meines; meist eher trocken, aber dafür umso amüsanter. Vor allem die Bürgermeisterin, aber auch viele Aussagen der Protagonisten (v.a. von Maike) waren einfach köstlich. Die beiden Ermittlerinnen sind auch glänzend charakterisiert und passen perfekt (zusammen mit ihrem Team aus Köln) in eine Reihe. Die Spannung ist natürlich auch dadurch hoch, da ein weiterer Fall ja über mehrere Bände geht und man auch diesbezüglich schon als Leser dem Täter auf die Spur zu kommen versucht. Erste Verdächtige konnte ich schon ausfindig machen, obwohl man erst wenig über diesen Fall aus der Jugend von Maike und Zoe erfährt. Mich konnte dieser Auftaktband auf jeden Fall glänzend unterhalten und Teil 2 kommt in Kürze dran. Fazit: Geniale Auftakt einer Dorf-Krimi-Reihe des Autorenquartetts. 5 von 5 Sternen
Eine blutleere weibliche Leiche wird in der Öffentlichkeit aufgefunden. Hauptkommissarin Christine Peterson übernimmt den Fall. An ihrer Seite hat sie neben Professor Frenzel, dem Rechtsmediziner, auch die junge Kollegin Alina Brinkmeier. Zusätzlich fordert sie Unterstützung von Bastian Becker an. Dieser arbeitete früher mit ihr zusammen, jetzt ist er in Berlin ein Privatermittler, der von Albträumen gequält wird und seine Schulden nicht bezahlen kann. Zusammen mit seiner Partnerin Janina Funke mischt er bei den Ermittlungen mit. Alina verfolgt den Ansatz von Vampirismus. Als eine 2. Leiche gefunden wird, macht der Innenminister Druck, und es wird auch prompt der Real-Life-Vampir Dulac verhaftet, der kein Alibi hat und die Tat auch nicht abstreitet. Doch Becker glaubt nicht an seine Schuld und muss zu unkonventionellen Mitteln greifen. Währenddessen sorgen Verschwörungstheorien im Internet für Demonstrationen angeführt von Dr. Q, einem Querdenker der schlimmsten Sorte. Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, auch wenn es eher zu einem Jugend-Krimi als zu einem Crime Noir passt. Ich durfte schon einige Bücher des Autors lesen, der ja auch durchs Fernsehen als Experte bekannt ist. Bei einem Vortrag von ihm, stieß ich auf dieses Buch und war doch überrascht, da ich mir den doch eher nüchternen Wissenschaftler schwer in der Rolle eines Krimiautors vorstellen konnte. Tatsächlich legt der Autor aber in diesem Krimi weniger Wert auf wissenschaftliche Finessen, sondern konzentriert sich auf die Hauptcharaktere und die Wendungen, die das Buch zu bieten hat. Der Schreibstil ist ausgezeichnet; die Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt, auch wenn die Stadt in der die Morde passieren, namenlos bleibt. Der Plot ist sehr interessant gewählt und verbindet unkonventionelle Ermittler mit Themen, die immer wieder aktuell sind (z.B. Druck aud die Ermittler und Verschwörungstheoretiker). Der Spannungsbogen ist gut, könnte aber definitiv noch höher sein. Dennoch hat es Mark Benecke geschafft, dass ich das Buch mit 232 Seiten sehr schnell zu Ende gelesen habe, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Dazu trägt vor allem Bastian Becker bei, der mir sehr gut gefällt und wohl die eine oder andere Gemeinsamkeit mit dem Autor aufweist. Der Täter selbst wird für Krimi-Fans keine wirkliche Überraschung sein, dafür umso mehr die Story, die der erste Band und der erste Versuch einer fiktiven Krimi-Story ist. Band 2 liegt schon bereit und ich freue mich. Fazit: Solider Krimi-Auftakt von Dr. Made. 5 von 5 Sternen
Sals beiden Kinder sind verschwunden. Der alte, seltsame Fischer Deon zeigt ihm, wie er seine Kinder wiederbekommen kann. Doch dafür muss er 7 Bewohnern des Dorfes Paternoster helfen und dazu auch die Vergangenheit des Fischerdorfes ergründen. Dabei wird er Liebe in seinen verschiedensten Formen antreffen. Das Cover ist wunderschön und passt zum Inhalt, obwohl es nichts über das Genre verrät. Der Schreibstil des Autors ist primär gut, allerdings werden die Charaktere nicht wirklich beschrieben, was mich normalerweise stört, da die Figuren irgendwie substanzlos bleiben. Hier allerdings hatte ich trotz der mangelnden Beschreibung sofort Bilder in meinem Kopf; genau wie es sein soll. Was mich auch noch störte, ist, dass von Sal immer als Junge gesprochen wird. Wenn er aber 2 Kinder hat, die mindestens 10 Jahre alt sind, ist es definitiv ein Mann. Dies könnte aber natürlich damit zusammenhängen, dass die Bücher des Autors immer einen Jungen im Fokus und im Titel haben. Dabei erinnert der Schreibstil etwas an Éric-Emmanuel Schmitt, der ebenfalls viele Geschichten zum Nachdenken geschrieben hat. Der Plot ist hervorragend gewählt und ausgearbeitet; die Message und die Emotionen kommen beim Leser an. Am Anfang gibt es 3 Handlungsstränge, die sich dann bald vereinen. Dies war zu Beginn etwas verwirrend, gefiel mir aber im Nachhinein recht gut. Allerdings hätte der Autor noch viel mehr aus dem Buch und dem Leser herausholen können. Hätte man die Szenen, in denen die 7 Personen mit ihrer Vergangenheit und Zukunft konfrontiert werden, besser ausgefeilt, wären die Emotionen noch viel deutlicher ausgefallen. Bei der 1. Person war dies noch einigermaßen vorhanden, danach wurde es leider immer weniger. So hätte das Buch statt knapp 180 Seiten leicht um 100 Seiten mehr haben können und der Leser wäre dennoch nicht gelangweilt worden; im Gegenteil: man hätte noch mehr gefühlt und wäre in das Buch versunken. Durch die überschaubare Seitenanzahl, die grandiose Story und die relativ kurzen Kapitel konnte ich das Buch innerhalb eines Tages verschlingen. Fazit: Sehr berührende Story mit tollem Plot, die gerne noch ausgeweitet hätte werden können. 4,5 von 5 Sternen
Connie, die trotz Matura als Küchengehilfin arbeitet, ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Als in die Nachbarwohnung im Gemeindebau eine neue ausländische Familie einzieht, steht plötzlich immer öfter deren Kind vor Connys Tür. Irgendwann sind dann die Eltern weg und Conny steht mit ihrer neuen Arbeitskollegin Hana und dem Kind alleine da. Doch wie soll sie sich um das Kind kümmern, wenn sie schon nicht ihr eigenes Leben in den Griff bekommt? Das Cover ist nicht sehr ansprechend, passt aber genauso wie der Titel zum Buch, wobei man den Zusammenhang erst spät zu lesen bekommt. Der Schreibstil der Autorin ist relativ einfach; leider werden Charaktere und Orte nur sehr mangelhaft dargestellt. Auch dass das Kind weder einen Namen noch ein Geschlecht hat, trägt dazu bei, dass sämtliche Protagonisten sehr eindimensional wirken und im Kopf des Lesers/der Leserin keine Bilder entstehen können. Aus eben diesem Grund ist man auch nicht fähig mit den Charakteren irgendetwas mitzufühlen. Der Plot, der sich im Klappentext interessant anhört, ist letztendlich kaum eine Handlung - es geht hauptsächlich um die Arbeit und/oder das Kind und wirkt alles wie Routine. Was mich dann richtig nervte, war Connies ewiges "Mh" oder ab und an "Mhm" als Antwort. Zudem wirkt das Buch so, als ob in Wien nur Ausländer leben würden, denn neben Conny sind nur der Koch Andreas und die Restaurantbesitzerin Berta scheinbar Österreicher und haben diese Staatsbürgerschaft (naja die Dame vom Amt und die 2 Polizisten natürlich auch). Ich, als Landsmann der Autorin, verstand alles, was Lesern aus Deutschland möglicherweise einiges erschweren könnte. Doch trotz der sehr überschaubaren Handlung war das Buch schnell zu lesen und man wollte wissen, ob endlich mal was passiert. Am Ende des Buches gibt es dann auch keinen wirklichen Abschluss, was ebenso ärgerlich war. Fazit: Wenig Handlung mit kaum greifbaren Charakteren. 2,5 von 5 Sternen
Die 15-jährige Alia zieht mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Freund Marco - fast 300 Kilometer entfernt von ihrem Bruder, ihrem Vater und ihrer besten und einzigen Freundin Hannah. In der alten Schule war sie fast schon unsichtbar; in der neuen findet sie Anschluss bei Valentin, Rieke und Lorena. Ihr Stiefbruder Colin, dessen Zimmer sie erhalten hat, versucht alles um sie loszuwerden. Dazu passen auch die Drohnachrichten, die sie in der Schule erhält. Doch Colin verneint dies. War es etwa einer ihrer Freunde? Das Cover ist nicht sehr auffällig, passt aber wunderbar zum Inhalt sowie zum 1. Teil und gefällt mir auch in seiner Einfachheit ausgezeichnet. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll; Charaktere und Orte werden bild- und glaubhaft dargestellt. Insgesamt ist der Schreibstil für ein Jugendbuch absolut angepasst; man kann sich aber auch im Alter daran erfreuen. Der Plot ist gut durchdacht. Auch wenn die Handlung des 1. Teils auf Anhieb spannender wirkt, entwickelt sich auch hier eine tolle Story, die mit Spannung nicht geizt. Erzählt wird aus Alias Perspektive, wodurch man sich noch mehr mit Alia verbunden fühlt, auch wenn sie (wieder) ein außergewöhnlicher Charakter ist, deren Schweigen und Verhalten insgesamt man manchmal fast nicht nachvollziehen kann. Ebenso wie ihre Mutter, die sehr oft mit Alia auf Konfrontation geht. Das Buch spricht - genial in die Handlung integriert (wie schon im 1. Teil) - aber auch sehr ernste Themen an. Mich konnte die Story auf jeden Fall begeistern, auch wenn ich bald 44 Jahre alt werde. Man sieht immer mehr hinter die Fassade der Charaktere und kann sie so auch verstehen und (zumindest teilweise) auch ins Herz schließen. Zudem kann man natürlich sehr gut miträtseln und mitfiebern, was jetzt wirklich geschah - und das in vielen Belangen. Obwohl es eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung gab, ließ ich mich tatsächlich plötzlich auf eine falsche Fährte ein, die eigentlich nur meiner Fantasie entsprang. Die Spannung ist - speziell auch für Jugendliche - auf hohem Niveau und das ganze Buch wirkt in sich abgeschlossen. Das Buch ist der 2. Teil der Little Secrets-Reihe. Da die Hauptfiguren aus Teil 1 hier aber nur Cameo-Auftritte haben, kann man das Buch hervorragend auch für sich alleine lesen, wobei man sicher ein paar Andeutungen noch besser versteht, wenn man den "Would you miss me?" kennt. Fazit: Spannender Jugendthriller, der dem 1. Teil in nichts nachsteht. 5 von 5 Sternen
In einem Mehrfamilienhaus in der Johannisgasse 17 in der Kleinstadt Berg am Starnberger See leben Theo Hagen mit Frau Julia und den Kindern Emma und Lukas, Severin Küpper mit Frau Hannah und Sohn Jonas, Samuel und Cora Lemberg sowie Andreas Tauber mit Frau Marleen und Tochter Charis. Doch plötzlich tauchen immer wieder gehäutete Kaninchen auf. Als dann schließlich Andreas in seinem Arbeitszimmer ermordet wird, versucht nicht nur Mo Celta von der Polizei den Fall zu lösen, sondern auch Julia, die ein Verhältnis mit dem Toten hatte. Das Cover des Buches ist ein echtes Meisterwerk des Genres, das nicht nur perfekt zum Buch passt, sondern auch durch seine Hingucker-Qualitäten, das Buch gleich in die Hand nehmen lässt. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot, der hervorragend konstruiert wurde, bildet den Auftakt zu einer Reihe um Mo Celta, die hier die Ermittlungen übernimmt. Obwohl Ermittlungen auch ein wenig übertrieben ist, denn in diesem Auftaktband nimmt sie nur eine Nebenrolle ein, was aber nicht stört, wenn man keinen Thriller mit Ermittlungsarbeit erwartet. So bleiben Mo und ihr Partner Nico auch farblos und man erfährt eigentlich kaum etwas über sie. Der Beginn war etwas zäh für mich, auch bedingt durch die vielen Namen, an die ich mich erst gewöhnen musste, was dann aber doch nach einigen Seiten gut gelang. Die Geschichte wird im Großteil aus Julias Sicht erzählt, nur dazwischen gibt es Kapitel aus Sicht einer bis zum Ende unbekannten Person, was mir sehr gut gefiel. Doch waren auch einige Fehler zu finden. So wird aus dem Ballett Handman immer wieder Handmani (vielleicht ein Formatierungsfehler) oder in einem Café wird in der Gegenwart geraucht (da möchte ich auch hin). Andere Beispiele sind die Sätze: "Braun denkt über seine Worte nachzudenken" oder "Pizza gegessen und ,Mensch ärgere dich´ nicht gespielt". Die Spannung steigt kontinuierlich an und lädt den Leser/die Leserin ein mitzuraten, wobei es dann am Ende doch einige Überraschungen gibt, mit denen selbst ich als geübter Thriller-Leser nicht gerechnet habe. Dabei wirkt aber alles logisch und nicht überkonstruiert. So konnte mich das Buch letztendlich doch sehr gut unterhalten und ich bin gespannt auf weitere Fälle von Mo, wo sie vielleicht auch mehr in Erscheinung treten darf. Fazit: Nach Eingewöhnung erwartet einem ein spannender Thriller. 4 von 5 Sternen
Scarlett Dyers zieht, nachdem sie in St. Pit für Chaos und einige Todesfälle gesorgt hat, mit ihrem Mann Jacob nach Schottland in die Kleinstadt Woodnock. Als Jacob ein Spielzeuggeschäft eröffnet, scheint auch Scarlett ihren Frieden gefunden zu haben. Doch plötzlich taucht nicht nur ihr Manuskript aus St. Pit auf, sondern sie wird des Diebstahls bezichtigt. Noch schlimmer ist allerdings, dass ihr Mann als Pädophiler diffamiert wird. Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt hervorragend zum Inhalt, aber auch zum 1. Teil. Der Plot ist toll gewählt und es handelt sich um den 2. Teil der "Rote-Rache"-Reihe rund um Scarlett Dyers. Der Schreibstil der (deutschen) Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Man sollte Den Vorgängerband definitiv gelesen haben, wenn man dieses Buch liest. Im Gegensatz zum 1. Band, gab es hier leider keinerlei Überraschungen. Auch wenn der Klappentext es nicht erwähnt, folgt man nämlich Scarletts Gegnerin immer wieder und erfährt nicht nur ihren Namen, sondern auch ihre Beweggründe und Pläne. Hier wäre es definitiv besser gewesen, nicht zu viel zu verraten, denn dann hätte der Leser/die Leserin mitlesen können und der Überraschungseffekt und die Spannung wären höher gewesen. Die Hauptprotagonistin Scary/Olivia kommt trotz ihrer bösartigen Art sehr sympathisch daher und ist mir schnell ans Herz gewachsen. Allerdings gibt es auch einen kleinen Folgefehler: In Teil 1 war Olivia 14 als sie in die Psychiatrie kam, hier wird erwähnt, dass sie 16 war. Insgesamt zeigt das Buch aber auch die Gesellschaft in teilweise leicht zynischer, teilweise auch humorvoller Form wieder. Insgesamt war das Buch schnell zu lesen, was durch die Charaktere, den Schreibstil und den Plot bedingt war. Das Ende des Buches konnte dann doch in gewisser Weise überraschen, sodass man (und natürlich auch ich) auf Teil 3 gespannt ist. Fazit: Während mich der 1. Band total überraschen konnte, ist dieser Teil zu vorhersehbar. Und trotzdem ist er lesenswert. 4 von 5 Sternen
Nachdem der Mörder Lukas Schneider vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, kommt es zuerst online und dann auch real zu einem Mob, der es nicht nur auf Lukas abgesehen hat, sondern auch auf die Polizei und das Rechtssystem. Schließlich verschwindet Lukas, nur seine rechte Hand wird abgetrennt mitten in der Stadt gefunden. Sofija Marković, die verschiedene Spitznamen wie "Quälic" oder "Kaltfront" bekommen hat, holt daraufhin Alex Schwerdt in ihr Team. Er kam nach der Verhaftung von Lukas Schneider vor über 5 Jahren zur Sitte, aber jetzt ist der "Nerd" wieder da. Gemeinsam mit einem mehr oder weniger guten Team machen sie sich auf der Suche nach Lukas und dem Täter. Das Cover des Buches kommt eher unscheinbar daher; natürlich ist es schon irgendwie passend, aber doch ein wenig nichtssagend. Der Schreibstil des Autors ist gut; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Wahnspiel ist der Debüt Krimi von Kilian Eisfeld, doch der Autor, besser bekannt als Daniel Wolf, ist im historischen Genre längst kein Unbekannter mehr. Für diese Story existieren Triggerwarnungen am Ende des Buches, die man berücksichtigen sollte, da sich die Story auf eine vorangegangene Gewalttat bezieht und zu teilen die Incel- und Rechtenszene streift. Das Buch beginnt mit dem Mord, den Lukas Schneider begeht und schließlich dessen Verhaftung. Dies macht den relativ umfangreichen Prolog aus. Dann geht es in die Gegenwart, also 5 Jahre und 3 Monate nach der Verhaftung von Lukas. Dies nimmt dann aber wieder einen großen Raum ein, bis es dann nach fast 100 Seiten wirklich losgeht und die Hand gefunden wird. Bis dahin ist es teilweise etwas zäh, auch die Ermittlungen zu Beginn sind etwas langwierig. Dann nimmt das Buch aber an Spannung und Tempo zu und es beginnt eine ereignisreiche und abwechslungsreiche Jagd nach dem Täter. Bis zum Ende kann hier der Leser mitraten, denn an Verdächtigen mangelt es nicht. Doch letztendlich kann der geübte Krimileser, dann doch relativ früh den Täter identifizieren, nur das wirkliche Motiv bleibt etwas verborgen, obwohl man auch hier viele Hinweise zu Beginn der Kapitel bekommt, die aus Sicht des Täters beschrieben werden. Das Buch hat eigentlich mehrere Ermittler als Alex und Sofija, die allesamt gut als Hauptperson gelten könnten. Und dann natürlich Alex, der immer wieder (auch im Klappentext) als Nerd beschrieben ist - ein typischer Nerd ist er nicht, wenn man die Computernerds aus anderen Büchern, Filmen oder Serien hernimmt, er ist halt einfach ein wenig "nerdig". Da ich sowohl Buch als auch Hörbuch hatte, hörte und las ich parallel, daher möchte ich hier auch kurz das Hörbuch bewerten. Der Sprecher hat eine angenehme Sprechstimme und ein angenehmes Tempo; er bemüht sich den Personen eine eigene Sprechweise zu geben und die Betonung ist gut. Allerdings passieren ihm doch einige Fehler. Neben wenigen vergessenen Silben spricht Johannes Steck zum Beispiel von 2750 Tagen, die Lukas im Gefängnis verbracht hat. Im Buch (und auch mathematisch korrekt) ist aber von 2057 Tagen die Rede. Das Auffälligste ist dann aber Sofija, der der Sprecher einen leichten Akzent gibt, der aber auch nicht immer durchgezogen wird. Etwa in der Mitte des Buches wird dann aber erwähnt, dass Sofija in Deutschland aufgewachsen ist und keinerlei Akzent aufweist. Fazit: Spannender Plot, der etwas benötigt um in die Gänge zu kommen. 4,5 von 5 Sternen für die Leseversion; das Hörbuch bekommt 4 von 5 Sternen.
Carl Panzram muss schon als kleines Kind Qualen erleiden, doch als er in ein katholisches Internat kommt, wird er nicht nur gefoltert, sondern auch das erste Mal vergewaltigt. Auch in seiner weiteren Kindheit ist er früh auf sich alleine gestellt und wird mehrmals von mehreren Männern vergewaltigt. Durch das Internat hat er allerdings gelernt alle Qualen stoisch auszuhalten und wendet sich dem Nihilismus zu, was in selbst nicht nur zum Einbrecher, Überfallenden und Vergewaltiger werden lässt, sondern schließlich auch zum Mörder von Jungen oder jüngeren Männern. Das Cover des Buches ist gut gemacht, passt natürlich zum Buch indem es Carl Panzram zeigt, ist aber nicht sehr auffällig. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden gut dargestellt und die ganze Story wirkt hervorragend recherchiert. Ich liebe ja True-Crime-Stories und dies war bereits das zweite dieses Autors für mich. Tatsächlich sagte mir dieser Mörder und Verbrecher vor dem Buch überhaupt nichts. Das Buch ist stark an der Autobiographie des Mannes angelehnt, über den das Buch handelt. Vieles was über seine Jugend erzählt wird, kann ich mir nur schwer vorstellen, v.a. die vielfältigen Vergewaltigungen die Carl Panzram erleben musste. Aber wenn auch nicht alles aus seiner Jugend stimmen mag, zeigt es doch wie aus diesem Jungen einer der schlimmsten Verbrecher der Zeitgeschichte werden konnte. Und hin und wieder - vor allem am Ende - zeigt sich doch auch ein wenig Menschlichkeit in dem brutalen Monster. Fazit: True-Crime-Liebhaber werden ihre helle Freude haben, allerdings braucht man gute Nerven bei den begangenen Taten. 5 von 5 Sternen
Henning und Lena haben sich gerade von den Strapazen des letzten Falls erholt, als schon der nächste auf sie wartet. Am Ufer eines Sees hängt die Leiche einer jungen Frau kopfüber an einem Baum. Vor ihrem Tod wurde die Frau, die scheinbar ein perfektes Leben zu führen scheint, gefoltert. Und schon kurz darauf wird eine weitere Leiche gefunden, die die Handschrift des gleichen Täters trägt. Die Kinder der Toten bekommen schließlich eine grausame Botschaft vom Mörder. Das Cover ist einfach wundervoll. Es passt nicht nur zum Buch und Genre, sondern auch zum 1. Teil der Reihe und macht richtig Lust sofort zu Lesen zu beginnen. Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Zudem sind auch hier wieder die Ermittler außerordentlich gut geworden, denn sie sind wieder nicht klischeehaft und passen aber sehr gut zueinander. Auch die Handlung/der Plot konnte mich sofort wieder mitreißen. Die Lösung war logisch und ließ keine Fragen offen; allerdings war ab der Hälfte leider schon alles geklärt - zumindest für den halbwegs genauen Leser, der dieses Genre bevorzugt. Die Spannung ist trotzdem von der ersten Seite an auf sehr hohem Niveau und kann damit an die bisherigen Bücher des Autors anschließen, auch wenn es das für mich schwächste Buch des Autors bisher war - aus oben genanntem Grund. Aber das positive überwiegt trotzdem und daher bekommt das Buch auch eine Bewertung, die trotzdem hoch ist. Das Ermittlerteam rund um Lena und Henning gefällt mir so gut, dass ich hoffe, dass sie noch einige Fälle miteinander lösen dürfen. Fazit: Wieder ein spannender Thriller von einem grandiosen Autor, auch wenn vorhersehbar. 4,5 von 5 Sternen
Henning Gerlach bekommt Lena Freyenberg als neue Partnerin. Sie hat ihren bisherigen Partner verloren und ließ sich daher versetzen; auch privat braucht sie eine kleine Auszeit. Auch Henning hat mit seiner Vergangenheit und seiner Ex-Partnerin zu kämpfen. Als eine verbrannte Leiche entdeckt wird und dabei eine Puppe haben die beiden ihren ersten Fall zu lösen. Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Und als Lena geheimnisvolle Päckchen zugeschickt bekommt, sind sie sich sicher einen Maulwurf im Dezernat zu haben. Und der Druck von oben wird immer größer. Das Cover ist einfach wundervoll. Es passt nicht nur zum Buch und Genre, sondern macht richtig Lust sofort zu Lesen zu beginnen. Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben. Zudem sind auch hier wieder die Ermittler außerordentlich gut geworden, denn sie sind wieder nicht klischeehaft und passen aber sehr gut zueinander. Auch die Handlung/der Plot konnte mich sofort wieder mitreißen. Die Lösung war logisch und ließ keine Fragen offen; einen Teil davon kann man schon etwa ab der Hälfte des Buches erraten, aber eben nur einen kleinen Teil. Die Spannung ist von der ersten Seite an auf sehr hohem Niveau und kann damit an die bisherigen Bücher des Autors anschließen. Bis zum Ende reißt der Spannungsbogen nie ab. Das war teilweise echt nervenaufreibend, zumal auch nur Stück für Stück Dinge ans Licht kommen, die alles andere als absehbar waren und mich ziemlich gefesselt haben. Aber genauso muss ein Thriller eben sein. Das Ermittlerteam rund um Lena und Henning gefällt mir so gut, dass ich hoffe, dass sie noch einige Fälle miteinander lösen dürfen. Und den 2. Teil "Das Flüstern der Mütter" habe ich gerade begonnen. Fazit: Wieder ein spannender Thriller von einem grandiosen Autor. 5 von 5 Sternen
Max Falkenburg wurde zum Dekan ernannt. Doch bevor er seinen Job wirklich antreten kann, benötigt die CIA seine Hilfe. Zudem konnte er auch mit Hilfe seiner Frau Jody und seinem Freund Joe entschlüsseln, wo sich ein Artefakt befinden könnte das Jodys Bruder Eddie zurückverwandeln könnte. Paloma sucht mittlerweile in der Sowjetunion einen Verbündeten, denn sie benötigt noch Artefakte. Max, Jody und Joe begeben sich mithilfe der CIA ebenfalls auf die Suche und beginnen im Mailand. Das Cover des Buches ist im Stil der bisherigen Reihe und passt auch wieder optimal zu diesem Teil. Absolut toll wie die Covers hier gemacht werden. Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet; die Orte werden gut beschrieben, ebenso wie die Charaktere. Die Hauptcharaktere werden nicht mehr so gut beschrieben, aber es ist immerhin der 13. Teil der Reihe, der zeitlich auch an dieser Stelle steht. Allerdings merkt man, wie sich die Charaktere doch im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Dieser Teil schließt übrigens direkt an die "Geheimakte Zerberus" an. Die Hauptprotagonisten - allen voran Max - sind einem sowieso schon ans Herz gewachsen. Wie immer ist der Teil neben atemberaubender Action, auch mit einer kleinen Prise Humor gewürzt. Und obwohl es bereits der 13. Band der Reihe ist, gehen dem Autor die Ideen nicht aus. Der Plot ist sowieso - wie immer - sehr gut durchdacht und perfekt recherchiert. Die Spannung ist - ebenfalls wie gewohnt - von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Wie immer wechselten sich die Handlungsstränge ab; sie wurden wieder aus der Sicht verschiedenster Protagonisten und Antagonisten erzählt. So kam ein großer teil der Handlung Paloma und ihren Verbündeten zu, was mir hervorragend gefiel. Zum Schluss erwartet den Leser dann ein noch größerer Cliffhanger als im letzten Teil. Hier hört die Handlung mitten im Geschehen auf, dafür kommt im März 2023 bereits der nächste Teil, den ich kaum erwarten kann und der den Riesen-Cliffhanger auflösen wird. Am Ende des Buches gibt es wieder einige Erklärungen aus der Realität, was ebenfalls sehr interessant war. Genau diese Mischung aus Mythos, Fiktion und Wirklichkeit liebe ich in Büchern und dem Autor ist es in diesem Buch wieder perfekt gelungen dies perfekt zu durchmischen. Ich hoffe, dass dem Autor die sensationellen Ideen nicht ausgehen werden und ich mich noch über einige Bände dieser Reihe freuen darf. Fazit: Spannungsreicher Abenteuer-Action-Roman auf höchstem Niveau. Indiana Jones meets James Bond. Absolute Topempfehlung. 5 von 5 Sternen
Alexandra "Lex" Gracie wird zusammen mit ihren 6 Geschwistern von ihren Eltern gefangen gehalten. Völlig abgemagert, schmutzig und angekettet an ihr Bett denkt die 15-jährige nur an Flucht. Diese gelingt ihr schließlich und die Kinder werden befreit. Als die Mutter im Gefängnis stirbt und Lex - bekannt als Girl A - das Horrorhaus vermacht und sie als Testamentsvollstreckerin ernennt, kommt Lex, die mittlerweile Anwältin geworden ist, aus Amerika zurück nach England. Sie muss sich nicht nur mit ihren Geschwistern beschäftigen, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, die sie damals mit der Psychologin Dr. K aufgearbeitet hat. Das Buch ist bereits unter mehreren Covern erschienen. Das mit dem Familienfoto ist am passendsten, das gelbe am Schönsten. Ich habe die aktuelle Version in Schwarz, die gut gemacht ist, aber nicht so gut wie die vorhergehenden. Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Mit dem Erzählstil hatte ich allerdings so meine Probleme. Die Kapitel sind nach den Kindern benannt, allerdings springt die Geschichte innerhalb der Kapitel mehrmals in den Zeiten herum, was mich teilweise immer wieder verwirrte. Zu Beginn erleben wir Lex wie sie nach England zurückkommt, dann ihre Flucht und dann ist es in 3 Zeitebenen eingeteilt - ihre Kindheit, nach der Flucht und in der Jetzt-Zeit, allerdings eben ohne einen Anhaltspunkt oder irgendeine Stütze. Hier wären vielleicht Datumsangaben oder Überschriften innerhalb der Kapitel hilfreich gewesen. Vielfach wird das Buch auch als Thriller ausgewiesen, vom Verlag allerdings als Roman. Und als solches ist dieses Werk auch aufzufassen, denn ein Thriller ist es definitiv nicht, auch wenn der Plot emotional schockierend und verstörend ist und auch einige Überraschungs- und Spannungsmomente aufzubieten hat. Das Buch ist das Debüt der Autorin und dürfte wohl den Fall der Familie Turpin aus den USA als Vorbild gehabt haben, auch wenn es in anderen Ländern (z.B. Österreich mit der Familie Fritzl) ähnliche Schicksale gab. Was die Handlung gut aufzeigt ist die verschiedenen Schicksale der ehemaligen Kinder und wie sie als Erwachsener damit umgehen bzw. auch deren Adoptiveltern. So kann man, auch wenn nicht alle Protagonisten sympathisch sind, doch auch mit ihnen mitfühlen. Dies gelang mir sogar bei der Mutter an einigen Stellen. Nur ihr Vater und ihre Tante Peggy blieben das ganze Buch unsympathisch, was aber auch Emotionen beim Leser auslöst. Dass die Story ausschließlich aus der Sicht von Lex erzählt wird, hat definitiv seine Vorteile, allerdings hätten andere Sichtweisen das Buch sicher besser gemacht, da an manchen Stellen "Girl A" doch sehr nüchtern erzählt. Insgesamt war das Buch aber doch interessant, auch wenn teilweise ein paar Längen eingebaut waren. Fazit: Emotional schockierend, aber im Erzählstil ausbaufähig. 4 von 5 Sternen
Die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones soll in wenigen Tagen dem beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als nächster Premierminister gehandelt wird, Bypässe legen. Doch als sie nach Hause kommt ist ihr Sohn Zack entführt worden, ihre Babysitterin wurde ermordet und die Entführer überwachen sie. Wenn sie ihren Sohn lebendig wiedersehen will, muss sie den Politiker töten. Jetzt versucht sie im Sinne einer Triage herauszufinden, wen sie retten soll. Doch hat sie überhaupt eine Wahl? Die OP-Schwester Margot beklaut ihre KollegInnen, da sie große Schulden hat. Doch kurz bevor ihre Entlarvung bevorsteht, macht sie im OP eine Beobachtung, die ihr Leben ändern könnte. Detective Inspector Rachel Conaty muss einen schrecklichen Todesfall aufklären. In einem Brunnenschacht wird die Leiche einer alten Frau entdeckt. Ihre Identifizierung gestaltet sich schwierig, denn Zähne und Fingerkuppen wurden dem Opfer entfernt. Wer steckt hinter dieser grauenvollen Tat? Und welche Rolle spielt diese so kühl und kontrolliert wirkende Herzchirurgin? Zudem hat sie noch immer mit dem Schicksal ihres Sohnes zu hadern, der vor einigen Jahren verschwunden ist. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, ist passend und auch in der Haptik hervorragend gemacht. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf maximal hohem Niveau. Zwar ist die Ärztin nicht die sympathische Person, die man sich vielleicht im Vorfeld vorstellt, aber gerade durch ihre Härte, ihre Rationalität und ihre Fehler (z.B. Trichotillomanie) kommt sie einem dann doch wieder näher. Zudem ist natürlich auch die Situation hochemotional und man versucht (obwohl man es wohl nicht will) die Situation durchzuspielen, wenn man selbst an Annas Stelle wäre. Auch die anderen beiden Frauen sind um nichts sympathischer, aber doch sind alle authentisch. Sehr gut fand ich auch, dass die Kapitel jeweils in der Ich-Form der 3 Hauptcharaktere, die ich auch oben genannt habe, geschrieben sind. Auch mit unerwarteten Wendungen wartet das Buch auf und geizt auch nicht damit, Es handelt sich hier im übrigen um das erste Buch des Autors, das auf deutsch erschienen ist, und ich hoffe natürlich, dass noch viele weitere folgen, wenn sie in der Qualität dieses Buches sind. Fazit: Spannender Thriller, der mit den Emotionen spielt, obwohl die Hauptcharaktere keinen hohen Sympathiewert haben. 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung
Die meisten Menschen ohne Medizinvorkenntnisse blicken beim Thema Medizin kaum mehr durch, da das Thema sehr vielfältig ist und auch voller Fachtermini (meist aus dem Griechischen oder Lateinischen) gespickt sind. Zudem ist natürlich auch der menschliche Körper selbst sehr vielfältig mit all seinen Aufgaben. Wichard Lüdje, ein Arzt, und Jonas Köller, Medizinstudent, haben es sich zur Aufgabe gemacht, dies alles auch für Laien verständlich zu präsentieren. Dafür gibt es ihren Medizin-Podcast "Blutige Anfänger" und jetzt auch dieses Buch. Das Cover zeigt die 2 Autoren und ist passend zum Buch und gefällt mir gut. Der Schreibstil ist ausgezeichnet, die beiden schreiben verständlich und informativ. Dabei bleibt auch der Humor nicht zu kurz. Nach einem Kapitel über Erste-Hilfe-Maßnahmen - das definitiv sehr nützlich ist bzw. sein kann - kommen dann die häufigsten Erkrankungen an die Reihe, eingeteilt nach den Organen. Auffallend ist, dass doch einige häufige Erkrankungen, wie Harnwegsinfekte und alles herum (Blase, Nieren) ausgelassen wurde. Auch die Leber und Galle werden nur kurz gestreift. Allerdings ist dies auf 240 Seiten auch nicht möglich und so könnte ich mir einen 2. Teil sehr gut vorstellen. Zu Beginn des Buches befinden sich einige wenige Rechtschreibfehler, die dann aber nicht weiter stören. Neues erfahren habe ich persönlich nicht, aber manches wurde wieder aufgefrischt. Und das hat eben auch damit zu tun, dass ich doch als Krankenpfleger einiges an Medizin lernen durfte bzw. musste. Ich finde aber, dass das Buch wirklich einen tollen Überblick gibt, informativ ist und in einer Sprache geschrieben ist, dass es auch medizinische Laien gut verstehen können. Die Prise Humor tut natürlich ihr übriges dazu und dass die beiden Autoren einen sehr sympathischen Eindruck machen. Bei 2 Kapiteln bekommen sie dann auch noch Unterstützung von einem Experten. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag habe ich allerdings: Skizzen bzw. Abbildungen von den Organen etc. könnten das Verständnis noch etwas verbessern. Fazit: Informativ und locker zu lesen. 5 von 5 Sternen
Eine Freundin von Daniela, der Assistentin von Anwältin Annabelle Hart, ist verschwunden. Die Polizei sieht keinen Grund von einer Entführung auszugehen. Daher sucht der Ex-Polizist und Privatdetektiv Felix Hertzlich nach ihr. Doch kurz darauf verschwindet auch Daniela nach einem Date und nur wenige Tage später wird ihre geschundene und mit Rosen dekorierte Leiche im Haspelmoor gefunden. Felix und Anna gehen von einem Serienmörder aus und beginnen zusammen mit Felix´ autistischer Schwester, die eine exzellente Hackerin ist, zu ermitteln. Das Cover des Buches erinnert etwas an Skandinavien-Krimis und ist (wie auch schon beim 1. Teil) ausgezeichnet gemacht. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Spannung ist von Beginn an sehr hoch gesetzt; auch mit den Hauptprotagonisten Anna und Felix ist der Autorin ein großer Wurf gelungen. Dabei darf man natürlich auch Natalie nicht vergessen, die ein Computergenie und eine Hackerin trotz ihres Autismus ist. Sie alle haben mich ja schon in "Düsterhof" überzeugen können und daher freute ich mich auf ein Wiederlesen und hoffe noch auf viele weitere Male. Diesmal ist der Täter nicht schon so früh erkennbar und der Spannungsbogen ist daher wirklich von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau. Die Kapitel wechseln jeweils den Hauptprotagonisten, sodass man auch tief in die Gedankenwelt des Mörders eindringen kann, was das ganze noch interessanter macht. Das Buch ist als Einzelband definitiv lesbar, obwohl es einige Rückblicke auf den Pferderipper gibt. Ich würde trotzdem empfehlen mit "Düsterhof" zu beginnen. Mich konnte das Buch auf jeden Fall überzeugen. Ach ja. Der Titel meiner Rezension (Eliza Day) spielt natürlich auf einen Song an, der auch im Buch eine sehr wichtige Rolle spielt und erst am Ende genannt wird, aber jedem der von Musik etwas Ahnung hat, werden die Hinweise im Buch den Song vorgeben. Fazit: Spannende Fortsetzung mit interessanten Hauptcharakteren. 5 von 5 Sternen
Clemens Freitag, ein Einzelgänger mit Schulden, kauft über das Internet mit dem Geld seiner verstorbenen Eltern das Leben eines anderen. Er zieht in die ostdeutsche Provinz in einen Ort namens Zaun und übernimmt Haus, Arbeit, Freunde, Hobbys und sogar die Kleidung eines anderen Mannes. Er fühlt sich glücklich dort, bekommt aber immer wieder mysteriöse Nachrichten von einer "Ophelia52", zudem wurde auch vor kurzem ein Ringfinger im Waldsee gefunden. Das Cover des (Hör-)Buches ist primär in seiner Einfachheit aber in auffälliger Farbgebung gut gemacht, allerdings spielt von den Fischen her ein Wels die größte Rolle und das am Cover ist nie und nimmer ein Wels. Der Sprecher des Hörbuchs Philipp Oehme ist ausgezeichnet: Er hat eine deutliche Aussprache, ein angenehmes Lesetempo und eine hervorragende Betonung und gibt auch den Charakteren ihre eigene Note. Das Hörbuch ist in 138 Kapiteln mit jeweils 3 - 4 Minuten aufgeteilt, was mir sehr gut gefiel. Die Charaktere und Orte werden vom Autor sehr gut beschrieben. Die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht und ich dachte mir, dass das eine interessante Geschichte werden könnte. Doch leider kam nie wirklich Spannung für mich auf und der Hauptcharakter Clemens Freitag blieb blass und mir unsympathisch, was sicher auch daran lag, dass er fast ausschließlich mit seinem unpersönlichem Nachnamen genannt wird. Zudem war es manchmal wirklich zäh, da die Handlung scheinbar stehen geblieben war und immer nur herumgeredet wurde. Mit Fortgang wurde die Geschichte - vor allem das Verhalten von Freitag - immer abstruser, was irgendwie kaum mehr in den Plot passte. Zudem kennt der Autor scheinbar den Unterschied zwischen Revolver und Pistole nicht. Dass die Kleidung von Dammwald dann noch Freitag passte, war dann auch ein wenig Zufall zu viel. Am Ende gab es dann eine Auflösung, die keinen wirklich überraschen konnte und auch einige Fragen offen lässt. Wenn also die Frauenzeitschrift "Brigitte" zitiert wird, die über das Buch "Großartiger Psychothriller" schrieb, dann klingt das schon völlig falsch, denn das Buch hat wirklich nichts von einem Psychothriller und wird selbst vom Verlag auch nicht als solcher bezeichnet (Gott sei Dank). Hier kann ich der Redaktion dieser Zeitschrift nur empfehlen einmal einen richtigen Psychothriller mit allem was dazugehört zu lesen. Fazit: Gute Grundidee, aber durch blassen Hauptcharakter und abstruse Abschweifungen zunichtegemacht. 3 von 5 Sternen
Der 17-jährige David hat mit einer Schuld zu leben. Zudem verstoßt ihn sein Stiefvater und seine Mutter, die selbst unter Depressionen leidet, glaubt er sei tot. Er selbst zieht mit wenigen Sachen in ein altes verfallenes Bungalow im Wald und nimmt neben der Schule ein paar Jobs an. Seinen Mitschülern, Lehrern und allen anderen spielt er ein "normales" Leben vor. Doch irgendwann merkt nicht nur David, dass er nicht das Leben eines anderen Leben kann. Seine Mitschüler, Freunde und Zwillinge Finja und Luke kommen schließlich hinter sein Geheimnis und wollen ihm helfen. Doch wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will und mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat? Das Cover ist nicht nur sehr passend, sondern drückt auch sehr viel aus und ist wunderschön. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend, Orte und Charaktere werden bild- und detailhaft dargestellt ohne sich darin zu verlieren. Der Hauptaugenmerk in dieser Young-Adult-Story liegt definitiv bei den Emotionen, die man miterlebt und die das Buch selbst in einem auslöst. Man mag bzw. kann sich gar nicht vorstellen, was David ertragen muss und noch mehr warum er sich nicht helfen lassen will bzw. kann. Doch wer schon einmal mit Depressiven zu tun hatte, besonders wenn als Hintergrund Schuldgefühle mitspielen, kann dies sehr wohn nachempfinden. Insgesamt ist die Geschichte auch nicht gerade unspannend und man hofft, dass David auf irgendeine Weise seine Erlösung findet. Dass es kein klares Happy End gibt, ist zwar schade, aber auch absolut passend zur Story, die sonst eher ins Unglaubhafte abgeschweift wäre. In vielen Büchern gibt es ja zuletzt Trigger-Warnungen, oft finde ich diese übertrieben, wenn Handlungen nur beiläufig und kurz genannt werden. Hier allerdings wäre eine Trigger-Warnung sehr wohl angebracht, denn meine Schlaf-Qualität hat, wenn ich das Buch vor dem Schlafen las, doch gelitten und ich konnte nicht gut schlafen. Und das obwohl ich weder unter Depressionen litt/leide, noch irgendetwas annähernd ähnliches erlebt habe - eher im Gegenteil hatte ich eine mehr oder weniger glückliche Kindheit und Adoleszenz. Und trotzdem dachte ich immer wieder an das Buch und an David. Doch genau das soll auch ein gutes Buch auslösen können - und das hat es mehr als geschafft. Fazit: Bewegender Young-Adult-Roman über Schuld und Depression. 5 von 5 Sternen mit einer absoluten Leseempfehlung
Wie der Titel schon andeutet, geht es hier um die schönste Nebensache der Welt - Sex. Das ganze ist mit interessanten Statistiken und somit auch wissenschaftlich unterlegt. Das Cover des Buches macht das Buch interessant, auch wenn man eigentlich nicht erkennt (außer am Untertitel), um was für ein Genre bzw. um was es hier geht. Mir gefällt das Cover allerdings, und man erfährt im Buch auch, was es mit dem Vogel auf sich hat. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Nach einer kurzen Einführung über das Tierreich, das ich doch interessant fand, kamen dann Statistiken, die ebenfalls gut in den Kontext passten und hervorragend in das Buch eingebaut wurden. Auch die persönliche Meinung des Autors findet seinen Platz. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und immer wieder blitzt auch ein wenig Ironie und Humor durch, was das ganze Buch auflockert. Zu Beginn des Buches ist die Hauptquelle meist "Wikipedia", was ich nicht gut fand. Danach allerdings wird fleißig aus anderen Büchern und Artikeln (mit Quellenangabe) zitiert, was auf eine ausgezeichnete Recherche hindeutet. Insgesamt fand ich das Buch interessant und las es relativ schnell (was bei ca. 160 Seiten auch meist geht). Am Ende gab es dann aber doch einige Wiederholungen zu viel, die ich nur noch schnell überlas. Zum anderen nennt der Autor zwar viele Spielarten und Formen der Sexualität, allerdings lässt er Asexualität, Intersexualität und Transgender total außen vor und erwähnt sie nicht einmal. Daher meine Meinung, dass das Buch an sich interessant ist, es aber zu dem Thema viele andere ausführlichere gibt (manche zitiert der Autor ja auch im Buch). Fazit: Interessant, aber zum Thema gibt es definitiv bessere Bücher. 3,5 von 5 Sternen
Die Journalistin Anna Jones wurde vor 3 Jahren zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie Walsh entführt und von Edward Harris gequält. Während Anna fliehen konnte, blieb Natalie in seinen Fängen bis später ihre Leiche gefunden wurde. Von Edward Harris fehlt nach wie vor jede Spur. Als Anna einen Brief bekommt ist für sie klar, dass ihr ehemaliger Peiniger wieder zurück ist. Nick Coleman, FBI-Agent und Annas Jugendliebe, nimmt zusammen mit der Profilerin Lynette McKenzie die Ermittlungen auf und auch Annas Kollege Zane Newton wird bald mit hineingezogen. Doch schon bald ändert sich vieles und die Ermittler müssen immer schneller handeln. Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ebenso zum Buch. Der Schreibstil der beiden Autoren ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig dargestellt. Von Nica Stevens habe ich bisher noch nichts gelesen, von Andreas Suchanek allerdings schon allerhand. Egal ob Fantasy, Kinder-Fantasy, Jugendkrimi, SF oder Liebesgeschichte - mit allem konnte er mich überzeugen. Und auch bei seinem Thriller-Debut kann er das vollends. Denn was seine Romane ausmacht, ist auch in diesem Buch genug vorhanden: sehr hohe Spannung in hohem Tempo und unerwartete Twists gepaart oft mit kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven will bzw. kann man dann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Plot ist sehr gut durchdacht; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau. Die Protagonisten sind ebenfalls sehr passend, sympathisch und charismatisch. Ob alles ganz realistisch ist, wage ich zu bezweifeln (z.B. die Hackerqualitäten von Zane), aber künstlerische Freiheit darf sein und dient hier eindeutig der Story. Als erfahrener Krimi-/Thrillerleser konnte ich nur einige Teile des Puzzles vorhersehen und auch das waren nur Ideen, die ich dann teilweise auch wieder verwarf. Ich war wirklich gefangen in der Jagd, wo sich beide Parteien gegenseitig jagen und gegen die Zeit kämpfen. So kann ich es kaum erwarten, den 2. Teil der Trilogie zu lesen. Fazit: Temporeicher Thriller mit zahlreichen überraschenden Twists. 5 von 5 Sternen
Die forensische Psychologin Zoe Bentley fliegt zusammen mit dem FBI-Agenten Tatum Gray nach San Angelo, einer Kleinstadt in Texas. Dort arbeiten sie daran einen Täter zu fassen, der junge Frauen entführt, lebendig begräbt und ihren Leidenskampf online überträgt. Doch die beiden Ermittler haben auch noch andere Probleme. Während Tatum mit einer internen Untersuchung zurechtkommen muss, hat Zoe Angst um ihre Schwester Andrea, die von einem Vergewaltiger und Mörder verfolgt wird, der so an Zoe herankommen will. Das Cover ist gut gemacht und passt perfekt zum Inhalt. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte sind bildhaft beschrieben. Mal wird aus Sicht von Zoe, mal aus Sicht von Tatum geschrieben, aber auch von anderen Personen der Rahmenhandlung oder, was mir hervorragend gefiel, aus der Sicht des Täters. Obwohl es der 2. Teil einer Reihe ist, kann man das Buch auch einzeln lesen, obwohl doch einiges aus dem 1. Teil vorkommt. Für mich war es allerdings auch mein Debüt von diesem Autor. Da allerdings viel von Teil 1 verraten wird, empfehle ich doch beim Erstling über Zoe Bentley zu beginnen. Mit den beiden Ermittlern ist dem Autor ein Supergriff gelungen, beide haben ihre Eigenheiten und ihre eigene Geschichte und sind insgesamt sehr sympathisch, obwohl Zoe Bentley (trotz anderem Beruf) in manchen Belangen etwas an Bones aus der gleichnamigen Fernsehserie erinnert. Der Spannungsbogen ist sehr hoch gespannt, bis zum Ende kann man mitfiebern, aber auch miträtseln, wer der mysteriöse Schroedinger (also "Der Bestatter") ist, und wird trotzdem (auch als geübter Krimi- und Thrillerleser) kaum auf die richtige Spur kommen, obwohl es definitiv Hinweise darauf gibt. Das Buch gibt eine logische Auflösung und ist nur in der Rahmenhandlung rund um Zoes Schwester nicht abgeschlossen, was wohl im 3. Teil passieren wird. Den 1. Teil habe ich mir schon geholt und werde ihn nach einiger Zeit lesen, denn wie gesagt wurde doch viel vom Vorgängerteil schon verraten und ich will die Spannung aufrechterhalten. Fazit: Spannender Thriller mit tollen Ermittlern. 5 von 5 Sternen
Der Finanzberater Olivier Cramer wird von seinem Arbeitgeber entlassen. Seit er einen gehypten Modeshop in New York besucht hat und aphrodisierendes Cannabis genossen hat, träumt er allerdings von einem speziellen Geschäft, das er eröffnen möchte. Er zieht in das kleine schweizerische Dorf Quinten, das für sein subtropisches Klima bekannt ist und entwickelt dort mit einer Einwohnerin zusammen ein besonderes Bioprodukt, das nur in einem Flag-Store verkauft wird. Nachdem eine Influencerin, das Produkt empfiehlt, geht der Hype massiv los und trotzdem hat er mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Das Cover sieht einfach super aus; modern und sagt eigentlich über das Genre nichts aus. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Dabei verwendet der Autor einen modernen Schreibstil, der trotzdem einfach zu verstehen ist. Die Leichtigkeit mit dem subtilem, teils persifliertem, spöttischem Humor versetzt den Leser direkt rein in die (Gedanken-)Welt von Cramer. Das Thema des Buches ist ebenfalls sehr aktuell und passt perfekt in die heutige Zeit. Influencer, Social Media, Start-Ups, Hypes um teilweise seltsame Sachen und vieles mehr. Das Produkt an sich klingt natürlich verführerisch und wird auch genauso gut vermarktet, allerdings bedenkt Olivier Cramer vieles dabei (zuerst) nicht. Sowohl die Finanzierbarkeit als auch die Menge der Produktion machen im vorerst keine Sorgen. Interessant war auch den Ort Quinten kennenzulernen, den ich nach dem Buch sehr gerne einmal besuchen würde. Auch die Liebe darf bei so einem aphrodisierendem Produkt natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Fazit: Kurzweiliger Roman mit aktuellem Thema und persifliertem Unterton. 5 von 5 Sternen
Emely versteht sich mit ihrer kleinen Stieftochter gut und auch die Beziehung zu Momos Vater Niklas verläuft sehr harmonisch. Dieser ist aber leider sehr oft geschäftlich unterwegs. Momo verhält sich Niklas meist zurückhaltend, was Emely nicht verstehen kann. Als dann im Nachbarhaus als Feriengast Simon einzieht, ein alter Uni-Kollege von Niklas freunden sich Emely und Momo in kürzester Zeit an, obwohl dieser doch aufdringlich wirkt. Als dann auch noch Patricia, Momos wirkliche Mutter auftaucht und dann tot aufgefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und Momo und Emely müssen sich fragen, wem sie vertrauen können. Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und passt auch hervorragend zum Buch. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut; die Charaktere und Orte werden gut dargestellt. Allerdings hätten viele Figuren noch etwas mehr Kontur vertragen. Der Plot war gut gewählt, hätte aber noch mehr Potential gehabt. Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf hohem Niveau, obwohl man viel der Handlung bzw. Täter schon relativ von Anfang an erraten konnte. Manche Szenen bzw. vor allem die Handlung um Bernhard (die am Anfang etwas verwirrend war, da man erst später mehr erfährt - und daher am Anfang deplatziert erschien) hätte man hier noch viel besser und gründlicher ausarbeiten können. Was mich nebenbei noch störte, waren Sätze, die zuerst in der Vergangenheitsform begannen und dann in der Gegenwartsform endeten, was leider öfters vorkam (Z.B. Er wartete, dass er weiterspielt.). Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch aber doch gut unterhalten.
Nancy "Nannie" Hazle wird 1905 in ein schwieriges Elternhaus hineingeboren. In einer armen Familie muss sie nur arbeiten, ohne sich mit Freundinnen zu treffen oder das Leben zu genießen. Dazu mag ihr Stiefvater sie nicht. Als sie sich verliebt und schnell heiratet, glaubt sie ein besseres Leben beginnen zu können. Doch immer wieder kommt sie vom Regen in die Traufe. Sie ist auf der Suche nach wahrer, romantischer Liebe, doch letztendlich müssen Menschen in ihrer Nähe immer wieder sterben. Das Cover des Buches ist gut gemacht und macht neugierig. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden gut dargestellt und die ganze Story wirkt hervorragend recherchiert. Ich liebe ja True-Crime-Stories und trotzdem war es das erste Buch des Autors für mich, aber sicher nicht das letzte. Da das Buch aus der Sicht von Nannie geschrieben ist, bekommt sie noch mehr Tiefgründigkeit und manchmal kann man sie schon fast (aber nur fast) verstehen, warum sie tut, was sie tut. Das Buch ist mit 123 Seiten (als E-Book-Version) relativ schlank gehalten, wodurch man das Buch auch relativ schnell gelesen hat, was aber auch der spannenden Story und dem Schreibstil des Autors zu verdanken ist, der trotz unnötiger Schnörkel True Crime in eine Romanform bringt. Fazit: True-Crime-Liebhaber werden ihre helle Freude haben. 5 von 5 Sternen
In der Zukunft, wo Teile der Welt durch Klimaveränderungen kaum mehr bewohnbar sind, haben sich einige Staaten aus Europa zu Erimus zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl soll immer gleich bleiben, daher dürfen die genmanipulierten Paar auch nur ein Kind durch künstliche Befruchtung bekommen, wenn zuvor ein Mensch stirbt. Natürlich werden auch nur Partnerschaften eingegangen, die genetisch zusammenpassen. Alle Bewohne müssen Vitamine der Firma Sanaris einnehmen, die sie jeden Monat bekommen. Luke Miller arbeitet als Nachtwächter in diesem Pharmaunternehmen und soll jetzt Nachtwächter im streng geheimen Labor der Firma werden. Dafür dürfen seine Frau Mari und er auch ein Baby bekommen, das sie sich schon lange wünschen. Luke weiß von Gerüchten, was die Vitamine wirklich sind, doch als er im Labor seiner Arbeit nachgeht, bekommt er die Gewissheit über seine Vermutung. Doch die Produktion der Pillen stellt eine echte Herausforderung für ihn und seine Ehe dar. Das Cover ist nicht nur äußerst passend, sondern auch ausgezeichnet gemacht. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben. Ohne große Einleitung steigt man dann in den Roman ein, wo Lukas seinen neuen Job angeboten bekommt. Der Plot ist sehr gut durchdacht und ausgearbeitet; die Spannung zieht sich über das ganze Buch auf hohem Niveau. Das Buch lebt aber nicht nur durch die Spannung, die Charaktere und den Plot, sondern in großer Menge auch durch die Emotionen, vor allem, wenn man sich vorstellt in so einer Zukunft selbst zu leben und möglicherweise - oder gerade erst - in Lukes Lage zu sein. Und das obwohl die Dystopie doch eher nüchtern geschrieben ist (was ich hier nicht negativ meine). Interessant wäre es gewesen, wenn man noch mehr über die Strukturen oder geographischen und politischen Bedingungen außerhalb von Erimus erfahren hätte. Da das Buch in manchen Bereichen aber noch Fragen offen lässt, könnte man dies ja vielleicht in einer Fortsetzung verarbeiten und einbauen. Und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Nicht nur wegen des Potentials, die die Story sicher noch hat, sondern auch, da mich das Ende sonst nicht wirklich befriedigen würde und natürlich wegen der zuvor genannten Punkte bezüglich der Staaten. Hervorragend war auch - wie ich noch erwähnen möchte, dass die Kapitel aus Sicht von verschiedenen Personen geschrieben ist. So wirkt die Story nicht nur noch lebendiger, sondern man erhält auch einige persönliche Informationen über manche Charaktere. Fazit: Wer Dystopien mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 5 von 5 Sternen
Am See Llyn Drych - auf der Grenze zwischen Wales und England - baut der Sänger und Schauspieler Rhys Lloyd das Ferienhaus-Resort "The Shore", das die Anwohner stört. Zu Silvester lädt der Bauherr nicht nur die Shore-Bewohner ein, sondern auch die lokale Bevölkerung. Doch dann wird seine Leiche im See gefunden. DC Leo Brady ermittelt für die Engländer, DC Ffion Morgan, die selbst von dort stammt, für die Waliser. Die beiden kennen sich durch einen gerade erst durchlaufenen One-Night-Stand. Die Todesursache kann nicht festgestellt werden, doch alle, die irgendwie Gelegenheit hatten Lloyd zu töten, haben auch ein Motiv. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der auch zum Buch passt. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden detailreich und bildlich dargestellt. Der Plot ist sehr gut durchdacht und natürlich erinnert die Konstellation mit vielen Verdächtigen auch ein wenig an Agatha Christie. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Die einzelnen Kapitel sind nicht nur aus wechselnder Sicht geschrieben, sondern immer wieder bekommt man auch Gelegenheit in die Vergangenheit zu sehen - und das meist rückwärts. D.h. man erfährt zuerst etwas von Silvester und geht dann bis in den Sommer zurück. Bei diesen Rückblicken erfährt man dann, was für ein Motiv derjenige hätte, Lloyd zu töten. Während Lloyd zu Beginn eigentlich nicht unsympathisch wirkt, wird er es mit Fortgang der Ermittlungen bzw. des Buches immer mehr. Denn auch er versteckt - wie die Ferienhausbewohner und die Bewohner des Dorfes - viele Geheimnisse, genauso wie auch die Ermittlerin Ffion Morgan. Auch als geübter Krimileser konnte ich den Täter nicht vor der Auflösung identifizieren - und auch am Ende kommt es nochmals zu verschiedenen überraschenden Wendungen. Und ganz am Ende gibt es dann auch noch einen Abschluss der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn schließlich gibt es an der walisischen Grenze noch einige Geheimnisse und auch Ffion muss sich über manches klar werden. Auch verschiedene Dramen der Protagonisten werden auch immer wieder hervorgeholt, die doch auch bewegen und überzeugen konnten. Was mich etwas störte, war, dass man der Gifttheorie von offizieller Seite nie wirklich nachgegangen ist. Das erscheint mir dann fast schon ein wenig weit hergeholt, obwohl es natürlich die Spannung im Buch erhöht. Aber da die Autorin früher als Polizistin gearbeitet hat, sollte man das erst recht nicht außer acht lassen. Ansonsten konnte mich das Buch super unterhalten und kann es Krimi-Liebhabern, die gerne miträtseln, nur empfehlen. Fazit: Toller Krimi zum Miträtseln, dazu hervorragendes Lokalkolorit und interessante Ermittler. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung mit den beiden. 4,5 von 5 Sternen
Meine Rezension bezieht sich auf das E-Book, nicht die Audio-CD. Ein Mörder treibt seit Jahren sein Unwesen. Zu Beginn tötete er nur jährlich, jetzt ist er wieder da und tötet schneller. Dabei entführt er auch die aufstrebende Krimi-Autorin Kara Bender, die ein Buch über sein Leben schreiben soll. Die Kriminalkommissarin Nadine Herfurth ermittelt als Leiterin der SOKO, doch ein Fernsehreporter kommt ihr immer wieder in die Quere. Währenddessen erfährt Kara, dass ihr neuer Krimi ein voller Erfolg ist und schmiedet Fluchtpläne. Das Cover des Buches ist passend, auch wenn natürlich kaum mehr ein Autor auf einer Schreibmaschine schreibt - auch im Buch selbst nicht. Es gefällt mir aber ausgezeichnet. Hervorragend ist der Schreibstil der Autorin; Orte und Personen werden bildhaft beschrieben. Der Plot ist hervorragend gewählt und durchdacht; ebenso ist Kara Bender eine tolle Hauptfigur. Die Ermittler rund um Nadine sind eigentlich nur Nebenfiguren, die zwar wichtig für die Story sind, aber nur wenige Kapitel einnehmen, was für einen Krimi ungewöhnlich ist, in diesem Fall aber hervorragend passt. So versäumt man zwar die Ermittlungsarbeit, aber wichtiger und interessanter ist definitiv Kara und ihr Entführer. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte. Auch wenn es Anspielungen zum 1. Band um die Kriminalhauptkommissarin Nadine Herfurth gbit, ist das Buch absolut für sich alleine zu lesen. Gut gefiel mir auch die Geschichte des Puppenmörders, der mitunter sogar Sympathiepunkte sammeln konnte und den man ein bisschen auch verstehen konnte, warum er so geworden ist. Das Ende hat dann eine atemberaubende Überraschung zu bieten, die mich zwiegespalten zurücklässt. Zum einen liebe ich Überraschungen in Thriller, zum anderen scheint es nicht zum Täter zu passen (zumindest für mich) - und notwendig für die Handlung war es ganz am Ende natürlich auch nicht. Aber es soll sich jeder Leser selbst ein Bild dazu machen und ich kann diesen Punkt weder positiv noch negativ bewerten. Die Danksagung am Ende des Buches ist dann in sehr kreativer Form geschrieben. Toll. Fazit: Außergewöhnlicher Psychothriller mit einem Ende, das die Leser spalten kann bzw. wird. 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung
Der 11-jährige Timmy geht nachts wieder mal herum und landet vor dem Haus von Frau Kern, einer netten alten Dame, die ihn ins Herz geschlossen hat. Er glaubt, als Harry-Potter-Fan, einen Dementor gesehen zu haben. Als am nächsten Tag Fr. Kern tot aufgefunden wird, kommt ihre Enkelin Nele um den Nachlass zu sichten. Auch sie freundet sich mit Timmy an und verschwindet kurz darauf spurlos. Neles beste Freundin erhält eine seltsame Nachricht von Nele und macht sich ebenfalls auf die Suche nach ihr. Schon vor Jahren verschwand eine junge Frau, die ebenfalls rote Haare hatte. Das Cover ist ausgezeichnet gemacht, gefällt mir ebenso und passt auch zum vorliegenden Buch. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Die Spannung ist schon von der ersten Seite auf hohem Niveau. Nach 50 Seiten denkt man sich zwar, dass man die Lösung weiß, die Autorin weiß allerdings im Laufe des Buches zu verwirren, sodass nicht nur Timmy, sondern auch der Leser/die Leserin auf den Holzweg geschickt werden, obwohl man eigentlich den Täter schon früh entlarven konnte. Die verschiedenen Charaktere sind einfach passend und machen die Handlung dann auch richtig lebendig. Besonders gut gefielen mir nicht nur die vielen Perspektiven aus der das Buch geschrieben ist, sondern vor allem auch die Rückblicke - und hier vor allem die des Täters. Das Buch endet dann mit einer ein wenig rätselhaften Aussage von Timmy und einem etwas offenen Ende bezüglich Ralf. Am Ende gibt es dann auch noch Leseproben von weiteren Büchern der Autorin, die neugierig machen. Fazit: Hervorragend geschriebener Thriller. 5 von 5 Sternen
Die 35-jährige Ärztin Kate North springt nach einem schweren Schicksalsschlag als Ärztin in der UN-Forschungsstation in der Antarktis ein. Nicht nur eine Narbe hat sie im Gesicht, sie ist auch tablettenabhängig und schwelgt immer wieder in die Vergangenheit. Ihr Vorgänger Jean-Luc kam im Eis ums Leben und immer mehr kommt ihr der Verdacht, dass er ermordet wurde und nicht durch einen Unfall. Als noch jemand stirbt, ist sich Kate sicher, dass ein Mörder sein Unwesen treibt. Doch was kann sie tun? Es ist Winter, es gibt kein Tageslicht und das 12-köpfige Team ist gefangen, denn kein Flugzeug kann unter diesen Bedingungen landen. Das Cover ist außergewöhnlich gut geworden. Es ist mit der Taschenlampe, die das Eis beleuchtet, nicht nur absolut passend, sondern auch durch die Haptik des Eises, die deutlich spürbar ist. Auch das "Innencover" ist hervorragend. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Zu Beginn des Buches gibt es eine Namensliste; wo Rajiv als Brite bezeichnet wird. Im Buch selbst gibt es allerdings neben Kate nur einen weitern Briten, zudem wird Rajiv auch als Inder beschrieben, auch wenn dies (bzw. sein Wohnort) nie angesprochen bzw. erwähnt wird. Das Buch ist aus der Sicht von Kate in der Ich-Form geschrieben, was mir sehr gut gefiel, obwohl mir Kate mit ihrer Ausdrucksweise teilweise zutiefst unsympathisch war. Dies betraf allerdings auch einige andere Charaktere. Die Story beginnt eher gemächlich; die Spannung baut sich langsam auf, bis sie am Ende des Buches am höchsten Punkt anlangt. Als geübten Krimi-/Thrillerleser war der Täter allerdings schon sehr früh klar, auch wenn es die Autorin verstand immer wieder falsche Spuren zu legen und mich unsicher werden zu lassen - trotzdem kam ich von meiner Theorie nie wirklich ab und war so am Ende auch nicht überrascht. Und trotzdem hielt mich das Buch gefangen und konnte mich unterhalten und überzeugen. Fazit: Antarktis-Thriller in klassischer Agatha-Christie-Formation. 5 von 5 Sternen
Gerade sucht die Archäologin noch in Luxor nach einem Grab, als sie nach Alexandria gerufen wird, wo sie ein Relikt bergen soll, das den Weg zur legendären Bibliothek von Alexandria bzw. den Schriften daraus führen soll. Doch auch Grabräuber sind auf der Suche und schon bald kommen sie sich in die Quere. Um den Schatz zu finden, der auch etwas Religiöses beinhalten soll, muss sie Rätsel und Codes lösen um tödliche Gefahren abzuwenden. Das Cover des Buches passt perfekt zum Buch und ist ein echter Hingucker. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig beschrieben. Es handelt sich hier um ein typisches Abenteuer à la Indiana Jones, wobei in diesem Buch hervorragend recherchiert wurde. So kann auch einiges an Wissen übermittelt werden, das in eine spannende, actionreiche Story hervorragend eingebettet wurde. So ist der ganze Plot auch absolut glaubwürdig. Die Nichte von Stararchäologen Howard Carter muss mit ihrem Team viele Rätsel lösen und Gefahren abwehren. Dabei agiert sie als eine Mischung aus Indiana Jones und MacGyver. Und die eine oder andere Überraschung gibt es natürlich auch. Da die ganze Geschichte sehr temporeich ist, braucht sie (oder ihr Team) auch meist nicht allzu lange für die Lösung. Für den Schachcode allerdings tüftelt das Team schon zu lange, denn die Lösung ist wohl jedem, der schon mal in Griechenland war, sofort ins Auge gefallen. Erst recht wenn es sich dann um Archäologen handelt - dies ist unglaubwürdig, auch wenn ich verstehe, dass es zum Teil für die Handlung notwendig war. Dafür muss ich dann doch einen halben Stern abziehen. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich wunderbar unterhalten und freue mich auf weitere Abenteuer um Jill Carter. Fazit: Fans von Indiana Jones und der "Geheimakte" wird auch dieses Buch gefallen. 4,5 von 5 Sternen
Einer Journalistin und Kommissar Wittmann werden Portrait-Fotos einer jungen Frau zugeschickt. Als die Leiche gefunden wird, tauht auch schon das nächste Foto auf und die nächste Leiche. Gemeinsamkeiten gibt es außer den Fotos keine. Frieda Rubens soll dem Team von Marc wieder helfen, doch schon bald kommt das nächste Bild. Das Cover des Buches passt nicht nur zu den Vorgängerbänden, sondern auch gut zur Handlung des Buches bzw. zum Titel und ist ein echter Eye-Catcher. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Obwohl es bereits der 4. Teil um die beiden Ermittler ist, kann man problemlos auch diesen Teil für sich alleine lesen, auch wenn mehrmals auf die Vorgängerbande hingewiesen wird. Auch wenn das ehemalige Verhältnis zwischen Marc und Frieda und die daraus resultierenden Spannungen wieder großen Raum einnehmen, steht doch der Fall im Vordergrund. Der Fall ist nicht nur ausgezeichnet konstruiert, sondern bringt neben erfrischend neuen Ermittlern auch jede Menge Spannung und birgt so für den Leser überraschende Wendungen. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite hoch gespannt. Dazu wird die ganze Geschichte perfekt abgerundet, sodass kaum Fragen offen bleiben. Das Ende endet dann wieder leicht kryptisch, sodass man auf eine Fortsetzung hoffen darf. So hoffe ich auf einen weiteren Fall um das Ermittler-Duo, das mich bisher nie enttäuschen konnte. Fazit: Besser kann man einen Thriller kaum schreiben. Absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.
Das Cold-Case-Team, das eigentlich gar nicht ermitteln soll, bekommt Besuch. Eine junge Frau fragt wegen den Ermittlungen zu einer Vergewaltigungs-Reihe vor 5 Jahren an. Sie war selbst ein Opfer und der Täter hat sie jetzt nochmal angerufen. Das Team rund um den Ex-Staatsanwalt Michael Thomforde nimmt sich des Falls an. Das Cover ist ausgezeichnet gelungen; es passt zum vorliegenden Buch und zur bisherigen Reihe gleichermassen. Der Schreibstil des Autors ist großartig; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt und man merkt auch, dass sich die Protagonisten glaubhaft weiterentwickeln. Der Fall ist perfekt inszeniert; die Charaktere - mit all ihren Fehlern - toll konstruiert. Von der Seite des Rechts weiß der Autor natürlich Bescheid, denn dies ist sein Hauptberuf. Diesmal geht es also um Vergewaltigungen und auch dieser Fall hat jede Menge Brisanz an sich. Der Autor versucht immer wieder auf die falsche Fährte zu führen - so muss auch das Team vielen unnötigen Spuren folgen. Als geübten Krimi-/Thriller-Leser konnte er mich bezüglich des Täters aber nicht hinters Licht führen. Trotzdem war es eine spannende Reise mit dem Team und der Showdown ist echt Weltklasse. Einige Szenen laden auch zum Schmunzeln ein (vor allem natürlich wenn ich an Renates Entwöhnung denke). Ich hoffe auf noch viele Bücher mit den 4 unterschiedlichen Typen, die am Ende letztendlich gar nicht mehr so unglücklich über das Team sind. Fazit: Hervorragende Fortsetzung über das "Loser-Team". 5 von 5 Sternen
Die 6 jugendlichen Freunde Theo, Jakob, Marcel, Eileen, Lena und Hanan haben schon mehrmals das Spiel "Lupus noctis" gespielt - immer an Lost places. Und diesmal hat Theo den perfekten Spielort gefunden - unter der Berufsschule Gunzenhausen befindet sich ein altes Hilfskrankenhaus. Da Hanan ausfällt, nimmt Theo seine Nachhilfeschülerin Josefine mit. Als das Spiel beendet ist, merken sie allerdings, dass der Schlüssel fehlt und sie eingeschlossen sind. So fragen sich die 6 bald, ob sie "Besuch" von jemanden haben oder ob der Übeltäter unter ihnen steckt. Als dann auch noch das Licht ausgeht, beginnt langsam die Panik umherzugreifen. Das Cover ist ein absoluter Hingucker und ebenso passend. Dazu gibt es im Innenteil des Covers einen Plan von diesem Lost place, der auch wirklich existiert. Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Dazu entspricht der Schreibstil dem eines Jugendbuches. Die Charaktere sind verschieden und interessant, denn jeder von ihnen hat seine Geheimnisse, dazu haben die Handlung des Spiels und das Setting schon etwas spannendes und leicht horrormäßiges. Das Buch beginnt mit der Einführung der Charaktere und des Spiels, das so gut erklärt wurde, dass ich es schließlich auch kapierte. Die Erklärung des Spiels wurde super in die Handlung integriert. Einige Geheimnisse sind für erwachsene Thrillerleser leicht zu entlarven. Ebenso ging es mir mit dem "Täter", da ich die Person von Anfang an in Verdacht hatte. Auch das Motiv konnte dann bald nachdem die Freunde eingeschlossen werden, leicht identifiziert werden. Aber wie gesagt ging es mir als erwachsenem und erfahrenem Thillerleser so; viele Jugendliche werden sicher länger dafür brauchen. Dazu machen die Autorinnen auch alles um einem von der richtigen Fährte abzubringen. Nichtsdestotrotz war die Spannung auf sehr hohem Niveau - sie baute sich langsam auf, um dann konstant hoch zu bleiben. Dass aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wird - die 6 eingesperrten und Hanan - war ebenfalls ein kluger Schachzug der beiden. Der Plot ist hervorragend durchdacht und zeigt keinerlei Schwächen. Ich fühlte mich bestens unterhalten und jugendlichen Lesern, die es gerne spannend und gruslig haben, werden das Buch ebenso lieben, wie viele Erwachsene. Ich freue mich sehr bald wieder etwas von diesen beiden Autorinnen zu lesen. Fazit: Spannung pur in diesem tollen Jugendthriller. Absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen
Der Autor entführt uns in seinem 10. Buch über wahre Verbrechen diesmal nach Österreich und schreibt dabei u.a. über Fritzl, Kampusch, Kührer, Foco und den Terroranschlag in Wien. Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zum Buch, ebenso wie zur bisherigen Reihe und ist ein echter Hingucker. Auch hier sind die Fälle wieder glänzend recherchiert und da die die Fälle aus meinem Heimatland kommen, kann ich das beurteilen. Der Schreibstil ist ausgezeichnet. Trotz des doch eher nüchternen Schreibstils kommen aber (wie immer) aufgrund der Fälle und deren Beschreibung Emotionen beim Lesen hoch. Der Autor beschäftigt sich in den meisten Fällen um Täter und Opfer gleichermaßen. Auch das Motiv nimmt eine wichtige Rolle ein, ebenso das Gerichtsurteil und was mit den Tätern in der Gegenwart ist bzw. geschehen ist. Und die Fälle sind zum Großteil wirklich schockierend, und das aus verschiedenen Gründen. Die Länge jeden Falles sind genau richtig, sodass der Fall hinreichend erörtert wird. Dadurch ist auch die Spannung hochgehalten. Das Buch lädt auch wieder dazu ein einfach weiterzugooglen. Einige Fälle waren wieder emotional sehr bedrückend; der Großteil der Fälle ist mir als Österreicher natürlich bekannt gewesen. Fazit: Bereits der 10. Band der True-Crime-Reihe und hoffentlich noch lange kein Ende in Sicht. 5 von 5 Sternen
Joschi verliebt sich in Tom, der damit gar nicht klar kommt, da er nur eine "Freundschaft plus" will und sich noch nicht bereit für eine Beziehung fühlt. Toms Kommilitone Phil scheint ebenfalls Interesse an Tom zu zeigen, obwohl er ja mit Magdalena zusammen ist. Und dann nimmt Tom auch noch einen Nachhilfejob an - beim 16-jährigen Julian, der - so glaubt zumindest Tom - ebenfalls schwul, aber ungeoutet ist. Das Cover ist gut gemacht und passt auch insgesamt zur Reihe. Auf jeden Fall wieder ein attraktiver junger Mann, was absolut passt. Der Schreibstil des Autors ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist hervorragend gewählt; aber vor allem lebt die Story durch die Erzählkunst des Autors. Die Dialoge und das Handeln der Protagonisten sind nachvollziehbar und realistisch, auch wenn das lange Zaudern von Tom für mich nicht immer verständlich ist, aber wichtig für den Plot ist. Auch wenn das Buch explizite Szenen beinhaltet (die im Übrigen auch ausgezeichnet beschrieben sind), steht - wie schon im 1. Teil - doch die Liebe und die Freiheit im Vordergrund. Mit Julian wird eine interessante Figur geschaffen, die im 3. Teil dann die Hauptrolle erhält. Man kann das Buch sicher auch für sich alleine lesen; für ein besseres Verständnis würde ich aber empfehlen zuerst Band 1 zu lesen. Fazit: Tolle Fortsetzung mit tollen Charakteren. 5 von 5 Sternen
Victor Forde trifft in einem Pub einen Mann, der sich als Edward Fitzpatrick vorstellt und dass er mit ihm zu Schule gegangen sei. Victor ist der Mann nicht ganz geheuer, v.a. da er ihm immer im gleichen Outfit begegnet. Doch Victor beginnt sich zu erinnern - an die Schulzeit in einer christlichen Schule, seine gerade zu Ende gegangene Beziehung zu Rachel, seine Berühmtheit, aber auch an den Missbrauch, den er in der Schule miterleben musste. Das Cover des Buches passt zwar zum Inhalt des Buches und zum Thema "Kindesmissbrauch" ist aber für mich nicht wirklich einladend. Kindesmissbrauch wird am Buchrückentext nicht erwähnt, aber im Klappentext und in der Handlung kommt es erst spät zur Sprache, obwohl es schon lange vorher zu spüren bzw. zwischen den Zeilen zu lesen ist. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt und doch spielt sich - wie bereits erwähnt - viel zwischen den Zeilen ab. Der Twist kam nicht wirklich überraschend - auch wenn dies in einer Kritik am Buchrückentext angedeutet wird. Aber dennoch blieb das Ende dann etwas verwirrend. Ich möchte und kann nicht genauer darauf eingehen ohne zu spoilern. Zudem fehlt mir dann ein wirklicher Abschluss des Buches. Das Buch konnte mich unterhalten und auch emotional berühren, aber die Spannung blieb insgesamt doch unter den Erwartungen zurück. Was mir gefiel, war die provokante Art, die der Autor in seinen Worten mitschwingen lässt; allerdings fehlte mir dann manchmal auch die Tiefe in den Vergangenheitsszenen. Auch insgesamt war der Aufbau zeitlich nicht immer klar, sondern eher chaotisch. Hier hätten vielleicht Jahreszahlen zu Beginn geholfen. Fazit: Wichtiges Thema, welches nicht ganz optimal umgesetzt werden konnte, aber trotzdem großteils überzeugen kann. 4 von 5 Sternen
Martin Ruprecht, Chefinspektor des LKA Salzburg soll den Tod eines Kunstsachverständigen untersuchen. Eigentlich sieht alles nach einem Suizid aus, bis Ruprecht eine Entdeckung macht. Nachdem er auch mehrere wertvolle Bilder findet, ist er sich sicher es mit einem Kunsthehlerring zu tun zu haben. Das Cover ist jetzt kein echter Hingucker; ist aber trotzdem gut gemacht. Es wurde nicht nur vom Autor selbst gemalt, es passt auch wirklich hervorragend zum Buch, da es auch um ein Gemälde geht, das wie das Cover aussieht. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Ruprecht selbst erscheint nur am Anfang etwas griesgrämig, schon bald zeigt er aber nur noch seine positiven Seiten, was ihn sehr sympathisch macht. Der Fall selbst ist gut durchdacht; der Spannungsbogen konstant mittelhoch ohne jedoch nach oben auszubrechen. Es gibt keine wirklichen Überraschungen, die Handlung ist aber auch nicht vorhersehbar. Die Kunstszene wird gut beschrieben und das Buch scheint gut recherchiert zu sein. Die Lena-Halberg-Reihe, die der Autor unter einem Pseudonym schrieb, haben mir insgesamt etwas besser gefallen, aber es ist ein solider Auftakt einer Reihe um den sympathischen österreichischen Chefinspektor, der definitiv Potential hat. Was mir ebenfalls sehr gut gefiel, ist, dass das Buch und die Ermittlungsarbeit realistisch dargestellt wird. Fazit: Solider Krimireihenauftakt mit Luft nach oben. 4,5 von 5 Sternen
Die Kunsthistorikerin Anna Bentorp - von ihren Bekannten auch Miss Marple genannt - nimmt als Jurymitglied an einem lokalen Filmfestival teil. Dabei geht es auch um den Regisseur Leopold Wolfenstein, der 1937 tot aufgefunden wurde. Ob Suizid oder Mord konnte nie geklärt werden. Allerdings fehlten die Filmrollen des beinahe fertig abgedrehten Filmes "Das Geheimnis des dunklen Hauses", der auf einem Tagebuch aus der Jahrhundertwende basierte, aber aufgrund von Protesten der betroffenen Familie immer wieder umgeändert werden musste. Ein Fragment dieses Filmes soll nun gezeigt werden, doch es wird gestohlen und schon bald gibt es auch den ersten Toten. Das Cover des Buches wirkt schon geheimnisvoll und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden hervorragend bildhaft dargestellt - mit Ausnahme von Anna Bentorp, die ich nicht einmal altersmäßig einschätzen konnte. Allerdings ist dies bereits der 6. Band rund um Anna und daher ist dies nicht allzu ungewöhnlich. Für mich war es allerdings das erste Buch der Autorin, das man aber ansonsten auch sehr gut als Einzelband lesen kann, auch wenn die eine oder andere Anspielung über die früheren Fälle fällt. Der Plot ist ausgezeichnet gewählt und die Autorin versteht es alle Zeitebenen miteinander zu verbinden und dabei auch alle spannend zu halten. Insgesamt war der Spannungsbogen sehr hoch. Nur in sehr wenigen Ansätzen war etwas vorhersehbar. Die Protagonisten, aber auch insgesamt alle Charaktere, gefielen mir exzellent. Insgesamt kamen (auch bedingt durch die 3 Zeitebenen) viele Namen vor, allerdings kann man diese dann doch gut unterscheiden. Manchmal geht es etwas zuviel um reale Filmgeschichte, wo teilweise dann die Spannung etwas abflaute. Da sie aber sogleich wieder stieg, ist auch dies zu vernachlässigen. Ebenso, dass immer "Alptraum" nach der alten Rechtschreibung geschrieben wird. Da das Buch aber großteils in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts spielt, ist auch dies nicht störend. Zudem ist es v.a. filmtechnisch perfekt recherchiert. Ich fühlte mich ausgezeichnet unterhalten und versuchte auf die Lösung zu kommen, was mir aber nicht gelang. Die Lösung konnte mich dann ebenfalls positiv überraschen. Fazit: Spannender Krimi, der 3 Jahrzehnte umfasst. 5 von 5 Sternen
Manuel Rubey ist auf Tour in Österreich. Doch abseits der Bühne hat er viel Zeit zum Nachdenken. So schreibt der Sänger, Kabarettist und Schauspieler über Neid, seine Schreibkunst, aber auch über Kindheitserinnerungen, SMS und eben auch über die Tour selbst. Das Buch ist ein hochwertiges Hardcover mit Lesebändchen; das Cover zeigt den Autor in nachdenklicher Pose und ist daher auch absolut passend und gut gemacht. Der Autor gefiel mir schon als Künstler als er mit "Mondscheiner" zu singen begann; als Schauspieler bleibt er vor allem als "Falco" unvergessen und 2x durfte ich ihn auch schon live als Kabarettist sehen - 1x solo und 1x mit Thomas Stipsits zusammen. Sein 2. Buch ist für mich allerdings das erste. Der Schreibstil ist ausgezeichnet. Ähnlich wie bei seinem Solo-Kabarett geht es auch hier philosophisch und nachdenklich zu. Und auch der Humor spielt eine große Rolle, wobei seine Programme mehr zum Lachen bieten. Und so fehlte mir auch noch ein wenig mehr Humor im Buch, das mich aber ansonsten hervorragend unterhalten konnte. Was mir sehr gut gefiel, was dass man einen tieferen Einblick in den Menschen Manuel Rubey bekommen hat. Dadurch strahlt es eben auch echte Authentizität aus. Fans des Künstlers werden das Buch auf jeden Fall mögen, wer ihn noch nicht kennt, kann ihn hier kennenlernen. Fazit: Tourtagebuch des Multitalentes Manuel Rubey mit Humor, der aber noch mehr hätte sein können. 4 von 5 Sternen
Der 20-jährige Tom wächst in einem Dorf auf, mit seiner besten Freundin Pia hat er hin und wieder Sex, aber diese will mehr. Währenddessen träumt Tom aber auch von Jungs. Zudem will er eigentlich studieren und nicht in einem Amt Akten herumschieben. Als ihm sein Vater und Pia ein Haus besorgen wollen, ergreift er die Flucht in die Großstadt. Dort angekommen sucht er eine Wohnung und lernt dabei Finn kennen, in den er sich verknallt. Sein ehemaliger Schulkollege und Freund Joschi mit dem er bei der Abschlussfeier bereits rumgemacht hat, wohnt ebenfalls in der Stadt und dieser lebt sein Gay-Sein bereits aus. Das Cover ist gut gemacht und passt auch insgesamt zur Reihe, allerdings ähnelt der abgebildete junge Mann Tom nicht wirklich. Der Schreibstil des Autors ist wundervoll; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Der Plot ist hervorragend gewählt; aber vor allem lebt die Story durch die Erzählkunst des Autors. Die Dialoge und das Handeln der Protagonisten sind nachvollziehbar und realistisch. Auch wenn das Buch explizite Szenen beinhaltet (die im Übrigen auch ausgezeichnet beschrieben sind), steht doch die Liebe und die Freiheit im Vordergrund. Das Leben im Dorf ist hier sicher - auch in der heutigen Zeit - gut nachgezeichnet, allerdings geht es sicher auch nicht immer in der Stadt so offen zu - zumindest nicht bei allen. Einige Fragen bleiben dann noch offen, die aber Lust auf die Fortsetzung machen; wobei am Ende auch eine Leseprobe vom 2. Teil vorhanden ist, die dann die Vorfreude auf den nächsten Teil gleich noch einmal steigen lässt. Fazit: Tolle Coming-Out-Geschichte mit tollen Protagonisten. 5 von 5 Sternen
Der österreichische Kabarettist und Sänger Otto Jaus, der zusammen mit Paul Pizzera das kongeniale Duo Pizzera und Jaus bildet, wollte während der Corona-Pandemie kochen lernen und tat dieser unter Anleitung und Mithilfe seiner Mutter Elisabeth Jaus. Auch Freunde (Paul Pizzera und Michael Niavarani) lud er dazu ein. Die Rezepte mit dazugehörigen Bildern sind in diesem Buch gesammelt. Zuerst einmal ich mag sowohl die Lieder bzw. Programme/Konzerte von Pizzera und Jaus, habe aber auch Otto Jaus schon solo gesehen, als er noch eher unbekannt war. Tja und essen mag ich ebenso sehr. Auch wenn ich gerne neues koste, ist Hausmannskost eben auch eine sehr wichtige und gute Nahrung. Das Buch beginnt mit einem Vorwort von Michael Niavarini, worauf die beiden Autoren folgen. Danach geht es nicht nur mit Hausmannskost-Rezepten weiter, sondern natürlich ist das ganze auch reich bebildert. Die Fotos zeigen nicht nur die Gerichte, sondern auch wieviel Spaß die beiden (bzw. auch mit Hilfe eines Freundes) hatten. Elisabeth Jaus macht dabei einen sehr sympathischen Eindruck; immer hat sie ein Lächeln auf den Lippen. Dazu gibt die Mutter auch immer wieder Tipps um die Reste zu verwerten und natürlich ums Kochen rundherum. Aber auch der typische Humor von Otto Jaus ist in den Texten dazwischen zu finden. Ebenso gibt es dann auch noch Bilder von alten Kochbüchern und von Otto Jaus´ Jugend. Ich finde das Kochbuch absolut gelungen und kann es nur weiterempfehlen. Fazit: Kochen mit Humor gemischt. 5 von 5 Sternen
Commander Liam Mikaelsson wacht wie geplant in seinem neuen Klonkörper auf, wo er mit seinem Team eine Erkundungsmission auf einem bewohnbaren Planeten durchführen soll. Doch er ist scheinbar auf einer "verbotenen Welt" abgestürzt und nur wenige Crew-Mitglieder sind aufgrund technischer Probleme geblieben. Ebenso ist die KI ausgefallen und das Raumschiff ist beschädigt. Dazu ist im Maschinenraum auch noch eine verkohlte Leiche. Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gelungen und Leser des Genres wird es auf jeden Fall ansprechen. Ebenfalls ist der Klappentext sehr gut, denn er verspricht auch einen Krimi im SF-Abenteuer. Einen Krimi würde ich es dann doch nicht nennen, aber ein actionreiches SF-Abenteuer mit Polit-Thriller-Eigenschaften ist es dennoch geworden. Der Schreibstil des Autors ist wieder hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Ich durfte ja schon einige Bücher des Autors lesen, die mir allesamt gefallen konnten, v.a. nach natürlich seine Fantasy-Reihe "Das Erbe der Macht", aber auch seine Jugend-Krimi-Reihe "Ein MORDs-Team" und seine Kinder-Fantasy-Reihe "Flüsterwald". Mit "Heliosphere 2265" gibt es zwar auch schon eine SF-Reihe des Autors, die ich allerdings noch nicht gelesen habe. So war dies das erste SF-Buch von Andreas Suchanek für mich. Vom Schreibstil und vom Plot her konnte mich der Autor hier auch wieder wunderbar erreichen. Wie es in einem SF-Roman nun mal ist, geht es auch manchmal sehr technisch zu, was aber trotzdem alles gut erklärt wurde und auch hervorragend recherchiert. Was mir hingegen etwas fehlte, war die Komplexität die seine bisherigen Bücher immer zu Tage brachten. In diesem Werk taucht sie erst spät und da nur in abgespeckter Form auf. Die Charaktere waren ausgezeichnet gewählt und konnten mich überzeugen und mir auch manchmal - v.a. im Bereich des MedSpecs - ein Lächeln entzaubern. Die Spannung war das ganze Buch über erwartungsgemäß hoch. Eventuell soll es ja eine oder mehrere Fortsetzungen geben, auf die ich jedenfalls sehr gespannt wäre. Das Buch an sich ist aber in sich abgeschlossen und lässt keine Fragen offen. Enttäuscht war ich auch vom Piper-Verlag, der in dieser 1. Auflage des Buches doch ein ordentliches Korrektorat vermissen ließ, sodass sich doch einige Fehler grammatikalischer bzw. auf die Rechtschreibung bezogen, finden ließen. Fazit: Spannender SF-Politthriller, der mich überzeugen konnte. 4 von 5 Sternen
Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest vom Prompter ihre eigene Todesankündigung ab. Nur wenige Stunden später ist sie wirklich tot, aufgefunden von ihrem Ex-Freund, dem Werbemanager Tibor Glaser. Eine Mordkommission übernimmt, allen voran die kleine, dickliche Fina Plank, die von ihrem Partner Oliver nur schikaniert und gemobbt wird. Im Internet häufen sich ähnliche Todesankündigungen mit ähnlichem oder sogar gleichem Wortlaut. Als der Blog-Journalist Gunter Marzik verschwindet und online ebenso eine Ankündigung steht, macht sich Tibor auf dem Weg zu ihm. Doch die Polizei sieht Tibor dabei und Oliver hat ihn von da an als Hauptverdächtigen eingestuft, v.a. als Indizienbeweise gegen Tibor gefunden werden können. Tibor hingegen findet heraus, dass Nadine nicht so freundlich und nett gewesen ist, wie er dachte. Das Cover des Buches gefällt mir ausgezeichnet und macht auf das Buch neugierig. Der Schreibstil der Autorin ist brillant; Charaktere und Orte werden bildhaft und authentisch dargestellt. Der Fall an sich ist zwar abgeschlossen und doch bleiben einige Fragen unbeantwortet. Dies hat aber hauptsächlich den Grund, dass eine zweite Handlung existiert. Denn ein weiterer Täter begeht einen Mord im selben Muster. Dieser wendet sich auch immer wieder an den Leser und bildet den roten Faden innerhalb der abgeschlossenen Thriller-Reihe, in der "Stille blutet" den Anfang markiert. Am Ende des Buches findet sich auch ein Gedicht von Georg Trakl, das gleichzeitig auch die Kapitelüberschriften dieses weiteren Täters ist. Allerdings bleibt auch ein Mittäter von den "Original-Morden" noch im Dunkeln. Ob da ein Zusammenhang besteht? Man wird es in weiteren Teilen erfahren. Der Plot war ausgezeichnet und genial gewählt und das Ende war logisch aufgebaut. Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau, sodass man auch als geübter Krimi-/Thrillerleser kaum auf den/die Täter kommen konnte. Die Ermittler selbst, allen voran Fina, waren mir (trotz Finas Selbstzweifel) absolut sympathisch - natürlich mit Ausnahme von Oliver. Die Sympathie und Antisympathie zu Tibor wechselte oft hin und her - absolut genial. Obwohl v.a. Tibor mehrmals sehr unlogisch reagiert. Aber wer weiß, wie man selbst in ähnlicher Situation reagieren würde? Für mich war es das erste Buch der Autorin, von der ich aufgrund des Erfolgs und des Lobes schon lange ein Buch lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht, sodass es definitiv nicht das letzte Buch der österreichischen Schriftstellerin ist. Da es doch viele kritische Rezensionen zu diesem Buch gibt, bin ich fast froh, dass es das erste von Fr. Poznanski für mich war. Ich fühlte mich auf jeden Fall super unterhalten und fieberte gespannt mit. Fazit: Toller Thriller-Reihen-Auftakt der österreichischen Autorin. 5 von 5 Sternen
Jupp Backes braucht gute Nerven. Nicht nur dass Käthe auf seinem Grundstück eine Minigolfanlage und einen Swimming-Pool errichten will, bekommt er im Zuge eines Austauschprogramms den Mittzwanziger Ole aus Schweden für eine Woche als Assistenten/Praktikanten nach Hirschweiler. Und Jupps Frau Inge will den Führerschein machen, checkt aber dabei nicht viel. Und dann wird auch noch ihr Fahrlehrer überfahren und Jupp muss zusammen mit Ole ermitteln. Nach und nach entdecken die beiden die dunklen Seiten des netten Fahrlehrers. Das Cover des Buches ist wieder sehr passend und auch gut gemacht und passt perfekt sowohl zu diesem Buch und auch zur bisherigen Reihe. Der Schreibstil des Autors ist sowieso grandios. Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben. Und die Hauptprotagonisten entwickeln sich langsam aber stetig weiter, während sie doch die selben bleiben. Auch die Spannung ist diesmal wieder sehr hoch, denn hier ist es auch ein wirklich spannender Kriminalfall, den die Backes zu lösen haben - obwohl natürlich auch der Humor nicht zu kurz kommt. Der Plot ist hervorragend gewählt und erinnert mit den vielen Verdächtigen und den Geheimnissen, die ans Licht kommen an Fälle von Agatha Christie, obwohl in diesem Buch wie immer natürlich der Humor eine wichtige Rolle spielt. Oma Käthe ist wie immer das absolute humoristische Highlight. Und mit Ole hat man eine interessante Figur eingeführt. Über ihn will der Autor eine Thriller-Reihe, die in Schweden spielt, schreiben. Und auf diese bin ich jetzt schon gespannt, da bisher seine Bücher neben der Spannung auch lustig waren. Es ist ein echtes Highlight der Reihe und kann problemlos auch für sich alleine gelesen werden. Den richtigen Täter hatte ich zwar relativ bald auf dem Schirm, aber die Spannung riss nie wirklich ab und der Humor riss nie ab. Dazwischen wechselte ich allerdings doch öfters meine Verdächtigen. Fazit: Krimödie, die durch Humor, aber auch Spannung voll überzeugen kann. Bitte mehr davon. 5 von 5 Sternen
200 Jahre nach dem Untergang des Frachtseglers "Gottfried" soll 2030 zum 200-jährigem Jubiläum der Museumsinsel ein in der Elbe gefundener geheimnisvoller Armreif ausgestellt werden. Und mehrere Parteien wollen diesen Armring: Zum einen ist da die Kuratorin Annabel Lindenkamp, die ihn im Auftrag ihres Mäzens stehlen soll; auf der Seite Lennard Seefischer, der mit einigen weiteren Mitgliedern den Armring für eine reaktionäre Sekte holen soll. Und schließlich ist da auch noch der Verfassungsschutz-Mitarbeiter Tim Morgenstern mit seinem Roboterhund Asimov, der den Raub verhindern will. Und sie alle werden in der Zeit zurückgeworfen. Das Cover des Buches ist zwar sehr schlicht gehalten, gefällt mir aber trotzdem. Der Schreibstil des Autors ist an für sich gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Zudem ist das Buch glänzend recherchiert, was auch die Quellennachweise am Ende des Buches belegen. Der Prolog konnte mich noch nicht wirklich fesseln, da er in mir keine Emotionen auslösen konnte. Danach werden die einzelnen Charaktere dargestellt, die hervorragend gewählt wurden. Dann folgen wir in jedem Kapitel einem anderen Hauptprotagonisten, was die Spannung erhöhte. Spätestens beim 1. Zeitsprung war ich dann gefangen on der Handlung, weil die Spannung sehr hoch war. Allerdings wurden die Rätsel allesamt doch sehr schnell gelöst, was mich dann doch etwas störte. So war zwar der Plot sehr gut gewählt, aber die Handlung war dann einfach zu rasant; hier wäre es besser gewesen das Tempo etwas runterzunehmen. Fazit: Zeitreisethriller, der noch besser ausgearbeitet werden könnte. 4 von 5 Sternen
Die vergewaltigte Leiche der 18-jährigen Jennifer Lawson wird in Glasgow gefunden. DC Brian Harkness soll als Bindeglied zwischen Milligan und DI Jack Laidlaw fungieren, die sich gegenseitig nicht ausstehen können. Der Einzelgänger Laidlaw muss den Mörder schnell finden, denn es gibt einige andere die ihm zuvorkommen wollen. Zum einen gibt es Bud Lawson, den Vater des Opfers, der den Täter töten möchte, ebenso wie der Gangsterboss John Rhodes. Aber auch Matt Mason - ein skrupelloser Buchhalter - und Harry Rayburn - ein schwuler Nachtclubbesitzer - wollen verhindern, dass die Polizei den Täter schnappt. Das Cover passt natürlich zu dem verbrecherischen Glasgow, das hier im Buch dargestellt wird. Mir persönlich ist es etwas zu langweilig und sagt auch wenig aus. Auf der anderen Seite ist das Originalbuch 1977 erschienen und wurde jetzt neu herausgebracht, da Ian Rankin ein Manuskript vom Autor zu einem 4. Laidlaw-Buch (ein Prequel) machte. Und für ein so "altes" Buch passt das Cover dann auch wieder. Und genau dieses Prequel durfte ich auch schon lesen, obwohl ich die Original-Trilogie nicht kannte. Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden detailreich und bildhaft beschrieben. Und doch ist es ein eigenwilliger Schreibstil, der manchmal schon fast lyrisch wirkt und dies liegt sicherlich nicht am Alter des Originalbuches. Das Glasgow wird in diesem Buch - wie auch schon im Prequel - sehr düster beschrieben. Laidlaw ist schon ein einzigartiger, charismatischer Mann, der aber auch seine dunklen Seiten hat. In diesem Buch erinnert er im Zusammenspiel mit Harkness an Holmes und Watson oder Poirot und Hastings. Die Spannung war hoch, obwohl man als Leser mehr oder weniger sowohl Täter als auch Motiv kennt. Insgesamt fühlte ich mich ausgezeichnet unterhalten und könnte mir durchaus vorstellen auch die restlichen 2 Bände noch zu lesen. Fazit: Krimi Noir, der trotz des Alters noch immer aktuell erscheint. 4,5 von 5 Sternen
Nach einer Schulparty verschwindet die 15-jährige Imren spurlos. Ihre Schwester Ella glaubt, sie noch vor dem Elternhaus gesehen zu haben, zusammen mit einem mysteriösen Licht. Ella macht, nachdem ihre Familie zerbrochen ist, eine Ausbildung im Bereich der Mode und lernt mit Marie-Jo ihre beste Freundin kennen, die ebenfalls kein leichtes Leben hat. Die Erinnerung an Imren lässt Ellen aber nie ganz los. Das Cover des Buches ist genial; es ist nicht nur absolut passend zum vorliegenden Roman, sondern ist ein Hingucker, der alleine schon Emotionen auslöst und neugierig auf das Buch macht. Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich. Sie schreibt meist in teils literarischer Belletristik, packt aber immer wieder auch die gewöhnliche Sprache aus, v.a. wenn es um Verbrechen geht. Charaktere und Orte werden bildgewaltig dargestellt; manchmal war es mir fast schon zu prosaisch und ausschweifend beschrieben. Genau dies führte auch dazu, dass der Spannungsbogen immer wieder nachließ (und später wieder stieg), da es an manchen Stellen doch etwas langwierig und zu ablenkend wirkte. Dies hat aber sicher auch damit zu tun, dass man am Anfang erst einmal durchblicken musste, denn es kommen sehr viele Personen vor, die man als Leser vorerst eigentlich nicht in die Handlung integrieren kann. Erst gegen dem Ende zu, wird das ganze aufgelöst. Nicht nur wie alles zusammenhängt, sondern auch das Schicksal von Imren. Da das ganze Buch über viele Jahre hinweg spielt, wo Ella auch immer wieder mysteriöse Erscheinungen hat, aber auch einfach das Leben von Ellen, Marie-Jo, aber auch vielen anderen Darstellern zeigt, kann man hier wirklich schon einem halben Leben der Personen folgen. Gekonnt vermischt die Autorin aber hier die Genres, das ich zuallererst als Drama/Tragödie sehe, das aber gehörige Krimielemente hat, wo der Leser sich nur nach und nach an die Wahrheit herantasten kann. Ein mysteriöser Einschlag gibt dem ganzen Buch dann noch das gewisse Etwas. Der Plot selbst ist hervorragend konstruiert und so konnte mich das Buch auch gut unterhalten. Und auch das Miträtseln und Mitfiebern gefiel mir sehr gut. Was mir noch auffiel, war die Redewendung: "Es regnet Katzen und Mäuse". Hier wurde wohl von der Autorin etwas verwechselt, denn es heißt im englischen "It´s raining cats and dogs". Fazit: Drama-Krimi-Mischung mit Einschlägen aus anderen Genres das in großen Teilen für beste Unterhaltung sorgte. 4,5 von 5 Sternen
Nachdem Cassie erfahren hat, dass ihr Vater ihre Mutter ermordet hat, muss sie immer wieder daran denken. Während sie den Strangulationstod eines Jugendlichen untersucht, meldet sich allerdings ihr Vater - 4 Jahre nachdem er aus der Haft entlassen wurde. Und er behauptet, unschuldig zu sein. Cassie ist hin- und hergerissen, ob sie ihrem Vater Glauben schenken soll und bittet DS Phyllida Flyte um Hilfe. Doch offiziell kann sie in keine Akten von damals einsehen. Das Cover des Buches passt perfekt zum 1. Teil, sagt aber eigentlich nur wenig aus, um was es geht - im Gegensatz zum Originalcover. Allerdings ist das deutsche auffälliger und gefällt mir auch hervorragend. Der Schreibstil der Autorin ist genial; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Obwohl es der 2. Band um Cassie ist, kann man so das Buch auch einzeln lesen. So war es auch bei mir. Mit der Figur von Cassie Raven hat die Autorin eine außergewöhnliche, wohl einzigartige Figur entworfen. Klar gibt es viele Bücher rund um Rechtsmediziner bzw. Pathologen - wie z.B. Temperance Brannan oder Kay Scarpetta - doch Cassie ist total anders. Zum einen fällt natürlich auf, dass sie keine Pathologin ist, sondern eben nur Assistentin der Rechtsmedizin. Zum anderen ist auch das äußere Erscheinungsbild mit Piercings und Side-Cut ein gänzlich anderes. Dass sie dann auch noch erst 25 Jahre alt ist, bisexuell und ein enormes Wissen über Pathologie hat und sehr liebenswürdig und empathisch ist, sind einfach insgesamt Alleinstellungsmerkmale von Cassie. Und nicht zu vergessen, die Toten sprechen mit ihr, auch wenn sie nicht an Geister glaubt, sondern eher, dass das ihr Unterbewusstsein ist. Durch Cassies Art erinnert sie ein wenig an eine Mischung aus Tempe Brennan und Liz aus "IZombie"; aber wie gesagt ich finde Cassie einfach einzigartig. Das ganze Buch ist (v.a. pathologischer Details) ausgezeichnet recherchiert, aber trotzdem auch für Nicht-Mediziner sehr gut verständlich. Auch die anderen Figuren, wie DS Flyte oder Cassies polnische Großmutter sind einfach genial gezeichnet und perfekt in das Buch und die Handlung integriert. Dass die Spannung das ganze Buch über auf höchstem Niveau war, bräuchte ich eigentlich nicht mehr explizit zu erwähnen, tue es aber trotzdem. Den 1. Teil der Reihe werde ich mir schleunigst besorgen und dann hoffe ich natürlich auf noch mehr Bücher über die sympathische Rechtsmedizin-Assistentin. Fazit: Wer Tempe Brennan und/oder Kay Scarpetta mag, muss Cassie einfach lieben. Perfekter Forensik-Thriller. 5 von 5 Sternen und ein Top-Highlight des Jahres.
Hauptkommissar Tom Perlinger soll stellvertretend für seinen Bruder die Goldene Bürgermedaille verliehen werden. Da wird er zu einem Einsatz ganz in der Nähe gerufen. Im Königmühlbach vor der Staatskanzlei werden 2 Leichen gefunden: Der Psychiater Siegmund Berg und sein Klient, der exzentrische Louis von Schönfeld, der nicht umsonst "Märchenkönig" genannt wird. Auch die Todesumstände zwischen Louis und dem echten Märchenkönig Ludwig II. sind ähnlich und es gibt keine Spuren für ein Gewaltverbrechen. Das Cover des Buches passt zur bisherigen Reihe ebenso wie zum vorliegenden Buch. Es ist auch ein optischer Hingucker. Der Schreibstil der Autorin ist wieder ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden spitzenmäßig dargestellt, sodass man die Reihe nicht kennen muss, um in die Handlung reinzuspringen, obwohl es definitiv auch nicht schadet. Die Spannung beginnt bereits mit dem Prolog und ist bis zum Ende auf sehr hohem Niveau. Die Charaktere, die ich ja schon kannte, sind ausgezeichnet gewählt und jeder hat seine Eigenheiten. Der Plot ist super durchdacht; es handelt sich um einen sehr komplexen Krimi, der nebenbei auch noch eine Handlung über die Reihe hat. V.a. über die Mordmethode musste ich lange nachdenken, ohne dass ich zu einem Ergebnis kam. Die Auflösung dafür ist aber logisch und super gewählt. Das Ende des Buches deutet auf ein Ende der Reihe hin, was ich aber natürlich nicht hoffe, denn es gibt sicher noch viele Morde in München mit historischem Vorbild aufzuklären. Fazit: Spannender Regionalkrimi, der jeden Krimi-Fan begeistern kann. 5 von 5 Sternen
Lukas und Ella werden als Beschützer des Flüsterwalds gerufen. Ein Hilferuf kommt aus aus einem der anderen Flüsterwälder, doch die Blinzelbahn wurde sabotiert, sodass sie nicht dorthin reisen können. Zusammen mir der Elfe Felicitas, ihrer Katzenbeschützerin Punchy und dem Menok Rani machen sie sich auf die Suche nach dem Meisterschlüssel, der die Blinzelbahn wieder instand setzen kann. Doch ist es nicht so leicht daranzukommen und auch dann ist die Aufgabe noch nicht erledigt und der Flüsterwald gerettet. Das Cover ist toll gemacht und passt perfekt zum Buch und zur bisherigen Reihe. Wie auch die Illustrationen im Buch (am Kapitelanfang) stammt es von Timo Grubig. Sie sind kindgerecht und detailreich gezeichnet und passen perfekt zum jeweiligen Kapitel. Der Buchschnitt in blauer Farbe mit Sternen und einer Eule ist grandios. Der Autor ist ja durch seine genialen Einfälle v.a. im Bereich der Fantasy für Erwachsene bekannt. Seine Reihe "Das Erbe der Macht" wurde ja zurecht mehrmals ausgezeichnet. Hier versucht er sich das Genre kindgerecht zu verpacken. Und das ist ihm gelungen. Klar ist es nicht so komplex wie seine Erwachsenen-Reihen, trotzdem wird dieses Buch nicht nur Kindern ab 9 Jahren viel Spaß bereiten. Zudem ist (in diesem Genre besonders wichtig) auch hier wieder einiges an Humor zu finden. Aber die Hauptsache ist natürlich die Spannung, die wieder von der ersten bis zur letzten Seite andauert. Extrem temporeich bekommen es die Freunde zum Auftakt der 2. Staffel mit einem neuen Gegner zu tun. Die Handlung ist seit dem 1. Band sehr komplex aufgebaut, was man vom Autor gewohnt ist. Allerdings ist diese Komplexität sicher altersgerecht gestaltet. Die ganze Geschichte ist - wie schon die 1. Staffel - stimmig und konnte mich überzeugen. Fazit: Fantasy-Abenteuer für Kinder von 8 - 99 oder darüber hinaus. 5 von 5 Sternen
Jens ging gerade als Kriminalpolizist in Pension und zog zu seiner neuen Freundin Catherine nach Cassis in Frankreich. Da meldet sich sein alter Schulfreund Egon, den er schon Jahre nicht gesehen hat und lädt ihn zu sich nach Trinidad ein. Jens merkt gleich, dass sein Freund seine Hilfe benötigt und fliegt alleine nach Trinidad. Doch neben traumhaften Stränden gibt es dort auch eine hohe Kriminalitätsrate. Das Hardcover erscheint hochwertig mit Lesebändchen, auch wenn die Bindung nicht ganz optimal ist. Das Cover ist relativ einfach gestaltet; bis auf den Tukan in grauem Rechteck eigentlich nur weiß mit schwarzer Schrift. In oder trotz seiner Einfachheit ist es aber wunderbar gelungen und gefällt mir, da es auch zum Buch passt, obwohl es nicht viel über die Handlung aussagt. Der Schreibstil des Autors ist klar und gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt; ja manchmal liest es sich schon fast wie ein guter Reiseführer. Die Handlung selbst ist interessant und lebt vor allem durch die Charaktere und die Örtlichkeit. Die Spannung war immer auf mittlerem Niveau - aber ist eben auch kein Thriller/Spannungsroman. Dass das ganze in der Jetzt-Zeit spielt, macht das ganze noch plastischer, denn auch COVID 19 kommt hier vor, auch wenn es nicht zur Handlung an sich gehört. Zu Beginn war mir unklar, wie Jens sich auf diese Reise begeben konnte, schließlich hatte er mit seinem "Freund" Egon seit seiner Jugend keinen Kontakt mehr. Nach und nach merkt man aber die Unsicherheit und Naivität die Jens an den Tag legt und versteht seine Beweggründe etwas besser. Der Begriff der Trinität spielt im Roman dabei eine zentrale Rolle: So wird in dreifaltiger Weise der Begriff thematisiert: das Land, der Glaube und die damit verbundene heilige Dreifaltigkeit und zusätzlich die Rolle von Trinidad, der der Name der Frau Egons ist. So schließt sich hier auch ein wenig der Kreis und beschreibt die Handlung bzw. das Genre am besten. Dass das Buch aus Sicht von Jens geschrieben ist, gefiel mir ebenfalls ausgezeichnet, da es die Emotionen noch näher zum Leser bringt. Es regt den Leser zum Nachdenken an und konnte mich prima unterhalten. Nur das Ende war mir etwas zu schnell. Während die Handlung sonst eher gemächlich wächst, endet das Buch dann mehr oder weniger abrupt. Man hat zwar noch ein letztes kurzes Kapitel, dass dann etwas in der Zukunft spielt, aber es blieb doch vieles ungeklärt. Vor allem wird kurz vor dem Schluss auch erwähnt, dass Egon monatlich hohe Summen aus Frankfurt bekommen hat - nimmt es also in die Handlung auf - und erwähnt es dann nicht mehr. Fazit: Unterhaltsamer Roman, der zum Nachdenken anregt. 4 von 5 Sternen
Hagen Jankowski ist Fußballspieler in der 1. Bundesliga beim 1. FC Schwarz-Gelb. Nach einem Kreuzbandriss macht ihm sein Knie immer noch Probleme, obwohl medizinisch alles in Ordnung ist. Silvia, die Frau seines Trainers Peter Müller schlägt vor zu einem Reiki-Meister zu gehen. Peter selbst glaubt zwar nicht daran, geht aber mit Hagen zu dem 28-jährigen Christian, der sich sofort zu Hagen hingezogen fühlt. Doch seine Professionalität siegt und praktisch sofort kann Hagen wieder voll mittrainieren. Allerdings hat Hagen seither Träume, wie er Sex mit Mannschaftskollegen und Christian hat. Als Christian sich bei einer weiteren Sitzung als homosexuell outet und Hagen mitteilt, dass dieser auch schwul sei, eskaliert die Situation und Hagen gibt als Grund an, dass ihn Christian unsittlich berührt hätte. Hagens Träume bleiben und schon bald küsst er in alkoholisiertem Zustand seinen Mannschaftskapitän. Das Cover des Buches ist zwar einfach gemacht, ist aber sehr passend, auch wenn der abgebildete Mann eine falsche Frisur hat. Es gefällt mir gut. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere, aber auch Orte werden bildhaft dargestellt. Die Story ist ehr gut gewählt, denn tatsächlich gibt es bis heute keinen Profi-Fußballer in Deutschland und Österreich, der sich in seiner aktiven Zeit geoutet hat. Zudem spricht das Buch aber auch andere wichtige Themen an: Umweltschutz, die Psyche und damit verbundene alternative Heilformen. Der Plot ist hervorragend beschrieben, sodass man mit Hagen mitfühlen kann. Ok, die vielen Partys bei Profi-Fußballspielern kann ich mir mit dieser Menge Alkohol nicht vorstellen, aber sie sind auch wichtig für die Geschichte. Das Buch lebt von den verschiedenen Gefühlen, die auch der Leser erlebt, wobei auch Humor nicht fehlen darf. Dazu gibt es sehr explizite Szenen (v.a. aus den Träumen von Hagen), die wohl einen FSK 18 - Schutz brauchen. Aber auch diese sind wundervoll realistisch geschrieben - soweit Träume eben realistisch sind. Meiner Meinung nach könnte der Profi-Fußball so mutige Spieler gebrauchen, denn ich glaube, dass es für den Großteil der Fans und Mitspieler kein Problem wäre, wenn es geoutete schwule Spieler gäbe. Fazit: Tolle Geschichte mit expliziten Szenen, die auch zum Nachdenken anregt. 5 von 5 Sternen
Ludmilla begibt sich zusammen mit dem Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas nach Fenris, in den dunklen Teil von Eldrid. Sie suchen nach Godal, dem Schatten von Ludmillas Oma Mina. Doch neue dunkle Wesen, stellen sich ihnen in den Weg. Ludmilla entdeckt dabei aber auch neue Kräfte in sich. Mina versucht inzwischen in der "echten" Welt Geheimnisse zu lösen, wobei sich die anderen Spiegelfamilien einmischen. Und dann gibt es ja auch noch eine uralte Prophezeiung in Eldrid. Das Cover des (Hör-) Buches ist wieder sehr gut gelungen und absolut passend zum Geschehen in diesem Teil. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Das Buch ist ab ca. 10 Jahren geeignet; der Schreibstil der Autorin ist dazu passend, aber so, dass es auch Erwachsene begeistern kann. Die Figuren sind kreativ gestaltet und gefielen mir sehr gut; sie entwickeln sich auch langsam - passend der Erzählung - weiter. Hinzu kommen wieder einige neue Charaktere. Der Sprecher wurde zum Vorgängerband ausgetauscht, was mir sehr leid tat. Der Sprecher des 1. Teils war einfach spitze. Hier musste ich mich erst mit dem Sprecher Richard Lingscheidt anfreunden. Er hat eine sehr angenehme Stimme, versteht es auch richtig zu betonen und gibt jedem Charakter seine eigene Stimme. Allerdings unterscheidet sich die Stimme grundlegend vom Sprecher des 1. Hörbuchs Dirk Hardegen. Am auffälligsten - und für mich am störendsten war allerdings sein Sprechtempo, das es mir teilweise schwer machte, dem Hörbuch zu folgen, sodass ich einige Male zurückspulen musste bzw. nur mit hoher Konzentration hören konnte und nicht zur Entspannung, wenn ich schon etwas müde war. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Kinder, für die dieses Hörbuch ja primär gedacht ist, damit vielleicht ihre Probleme haben. Die Handlung selbst ist wieder sehr komplex, weswegen man auch nicht einfach über etwas hinwegspringen kann, wenn man den Abenteuern in Eldrid folgen und sie verstehen will, Im Gegensatz zum 1. Teil geht es hier auch gleich los - kein Wunder es schließt ja direkt daran an. Die Spannung ist wieder auf hohem Niveau und konnte mich überzeugen, auch wenn mir der 1. Teil eine Spur besser gefallen konnte, da er nicht ganz so viele Parallelhandlungen hatte - und eben einen langsameren Sprecher. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich wieder wunderbar unterhalten und bin gespannt auf die Fortsetzungen - vielleicht in langsamerer Sprechweise. Fazit: Liebevolle, spannende Fortsetzung der Jugend-Fantasy-Reihe. 4,5 von 5 Sternen
Bobby Carter, ein Anwalt der Unterwelt wird ermordet in einer Gasse in Glasgow aufgefunden. Mafiöse Bandenstrukturen teilen sich Glasgow und Bobbys Auffindungsort gehört einem Rivalen. Jetzt droht ein Bandenkrieg. DC Jack Laidlaw, der alles andere als ein Teamplayer ist, arbeitet zusammen mit DS Bob Lilley zusammen. Sie freunden sich auf sonderbare Weise an, sodass auch die Familien untereinander Kontakt haben; und das obwohl auch im familären Verbund Laidlaw ein Einzelgänger ist. Während Lilley aber eher ihrem Vorgesetzten Milligan folgen will, der sich in eine falsche Theorie versteift, geht Laidlaw vielen anderen Spuren nach. Aber auch die Banden versuchen den Mörder zu finden. Das Cover ist, auch wenn das Cover wohl eher nur auf den Einzelgänger Laidlaw bezogen ist, ausgezeichnet gelungen und lädt dazu ein das Buch in einer Buchhandlung genauer unter die Lupe zu nehmen. Das übrigen tun dann die Autoren dazu, obwohl mir nur Ian Rankin bekannt war und ich die Laidlaw-Trilogie und dessen Autor bisher nicht kannte. Und Ian Rankin - der wohl bekannteste schottische Krimiautor der Gegenwart - nahm sich hier eines Manuskriptes seines verstorbenen Autorenkollegen an, der mit seiner Laidlaw-Trilogie bekannt wurde, und 2015 verstarb. Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden detailreich und bildhaft beschrieben. Zu Beginn tat ich mir ein wenig schwer mit dem Buch; viele Namen in einem düsteren Setting musste ich erst einmal verdauen. Zudem ist auch das Thema Bandenkriminalität nicht so meins. Ich kam dann aber - auch aufgrund des Schreibstil - immer besser ins Buch hinein. Man findet einige Gemeinsamkeiten zu den Rebus-Büchern von Ian Rankin, prinzipiell überwiegen aber die Unterschiede für mich. Die Spannung war immer auf hohem Niveau; die Lösung kam dann auch für passionierte Krimi-Leser etwas überraschend, aber durchaus logisch, auch wenn das Ende etwas anders ist, aber seinen eigenen Charme besitzt. Das Buch ist eindeutig dem Genre "Roman noir" ("Krimi noir") zuzuordnen und beschreibt das Genre auch sehr gut. Ich durfte Laidlaw erstmals kennenlernen und werde in Kürze den 1. Teil der Trilogie "Laidlaw" lesen. Fazit: Geniale Weiterführung, die eigentlich ein Auftakt (Prequel) ist. 4,5 von 5 Sternen
Dottie bekommt zu ihrem 14. Geburtstag ein altes Pult. Sie liebt das 19. Jahrhundert und würde am liebsten in dieser Zeit leben. 200 Jahre zuvor besitzt Frieda dieses Pult. Auch sie feiert ihren 14-jährigen Geburtstag und muss sich als Adlige für den Debütantinnenball vorbereiten. Aber sie würde gerne fremde Orte sehen, forschen und Abenteuer erleben - zu jener Zeit ein absolutes No-Go. Als Dottie in ein Heft schreibt und es in das Pult legt, kann es Frieda herausnehmen und ebenfalls reinschreiben. So entsteht eine Brieffreundschaft der beiden Mädchen. Als Frieda das Heft nimmt, das Dottie gerade in das Pult legt, wird sie ebenfalls ins Jahr 1822 gezogen. Dottie und Frieda beschließen, sie als Comtesse aus England vorzustellen. Doch kann Dottie diesen Betrug aufrechterhalten? Das Cover des Buches ist wunderbar gemacht. Es passt nicht nur ausgezeichnet zum Inhalt, sondern auch für die Lesergruppe, die dieses Buch ansprechen soll: bevorzugt Mädchen ab 12. Zudem ist die Haptik einfach perfekt gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt und das ganze Buch ist altersentsprechend geschrieben. Der Plot ist ausgezeichnet gelungen und durch das Ende bietet es Raum für eine (oder mehrere) Fortsetzungen. Der Spannungsbogen ist hoch gezogen und neben Humor bietet das Buch definitiv auch für Jugendliche ein wenig was zum Nachdenken. Dafür dass Dottie und Frieda sehr unterschiedliche Personen sind, haben sie doch auch einiges gemeinsam. Dazu gibt es sehr interessante Nebencharaktere, wobei der eine oder andere dann auch hoffentlich in Folgebänden wieder mitspielen darf. Interessant ist auch wie sich die Charaktere im Laufe des Buches entwickeln, was ebenfalls Lust auf weitere Bände macht. Als Erwachsener hatte ich das Buch relativ schnell gelesen, was aber auch am Schreibstil und dem Witz mancher Situationen lag. Dabei fühlte ich mich ausgezeichnet unterhalten. Fazit: Ein Jugendbuch über Zeitreise, dass auch ältere begeistern kann. 5 von 5 Sternen
Elena, eine erfolgreiche Songwriterin, kehrt nach 11 Jahren zum 70. Geburtstag ihrer Tante Maria in ihr Heimatdorf zurück. Damals hat sie es nach einem schrecklichem Unfall verlassen; mit ihren Eltern hatte sie nie guten Kontakt; vom Unfall blieben ihr nicht nur körperliche Narben. Bei ihrer Oma sieht sie den Koch Nathan wieder, mit dem sie bereits in Amsterdam geflirtet hat und ihn dann überraschend verlassen hat. Schon bald knistert es erneut zwischen den beiden und auch ein Streit mit ihren Eltern bleibt nicht lange aus. Das Cover ist wunderschön im Stil der bisherigen Bücher der Autorin. Auch der Schreibstil ist unverändert gut; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt - bezüglich Kleidung war es teilweise schon fast zu viel des Guten für mich. Wie in den bisherigen mir bekannten Büchern der Autorin ist auch diese Liebesgeschichte wieder tiefgründig, wenn auch sehr vieles davon vorhersehbar ist (Stichwort Eltern von Elli). Trotzdem waren doch auch die eine oder andere kleine Überraschung dabei und ich fühlte mich hervorragend unterhalten, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen wollte. Das wichtigste an dem Buch ist allerdings die Emotion bzw. die Emotionen, die es beim Leser auslösen soll. Bei mir ist es angekommen. Fazit: Emotionaler Roman, den ich gerne weiterempfehle. 5 von 5 Sternen