
Beschreibung
Bekanntlich sorgen ja gute Zäune für gute Nachbarn. Darum ist es auch nicht verwunderlich, wenn in Magnus Mills' erstem Roman schlechte Zäune buchstäblich für hohe Spannung sorgen. Die Herren der Zäune, eine in düsterem, trockenem Ton erzählte trostlose Noir-Fabel, beginnt damit, dass ein ungenannter englischer Zaunbauer zum Vorarbeiter von Tam und Richie befördert wird, zwei unmotivierten schottischen Arbeitern. Sie wurden gerade hinausgeschickt, um einen Hochspannungszaun zu reparieren, als die Dinge auf schreckliche Weise schief laufen -- und das ist erst der Anfang!
Im Verlauf des Romans, in dem seine Untergebenen trinken, rauchen, faulenzen und den gelegentlichen Zaunpfosten in den Boden klopfen, laufen die Dinge immer wieder schief. Eigentlich ist das das Einzige, auf das man sich in Mills' erfundener Welt wirklich verlassen kann. Es wäre nicht zuviel verraten, angesichts dieser ganz besonderen Zaunbauer zu empfehlen, hin und wieder einen Blick nach hinten zu werfen -- und eigentlich auch nach vorne. Und am besten auch noch den Himmel im Auge behalten -- für alle Fälle.
Die Mannschaft geht in den Süden nach England, wo sie sich mit ihrem kalten, feuchten Wohnwagen im Ort Upper Bowland niederlassen. Schon bald liegen sie sich mit den finsteren Gebrüdern Hall in den Haaren, deren Unternehmen offenbar Zaunbau, Schlachten, Wurstherstellung sowie eine heftige Zuneigung zu Schulspeisung unter einen Hut zu bringen vermag. "Wir haben uns der guten Tat verschrieben!", schreit John Hall. "Und trotzdem haben wir die Schulessen verloren! Immer diese Behörden, die neue Vorschriften festlegen -- immer wieder etwas Neues! Diesmal scheint es, dass wir für mehr Lebensraum sorgen sollen. Bitteschön! Wenn es das ist, was sie wollen, dann werden wir Zäune bauen -- bis in alle Ewigkeit, wenn es sein muss! Wir werden Pferche und Lager und Einfriedungen bauen! Und wir werden dafür sorgen, dass wir sie nie wieder verlieren!"
Zwischen den kafkaesken Hürden, die Mills seinem Erzähler in den Weg legt, versieht er seinen Debütroman mit kleinen, schwärzlich angehauchten humorvollen Momenten: Tams Vater, dem wir zuletzt begegnen, als er einen Palisadenzaun um sein Haus errichtet, "um dich daran zu hindern, nochmal nach Hause zu kommen"; der Klang von Richies Black-Sabbath-Kassetten, die "in einem unterversorgten Kassettenspieler langsam in die Länge gezogen werden"; die fortschreitende Verwahrlosung des Wohnwagens; "An Early Bath for Thompson", das Buch, das Richie vergeblich versucht zu lesen. Es ist gar keine Frage -- Die Herren der Zäune ist ein sonderbarer Roman, in dessen Verlauf alles nur noch sonderbarer wird. Mit etwas Glück lässt er noch mehr brillante, sonderbare Werke von Mills erwarten. --Mary Park
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